>>> Ein Recht nur deswegen zu nutzen, weil ich es nun einmal habe ist für mich der schlechteste Grund für Rechte,...
Das sehe ich auch so; denn es entspricht jender Mentalität, die alles haben will, was es zu haben gibt, nur weil es erhältlich ist.
Mir geht es, wie auch den Klägern vor Jahren, bei personaler Integrität auch um etwas anderes, keineswegs triviales: Um das Recht des Individuums, nicht Teil einer globalen Vermarktungsmaschine zu sein:
- "Ist er krank und können wir ihm Pampers für Inkontinente verkaufen?"
- "Raucht er und können wir ihm Zigarren verkaufen?"
- "Hat er Depressionen und können wir ihm eine Privatklinik anbieten?"
- "Hat er sich schon einmal politisch geäußert und können wir ihn für unsere Partei gewinnen?"
Das alles sind nur Ausschnitte und Stichworte zu einer Entwicklung, die unter dem Strich die komplette und globale fungibilität zum Ziel zu haben scheint: Jeder ist immer und überall erreichbar und ansprechbar, der berühmte 'gläserne Mensch', der nach Möglichkeit für alle denkbaren Interessen handhabbar sein soll.
Erkannt wird das ja schon seit langem - in der Literatur hat es für mich eben mit dem Satz 'Seid der Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt' seinen treffendsten Ausdruck gefunden.
Schutz der Persönlichkeit, der fängt hier an
http://www.johanniter.schwesternschaft.de/gemeinschaft/gemeinschaft.shtml
und endet irgendwo im philosophischen Bereich. Diesen scheinbar trivialen Link verwende ich mit Absicht. Weil Integrität nie trivial ist.
Es geht natürlich nicht um Anonymität als Selbstzweck - ich denke, das 'wofür, wozu' damit angesprochen zu haben.
>>> Und falls ich wirklich einmal etwas illegales im Internet vor hätte, dann wäre JAP das letzte, was mich wirklich vor der Überführung schützen würde.
Was die technischen Möglichkeiten angeht, mag dieser Satz bei Basils Webspuren richtig sein - oder auch nicht. Denn die IP ist nun einmal die 'Türe', durch die ALLES gehen muß, egal, ob Cookies, Referrer, Skripte oder etwas komplexere Dinge. Wenn diese Tür einmal durchschritten worden ist, weiß ich, wenn ich will, sehr viel über den, der dahinter wohnt.
So viel, daß ich ihn auch hinter einer anderen Türe (ip) problemlos wiederfinde. In sofern schützt eine dynamische IP, die nur ZEITWEISE mir zuzuordnen ist, durchaus nicht.
Wohl aber eine IP, die mir ÜBERHAUPT NICHT zuzuordnen ist - das nämlich macht den 'Witz' der Mixe aus. Wenn sehr viele durch das selbe Tor gehen, weiß man danach nicht, welche Spur zu wem gehört.
Aber ich müßte mich widerholen: ein System, an dem das BKA scheitert, das in der Tat vielleicht eines Tages im Rahmen eines 'digitalen Vermummungsverbotes' verboten wird, kann so ineffektiv nicht sein.
Der Verlust der Integrität durch GEZIELT eingesetzte Datentechnik hat viele Namen: Vom Cookie über Data mining bis Carnivore und Echelon. So manches Weltunternehmen (SAS zum Beispiel) lebt ausschließlich von diesem Geschäft.
Ein weltweites Spiel, bei dem es fast ausschließlich um Geld geht (soweit es Privatleute betrifft), das ich nicht mitspielen möchte.
Der Versuch der Anonymität ist also kein Ziel, sondern ein Mittel.
DETAILS zu erörtern - welche Methoden möglich sind, wie sie gegangen werden, ob und wie man sich im einzelnen schützen kann, welche Probleme wiederum der Schutz mit sich bringt - ich kann das in in ein paar Zeilen nicht.
Und noch schwieriger ist das Abwägen - welche Cookies, beispielsweise, soll man im Interesse des funktionierens einer Site akzeptieren? Und wo landen sie dann? Im Zweifelsfall jedenfalls bei Drittanbietern. Auch dagegen gibt es übrigens Mittel, die über das bloße und blöde sperren hinausgehen. Stichwort Cookiecooker. Und dann sind wir schon bei einem Einzelthema, das alleine seitenfüllend wäre.
@Olaf - ich schick Dir mal ein paar Sachen dazu.
sapere aude
a4.
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