Hallo, allerseits!
Es ist vielleicht etwas ungewöhnlich, aber ich poste jetzt mal ein gelöstes Problem ins Forum. Die Lösung hat bei mir etwa (mit Unterbrechungen) 1 Jahr in Anspruch genommen. Also:
Ich habe einen Rechner für mein Arbeitszimmer zusammengebaut, der eine auch analoge TV-Karte (Kabelfernsehen) bekam. Alles läuft bestens.
Nun wollte ich auch digitales Kabelfernsehen haben und habe dementsprechend eine DVB-C-Karte einbaut. Installation lief prima, aber die Karte meldete, dass kein Antennensignal vorhanden sei. Nun gut, ich hab' die Karte zurückgeschickt, die kam aber nie beim Verkäufer an, war also weg (ich hatte sie als Brief geschickt, mein Fehler ...). Irgendwann nahm ich das Projekt nochmals in Angriff, aber auch hier das gleiche Bild, auch nach unzähligen Neuinstallationen, Forensuchen, Suchen nach anderer Software usw.
Irgendwann vor kurzem erinnerte ich mich daran, dass im Rahmen eines Umbaus unseres Eigenheimes beim Wiedereinzug beim Anschluss einer Fernsehkarte eines PC's an eine Antennenbuchse der FI-(Fehlerstromschutzschalter) auslöste. Der Elektriker hat dann irgendetwas gemacht und dann gings. Aber zu diesem Zeitpunkt war nur die analoge TV-Karte im Rechner.
Jetzt kam ich dann auch die glorreiche Idee, mal mit einem Vielfachmessgerät die (Wechsel-)Spannung von der Masse der Antennenbuchse in der Wand gegen die Masse des PC's zu messen. Siehe da, ich fand ca. 300mV, was ja nun eigentlich nicht sein darf, da Masse ja gleiche Masse sein sollte.
Was steckte dahinter?
Im Altbauteil des Hauses (Baujahr 1960) war die Elektrik mit 2 Drähten verlegt und in jeder Schuko-Steckdose war der Erdleiter mit dem Nullleiter (ja, jetzt mit drei L) verbunden. Im Neubauteil vorschriftsmäßige 3-Leiter-Verdrahtung. Die Antennenbuchse hing über den Antennenverstärker an der neuen Verdrahtung, der PC an der alten. Es hat sich nun durch Induktion im Schutzleiter eine Spannung aufgebaut, so dass die Masse des PC's und die Masse der Antennenanlage eben unterschiedlich waren. Bei den Pegeln am Antenneneingang (ich glaube, im Mikro-Volt-Bereich), schien die "floatende Masse" das Nutzsignal verschwinden zu lassen.
Lösung:
Neue 230V-Leitungen legen: Glücklicherweise lagen da schon Kabelkanäle, sodass es schnell getan war.
Seitdem alles easy!!!! Ich habe sogar das Gefühl, dass es mit dem Netzwerk auch besser geht, denn auch hier wurden über das Netzwerk PC's am alten und neuen Teil des 230V-Netzes verbunden.
Vielleicht hilft dieser Tipp/Geschichte anderen, die ähnlich obskure Probleme haben.
LG
schuermr
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Hallo,
ein Kondensator von etwa 1nF in der Masse und ggf. Signalleitung des Kabelanschlusses hätte eine galvanische Trennung bewirkt. Gleiches erreicht man durch einen Mantelstromfilter.
Hilft auch bei Brumm , wenn eine Stereoanlage an den PC angeschlossen wird.
Gruss weka
Danke für den Tipp. Hast Du das schon mal ausprobiert?.
Was mir technisch dabei überhaupt nicht klar ist: Auf welches Potential bezieht sich dann das Antennensignal, wenn die Masse galvanisch getrennt ist?
Solche Trennungen kenne ich nur bei Doppelerdungen (z.B. über einen Übertrager im NF-Bereich). In meinem Falle hatte ich ja auf einer Seite nur eine unvollständige Erdung.
LG
schuermr
Hier ist nur die hochfrequenztechnische Erdung wichtig, die durch einen Kondensator auf der Masseseite gewärleistet ist. Der äquivalente Widerstand eines Kondensators ist frequenzabhängig.
Gruss weka
OK! Werde ich beim nächsten Mal (hoffentlich nicht) ausprobieren, ist auch sicherlich ein guter Tipp für diejenigen, die keinen Zugriff auf die Installation (Mietwohnung) haben. Mir erschien die Lösung mit den neuen Steckdosen einfacher und ich hatte das Gefühl, die Installation dann auch besser zu machen (Netzwerk scheint auch besser zu laufen) und damit das Übel an der Wurzel gepackt zu haben. Deine Lösung erscheint eher wie ein Workaround.
LG
schuermr