Ich versuche tonaufnahmen mit Audio Grabber auf den PC zu überspielen. Das funktioniert an sich gut, die einzelnen überspielten Dateien sind sauber abgespeichert auf der Festplatte und lassen sich gezielt einzeln abspielen. Leider aber sind sie vielfach übersteuert (Pegelanzeige meist 100%) und daher doch nicht brauchbar. Ich habe alle möglichen Einstellungen im Audio Grabber und im Windows XP SP3 Mixer probiert, ohne Erfolg. Kann jemand helfen? Was muss wo wie eingestellt werden, dass ich den Eingangspegel unter 100% kriege?
thulix
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Ich kenne Audio Grabber nicht. Es ist in der Tat wichtig, Übersteuerung in jedem Fall zu verhindern. Da hilft nur ein Aufnahmeprogramm mit guter Aussteuerungsanzeige (WaveLab ist in diesem Punkt ungeschlagen). Es kann erforderlich sein, die jeweils lauteste Stelle zu suchen ... mit manchen Aufnahmeprogrammen/Wave-Editoren kann man Probeaufnahmen laufen lassen und bei der Aufnahme komfortabel die lauteste Stelle suchen und direkt dort hinspringen ... diese kann man separat einpegeln und so Übersteuerung der gesamten Aufnahme verhindern. Natürlich kann man auch auf Sicherheit gehen und die gesamte Aufnahme untersteuern - dann hat man aber leider erhöhtes Rauschen. Optimale Aussteuerung bis kurz vor/gerade bis zur Übersteuerungsgrenze sollte schon das Ziel sein.
Wenn der Pegel von der Quelle zu hoch ist und softwaremäßig nicht vernünftig reduziert werden kann, hilft nur ein Spannungsteiler mit 2 Widerständen (bei Stereo natürlich 2 Stück für R/L) - kann man direkt in einem Dioden-, Klinken- oder Cinchstecker unterbringen.
Es gibt auch "bessere" Soundkarten/Audiointerfaces, dort kann man softwaremäßig die Eingangsempfindlichkeit bzw. Ein- und Ausgangspegel festlegen.
rill
Hallo rill,
Meine Soundkarte realtek AC 97 audio zeigt mir durchaus die Pegeleinstellmöglichkeiten an, nur scheint es trotz verschiedener Einstellungen nicht zu funktionieren. Das Tonbandgerät ist ein Uher 724 L Stereo Vierspurgerät bei dem sich aber der Ausgangspegel zum überspielen nicht regeln lässt. Ich habe den Eindruck, dass ich irgend etwas falsch mache. Und das empfohlene wavelab ist ja auch nicht gerade billig mit fast 100€ für die schlichte Fassung. Wenn ich sicher wüsste dass es damit funzt würde ich die Investition noch machen. Aber ist es nicht so dass der win-mixer stets andere Pegelregulierer nicht zum Zug kommen lässt? Vielleicht weisst Du noch eine Antwort.
Gruss
thulix
Ich würde mal eine andere Soundkarte mit eigenem Bedienpanel (Software-Mixer) probieren. Eine sehr gut geeignete Karte wäre die Terratec EWX 24/96 (Bild, Treiber hier) ... hat vergoldete Cinchbuchsen und führt definitiv kein Resampling 44,1 auf 48kHz und zurück durch wie alle Soundkarten nach dem AC97 Standard. Bei eBay gibt's die EWX ab etwa 20,-/30,- EUR.
Ob jemand sich ein teures Wave-Editor Profiprogramm zulegt, muß ein jeder selbst wissen. Die üblichen Kandidaten sind Steinberg WaveLab (7), Adobe Audition (3.0) und SONY Sound Forge Pro (10) - in Klammern jeweils die aktuellen Versionen. Ich habe alle 3 - natürlich legal in der (nicht immer aktuellen) Vollversion. Ein möglicher Weg wäre ältere Versionen über eBay zu besorgen - Auditon wechselt schon mit Glück für den Käufer für 50,-€ den Besitzer, SONY SF Pro 10 ging auch schon mal für etwas über 50,-€ weg ... man arbeitet mit diesen preisgünstigen älteren Vesionen oder macht ein relativ günstiges Update (WaveLab 6 auf 7 knapp 100,-€ was ich ok finde für ein 600,-€ Programm).
Auditon hat eine geniale Entrauschungsfunktion ... bei Tonband-/Plattenüberspielungen würde man immer komplette Band-/LP-Seiten aufnehmen, dann mit der Audition Entrauschungsfunktion eine Analyse der Bandrauschens bzw. Plattengrundrauschens/Knisterns in Pausen zwischen 2 Titeln (ohne Nutzsignal) vornehmen (Noise Footprint). Dieses Rauschprofil kann man dann aus den Titeln rausrechnen lassen, wobei es verschiedene Einstellmöglichkeiten gibt. Das Ergebnis kann jeweils in Echtzeit vorgehört werden, danach werden die Titel vereinzelt. Das sind halt Möglichkeiten eines Profiprogramms!
Adobe Audition hat auch die wunderbare Spektralanalyse von Audiofiles ... ich habe damit bei billigen Supermarkt-CDs entdeckt, daß als Quelle mitunter MP3s gedient haben - wunderbar an den glatt abgeschnittenen 16kHz zu erkennen, was nur bei MP3s (in einer bestimmten "Qualität") vorkommt. Ich benutze die verschiedenen Wave-Darstellungsmöglichkeiten und Analysefunktionen der Profi-Wave-Editoren bei vermeintlich gleichen Aufnahmen (gleiche Titel von regulären CDs, Samplern usw.), um eine Entscheidung zu fällen, welche Aufnahme ich behalte und welche ich lösche ... unglaublich, wie verschieden die Masterings sind (bis hin zu übersteuerten Aufnahmen).
rill
Hallo rill, gestatte mir eine neugierige Frage... wie kommt es, dass du so gut bestückt bist mit Audiobearbeitungs-Software?
Alle der von dir genannten Kreisen genießen in Profi- und Semiprofi-Kreisen einen sehr guten Ruf. Wenn man eines davon sein eigen nennt, müsste man damit normalerweise locker auskommen.
Oder haben WaveLab und Sound Forge Pro so einzigartige Features, dass Audition da nicht mitkommt?
CU
Olaf