Hallo Nickles Gemeinde,
ich hätte da jetzt mal eine echte Verständnisfrage was Handytarife angeht:
ich seh im Fernsehen immer die tolle Werbung von 1&1: Mobil surfen und unbegrenzt in alle Netze telefonieren für nur 29,90 im ersten Jahr (oder 39,90 bei einem Vertrag ohne Mindestlaufzeit). Angeblich D2 Netz, also recht gute Erreichbarkeit usw.
Und dann schaue ich bei Vodafone vorbei, die auch so was haben (Allnet Flat Internet), die kostet aber 104€ mit Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten.
Wie geht das? Wenn 1&1 das so anbieten kann folgert für mich daraus dass Vodafone selbst total überteuert ist und die Kunden viel zu viel bezahlen. Oder habe ich was übersehen?
Kann mir das einer erklären?
Gruss
SCanisius
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Servus,
der Trick steckt im Kleingedruckten - bei dem 1&1 Angebot ist das monatliche Datenvolumen (also dass, was du mit 7,2Mbit/s abrufen kannst, danach fällst du auf 64kbit/s zurück) auf 250MB begrenzt (guckst du hier: http://pocketweb.1und1.de/modules/frontend-consumer/pdf/1und1_Preisliste_Mobilfunktarife.pdf) und du zahlt für jede SMS 9,9 Cent bzw. 39 Cent je MMS.
Bei dem Vodafoneangebot hast du ein Downloadvolumen von 1.024MB zur Surfen, 500 MB für Blackberry Push Mail und nebenbei noch 3.000 SMS sowie 1.500 MMS (diese nur ins dt. Vodafonenetz) frei (nachzulesen unter: http://shop.vodafone.de/Shop/tarife/vertrag/superflat-internet-tarife/?skuId=sku142980).
Klar, dass der Vodafone Tarif so viel teurer ist - 4 Mal so viel DL-Volumen und noch einen ganzen Sack voll SMS / MMS mit an Board.
BG,
Bergi2002
Ist das nicht ätzend...?
Die Frage von SCanisius in Verbindung mit deiner Antwort spiegelt die Situation am ISP-Markt sehr deutlich wieder. Die Angebote sind dermaßen intransparent, dass da kaum noch einer durchfindet. Selbst für erfahrenere User ist es mitunter haarig zu verstehen, was man denn nun genau bekommt.
Dabei würde es schon genügen, wenn die Anbieter sich einmal angewöhnen könnten, die wesentlichsten Eckdaten so zu präsentieren, dass man sowohl innerhalb eines Anbieters als auch übergreifend die Angebote und deren Preis-Gegenwert-Relation ohne angestrengtes Nachlesen aller Details beurteilen kann.
HanseNet war seinerzeit ganz vorbildlich, was die übersichtliche und leicht verständliche Darstellung der verschiedenen Angebote anging, Nachfolger Alice anfangs auch noch. Inzwischen ist das alles nur noch ein wirres Gestrüpp aus technischen Daten und Optionen.
CU
Olaf
Olaf, du sprichst mir aus der Seele - da passt hervorragend die Ankündigung der TCOM, aber November / Dezember ihre Angebotsstruktur für den Mobile-Bereich zu "vereinfachen" - http://www.chip.de/news/Telekom-Neue-Tarifstruktur-fuer-Handy-Vertraege_45151693.html - sind "nur" 12 Tarife, natürlich mit Optionsupgrades (http://www.telekom.com/dtag/cms/contentblob/dt/de/931676/blobBinary/Tariftabelle-Zubuchoptionen.pdf) ..... *stöhn*
BG,
Bergi2002
Mmh... bei dem PDF habe ich auf Seite 3 Schluss gemacht. Das musste ich mir nicht länger antun.
Der Chip-Artikel gefällt mir ganz gut, weil er mehr Struktur in die Sache bringt. Rein arithmetisch gesehen sind 3 x 4 und 12 zwar dasselbe, aber die Darstellung ist bei Chip klarer als beim Anbieter. Typisch ;-)
CU
Olaf
Ich empfehle bei so etwas immer einen Sketch von Didi Hallervorden -http://www.youtube.com/watch?v=QjOxOAWMeik - ist zwar schon etwas älter (der Sketch!), aber Dank 100 Optionsmöglichkeiten bei heutigen Telefontarifen aktueller denn je 8-)
BG,
Bergi2002
Sehr schönes Zeitdokument Bergi - so irgendwo zwischen Nonstop Nonsens und zeitkritischem Kabarett angesiedelt. Ja, das waren die Fragen, die die Menschheit Ende der Neunziger Jahre erhitzt haben... beneidenswert, wenn man sonst keine Probleme hat.
Wo wir grad bei Didi sind - dies hat nun gar nichts mehr mit dem Thema zu tun, passt aber irgendwie so schön:
http://www.youtube.com/watch?v=aFEMON7RQMs
Cheers
Olaf