Hallo!
Meine Frage an kompetente Leute, die noch mit DAT-Rekordern hantieren und ihre wertvolle digital aufgenommene Musik in gleicher brillanter Qualität auf CD brennen wollen - ohne jeglichen Verlust an Dynamik und ohne Klangverfälschung - eben genau so wie das Original:
Wie schaffe ich es, mit meinem Gerät (AMD Atlon 900 MHz, Soundblaster
Live Platinum und einem ONKYO-DAT DT 901 mit Optokabel) zu einer astreinen Musik-Kopie auf CDr zu gelangen? Ich benutze das Programm "Goldwave Vers. 4.03"
Das Problem ist, wenn ich 100 % aussteuere, wird die Musik wohl übersteuerungsfrei übertragen, aber bei der Vergrößerung der Amplituden auf dem Oszilloskopen sehe ich, daß die Amplitudenberge an den Spitzen stark abgeflacht sind. Das ist der Bereich, wo sie bei Analog-Aufnahme bei Übersteuerung an die Grenze des maximalen Lautstärkebereichs einer CD stoßen und die rote Übersteuerungsanzeige auslösen würden. Kurioserweise leuchtet bei der digitalen Kopie über Optokabel die rote Übersteuerungsanzeige niemals auf und es besteht immer ein winziger Abstand zwischen den abgeflachten Amplitudenspitzen und dem Begrenzungsrand.
Wenn ich die Musik leiser (48 %) aussteuere, dann sind die Amplituden jetzt alle ganz heile, aber die Musik verliert sehr stark an Dynamik, auch wenn ich sie anschließend normalisiere (Maximieren).
Wer von Euch Experten kann mir mal sagen, worin die Ursache dieses Phänomenes liegt und ob von Euch auch schon einmal jemand genau diese ärgerliche Erfahrung gemacht hat. Um ganz sicher zu gehen, habe ich letztens eine Hifi-Test-CD einmal im Original auf die HD digital eingelesen und ein zweites Mal von einem hochwertigen CD-Spieler direkt über Optokabel in den DAT-Rekorder überspielt. Anschließend überspielte ich die Aufnahme von dem DAT auch auf die HD. Dabei stellte ich ganz deutlich die Unterschiede in der Abbildung der Amplituden auf dem Oszi des Wave-Programmes fest. Ich gehe davon aus, daß der DAT-Rekorder keine Schwäche aufweist, da, wenn ich ihn über die Soundkarte des PCs abspiele, die Musik genauso Dynamisch klingt, wie die Original-CDs.
Ebenso wird das Optokabel keinen Schwachpunkt darstellen, da ich ja eben diese Musik auch mit diesem Kabel übertragen habe. So befürchte ich, daß tatsächlich meine teure Sounblaster-Karte nicht in der Lage ist (wegen der permanenten 48 KHz Sampling-Rate, wie ich hier bei Nickles erfahren habe), das digitale Signal auch unverfälscht bis auf die HD weiterzuleiten. Was ich weniger glauben würde, wäre, daß das Problem am Kopierschutz läge. Ich kann mir die Musik ja anhören, sie läuft ja, also ist der Kopierschutz wohl nicht in Aktion, oder?
Wäre toll, wenn jemand von Euch eine Lösung meines Problemes wüßte! Ich bin gespannt!
Herzliche Grüße, Bonifatius
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Du scherzest: wann, wenn nicht bei der Wiedergabe, soll ein Kopierschutz denn sonst ktiv werden? Beim stillen, unbeachteten Rumliegen im Regal? NATÜRLICH bei der Wiedergabe.
Probiere es mal mit einem Audio-Aufnahmeprogramm, das eine manuelle Aussteuerung zuläßt. Dein Problem scheint das übliche einer selbstbegrenzenden Pegelautomatik zu sein.
Außerdem: der -eigentliche- Clou bei Digitalaufnahmen ist doch wohl der, daß ein recht was größerer Dynamikumfang nutzbar wird. Offensichtlich ist der vorhandene für Deinen Soundkarteneingang zuviel. Oder doch verdächtig hart dran. Das und die (vermutliche) Automatikaussteuerung - BOING!
Oder der Eingang ist schlicht und erbärmlich ZU schlecht für das, was sie angesichts Deiner Aufnahmen leisten sollen.
Vielen Dank, Herman Munster! Kann es denn wirklich am Kopierschutz liegen, obwohl man die Musik sich anhören kann? Ich dachte, wenn ein Kopierschutz in Aktion tritt, wird die Musik entweder in sehr minderwertiger Qualität oder gar nicht wiedergegeben.
Ich habe übrigens am Mischer immer die Möglichkeit, den Eingangslautstärkepegel zu regulieren. Bei Digitalaufnahme lasse ich ihn stets auf 100 % stehen. Bei manuellen Aufnahmen stelle ich einen geringeren Erfahungswert ein und normalisiere anschließend das Ganze.
Interessant finde ich die Erwähnung der "selbstbegrenzenden Pegelautomatik". Habe noch nie von dieser Sache gehört. Auch in der Hilfe von Soundblaster steht, so weit ich weiß, nichts von dieser Sache erwähnt. In welchen Geräten wird eine "selbstbegrenzende Pegelautomatik" eingesetzt? Gibt es sowas überhaupt in Soundblaster-Karten?
Kann überhaupt eine digitale Aufnahme, vorausgesetzt, sie ist korrekt angefertigt (wie man eigentlich von hochwertigen Kauf-CDs annehmen sollte), einen für einen digitalen Eingang zu hohen Dynamikumfang haben??? Ich dachte immer: Digital ist digital und genormt! Jedenfalls funktionierte die Sache immer perfekt beim digitalen Aufnehmen von CD über Optokabel auf DAT-Rekorder. Nie gab es Übersteuerungen und Verzerrungen. Warum kriege ich das jetzt nicht umgekehrt hin, ganz einfach total digital wieder zurück auf CD? Ist für mich einfach nur ärgerlich! Aber vielleicht gibt es ja noch eine Lösung?
Bonifatius
Die aufnahme per digital-in sollte, trotz resampling sehr nahe am original sein. Zu beachten ist, dass alle effekte (eq, echo, hall, usw.) aus bzw. auf neutral gestellt sind, der/die eingangsregler jeweils genau auf 100% stehen, also keine dämpfung/verstärkung in keiner stufe und nur der digitale eingang aktiv ist. Qualitätsänderungen wegen clipping oder kabelqualität sind ausgeschlossen.
Der optimalste fall wäre eine digital-in karte, die so ähnlich funktioniert, wie die ac3/dts ausgabe bei software dvd-playern, d.h. 1:1 durchleitung allerdings diesmal eingangsseitig. Normale consumer soundkarten können das in der regel nicht, da sie intern alles resamplen und synchronisieren. Es soll aber einige ältere billige soundkarten geben, die so eine betriebsart haben. Sind die vorhandenen aufnahmen tatsächlich so wertvoll, sollte die suche und anschaffung so einer karte nicht zu übertrieben sein. Zu bedenken ist aber in jedem fall die möglicherweise unterschiedliche samplingrate von dat (32 und 48 kHz) und cda.
mr.escape
Vielen Dank, Mr. Escape! Die Effekte habe ich selbstverständlich ausgeschaltet bzw. auf neutral stehen und der Eingangsregler steht auf 100 %. Da ich nicht vom Fach bin, die Frage: was ist eine "ac3/dts ausgabe bei Software-DVD-Playern"? Wie komme ich an eine solche Digitalkarte ran und kann ich diese vielleicht parallel zu meiner Soundblaster Live Platinum einsetzen? Die Samplingrate des DAT-Rekorders dürfte kein Problem darstellen, sie ist bei meinen über Optokabel aufgenommenen Musiken stets 44,1 KHz. (Hingegen bei Analogaufnahmen wäre sie 48 KHz.)
Bonifatius
Das war ein beispiel für die eigentlich benötigte betriebsart der soundkarte, nämlich absolut unverändert, bit für bit die daten zu übertragen. Im o.g. fall ist es die ausgabe zum digital-verstärker, bei der digitalen aufnahme von dat/cd/md/dcc etc. wäre es eben die aufnahme. 1:1 ausgeben können eigentlich alle, aufnehmen aber nur ganz wenige. Welches modell passt und wo es zu bekommen ist, sollten suchmaschinen und spezielle themenseiten im netz verraten. Ein paralleler einsatz sollte durchaus möglich sein.
mr.escape