Viren, Spyware, Datenschutz 11.258 Themen, 94.807 Beiträge

Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"

mawe2 / 11 Antworten / Baumansicht Nickles
Mag sein, dass ich es übersehen habe. Aber bisher habe ich noch nirgendwo eine Information zu folgender Problematik gelesen:

Das von den Datenschützern erzwungene Sonderverfahren für Deutschland führt automatisch genau zum gegenteiligen Ergebnis.

Um das Haus unkenntlich zu machen, muss ich es online in Google Maps suchen und markieren. Dabei werden die konkreten Koordinaten ermittelt und an Google geschickt. Anschließend müssen die Personen ihren vollständigen Namen (!!) und ihre eMail-Adresse (!!) angeben. Zur Verifizierung schickt Google an den Empfänger ein Schreiben per Post (!!!). Sowohl die Mailadresse als auch die Postanschrift werden dann durch Eingabe eines Codes verifiziert.

Die Leute, die besonders großen Wert auf ihre Anonymität legen und deshalb die Frontansicht ihres Hauses verpixeln lassen wollen, geben somit Google freiwillig die detailliertesten Angaben über ihre Identität - absurder geht's nimmer!!

Der datenschutzrechtliche Aspekt wird jedenfalls durch dieses Verfahren völlig konterkariert und Google freut sich, dass sie durch die Blödheit der Verantwortlichen und die Blödheit der Betroffenen in Deutschland noch viel mehr konkrete Daten sammeln können als anderswo.

Oder was meint Ihr dazu?

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_238890 mawe2 „Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"“
Optionen
Oder was meint Ihr dazu?

Also ich meine, dass durch das Verpixeln die Objekte erst richtig interessant werden.

Es fehlt nur noch, dass sich diese Objekte, durch eine kleine Panne bei Google, mit der eingeblendeten Telefonnummer identifizieren (also beim Anklicken oder so).
bei Antwort benachrichtigen
hddiesel mawe2 „Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"“
Optionen

Hallo,

irgendwie Verstehe ich den ganzen Hickhack um Street View nicht!
Jeder kann an meinem Haus vorbeifahren und Aufnahmen machen, ohne dass ich es jemals erfahre.
Viele kaufen nur mit EC-Karte u.s.w. ein, ein besseres Benutzerprofil, kann man nicht hinterlassen und fast keinen stört es, wenn er darauf gezielt Werbung oder sonstigen Müll erhält.
Gut die geheime Datenspeicherung von Google, im Zuge der Aufnahmen der Umgebung finde ich auch nicht angebracht, aber jeder freut sich, wenn er bestimmte Bilder im Internet abrufen kann.
Was Google zeigt, ist das wahre Leben auf unseren Straßen,
mich stört es nicht und werde auch keinen Widerspruch einlegen.

Wenn sich jemand z.B. besoffen am Straßenrand liegen in Street View wieder findet, na ja, hätte er wirklich verhindern können, in dem er sich wie ein normaler Staatsbürger verhält und der liegt eben nicht besoffen am Straßenrand.
Wenn man jemand ein Spiegel vor die eigene Nase hällt, das kann schon etwas Peinlich sein, aber sonst stört es ihn auch nicht, selbst wenn viele ihm bei seinen Abwegen zusehen und sich dabei amüsieren.

Wenn jetzt noch jemand ein Einwand mit Datenschutz hat, dann frage ich mich im Ernst, ob wir das jemals hatten, denn wo kommt wohl die viele Werbung mit Anschrift u.s.w. her, wenn wir auf Datenschutz, so großen Wert legen.

Hat jemand ein Bauvorhaben, der wird mit Persönlicher Werbung zum Teil zugeschüttet, wo bleibt hier der Datenschutz.

Street View, man ist dafür, oder da gegen, mit oder ohne Retusche, aber ich bin auch der Meinung, was Versteckt oder Verboten ist, macht das ganze noch viel interessanter für einige Mitbürger.

Street View ist zumindest in aller Munde und Google hat zum Teil erreicht, was sie wollten.

Ich bin auch überzeugt, das die Street View Gegner, die meisten Klicks im Netz von Google hinterlassen!

Windows 10 Pro 64-Bit, 22H2: MS Office Pro Plus 2016 32-Bit: Mein Motto: Leben und leben lassen: Gruss Karl
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"“
Optionen

Im Großen und Ganzen sehe ich das so wie hddiesel. Und wenn tatsächlich einmal in Menschn in peinlicher Pose auf einem Streetviewbild erscheint, wird Google das schon im eigenen Interesse und unaufgefordert entfernen.

Anschließend müssen die Personen ihren vollständigen Namen (!!) und ihre eMail-Adresse (!!) angeben.
Zur Verifizierung schickt Google an den Empfänger ein Schreiben per Post (!!!).
Sowohl die Mailadresse als auch die Postanschrift werden dann durch Eingabe eines Codes verifiziert.

Ich glaube, einige hier haben eine völlig falsche Vorstellung davon, was Google ist und was es eigentlich macht. Nicht, dass ich mich als intimen Kenner dieses Unternehmens bezeichnen würde, aber ich verstehe das Google-Tätigkeitsfeld nicht so, dass die als Adressenhändler auftreten.

Google hat nach meinem Verständnis völlig andere Interessen und geht viel subtiler vor.

Was Google interessiert, sind Nutzerprofile, so etwa nach dem "Amazon-Prinzip": derselbe Kunde, der sich für Artikel X angeschaut hat, interessierte sich kurz zuvor für Y und kurz danach für Z, gekauft hat er außerdem A und positiv bewertet hat er B. Das ist für andere Kunden, die sich ebenfalls Artikel X anschauen, insofern interessant, weil die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass es noch mehr Übereinstimmungen unter den Nutzerprofilen gibt.

Eine Verknüpfung dieser Nutzerprofile mit realen Adressdaten ist für einen Versandhändler naturgemäß nicht zu vermeiden - für Google hingegen ist es überflüssig wie ein Kropf. Aber wozu mache ich mir die Mühe und erklär das alles... die meisten Menschen haben eh mehr Interesse an Verschwörungstheorien à la Bildzeitung und Kopp-Verlag, als an der Realität. Bedauerlicherweise lassen sich auch viele Gebildete von dieser künstlichen Aufregung anstecken.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „Im Großen und Ganzen sehe ich das so wie hddiesel. Und wenn tatsächlich einmal...“
Optionen
aber ich verstehe das Google-Tätigkeitsfeld nicht so, dass die als Adressenhändler auftreten.

Ich denke das auch nicht. Aber trotzdem ist es doch absurd, dass jemand, der nicht mal sein Haus dort abgebildet haben will, dann auch noch weitere (wichtigere) Daten "hinterherwirft". Egal, was Google nun tatsächlich damit macht.

Was Google interessiert, sind Nutzerprofile, so etwa nach dem "Amazon-Prinzip"

Das Amazon-Prinzip kenne und verstehe ich. Immerhin ist es ja Amazon, die wiederum davon profitieren, wenn sie mir mit diesem Prinzip weitere Artikel angedreht haben.

Bei Google verstehe ich das ganze Prinzip nicht: Die haben doch nichts davon, wenn sie aus meinen Suchanfragen ein Profil basteln. Ich kaufe doch dort nichts. Ich bin dort auch nicht registriert oder eingeloggt, so dass ich später wieder mit meinem Profil konfrontiert werde. Was hat Google also von dem ganzen Aufwand? (Außer vielleicht statistische Daten für dieses und jenes betreitszustellen?)

Was also ist der Nutzen, den Google aus erstellten Profilen zieht?

Und was ist der Nutzen, den Google aus Street View zieht?

(Dass man sich bei Google nicht registriert und dass man die personalisierten Dienste von Google nicht nutzt, setze ich mal voraus.)

Gruß, mawe2

bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „ Ich denke das auch nicht. Aber trotzdem ist es doch absurd, dass jemand, der...“
Optionen
Aber trotzdem ist es doch absurd, dass jemand, der nicht mal sein Haus dort abgebildet haben will, dann auch noch weitere (wichtigere) Daten "hinterherwirft".

Ehrlich gesagt, ich sehe dafür keine andere Lösung. Der Hinweis kann ja nicht anonym erfolgen. Sonst könnte ja jeder Hallodri kommen und sagen, das da ist mein Haus und ich will das nicht.

Außerdem, was will Google mit dieser Adresse anfangen? Sie ist einzig und allein verknüpft mit der Information "der will sein Haus nicht im Web sehen". Keine Rückschlüsse auf persönliche Vorlieben, Konsumgewohnheiten, Musikgeschmack, politische Gesinnung oder was auch immer. Also kein Nutzerprofil. Nur eine Adresse, wie sie zu Millionen im Telefonbuch steht.

Bei Google verstehe ich das ganze Prinzip nicht: Die haben doch nichts davon, wenn sie aus meinen Suchanfragen ein Profil basteln. Ich kaufe doch dort nichts.

Es gibt doch noch ganz andere Möglichkeiten, Geld zu verdienen - man muss ja keinen Versandhandel betreiben. Bei Google läuft der komplette Umsatz, so weit ich es überblicken kann, über Werbung, insbesondere die kontext-sensitiven Google-Ads. Das gilt für sämtliche Google-Dienste, egal ob Suchmaschine oder was auch immer.

Die Wikipedia-Artikel sehen wieder einmal ganz ergiebig aus, besonders der zweite:
http://de.wikipedia.org/wiki/Google & http://de.wikipedia.org/wiki/Google_Inc.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „ Ehrlich gesagt, ich sehe dafür keine andere Lösung. Der Hinweis kann ja nicht...“
Optionen
Bei Google läuft der komplette Umsatz, so weit ich es überblicken kann, über Werbung

Das ist mir schon klar. Aber an welcher Stelle wird die Werbung personalisiert?

Bei Amazon ist das klar: Ich bin eingeloggt - alle Artikel, die ich ansehe, landen in meinem Profil - aus vergleichbaren ("verwandten") Profilen anderer Nutzer werden mir dann Vorschläge unterbreitet, die (verblüffenderweise) oft sehr gut passen.

Bei Google bin ich doch nirgendwo eingeloggt. Ich suche nach irgendwelchen Suchbegriffen - klar, da werden (wenn man nicht mit AdBlock Plus filtert) bezahlte Werbeanzeigen rechts eingeblendet. Aber die passen doch nur zu der gerade aktuellen Suche (meist passen sie auch nicht richtig...)

Wo habe ich denn bei Google ein Profil, mit dem die mir bei nächster Gelegenheit (ohne eine weitere Suche) passende Werbung einblenden können?

Wahrscheinlich kommt mir das alles nur so sinnlos vor, weil ich genau der Typ von Internet-User bin, der genau NICHT in das Google-Schema passt.

Wahrscheinlich leben die von den Usern, die ganz anders als ich an die Sache rangehen und die sich natürlich auch bei Google anmelden, andere Dienste nutzen, ihre Daten komplett bei Google speichern u.u.u.

Für mich ist Google nur eine Suchmaschine - in begrenztem Umfang auch noch eine Landkarte oder ein Wörterbuch. Aber Google ich für mich kein Postamt, kein Büro, kein Aktenschrank und auch kein Laden, in dem ich einkaufe.

Und damit verdienen die an mir keinen müden Cent - tut mir leid, Google!

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „ Das ist mir schon klar. Aber an welcher Stelle wird die Werbung personalisiert?...“
Optionen

Was glaubst du, wie viele müde Cents andere Websites schon an dir verdient haben, einfach nur dadurch, dass du sie aufgerufen hast. Da geht ein Zähler wieder eine Stufe hoch, und der Website-Betreiber kann wieder mehr Kohle mit seinen Werbepartnern abrechnen. Nickles.de funktioniert auch nicht viel anders... Noch etwas zu Google - rein technisch kann ich dir das auch nicht 100% exakt erklären. Ich stelle mir das ungefähr so vor:

Da surft einer auf irgendwelchen Stellenangebotsseiten, such nach Strapsen für seine Freundin, bestellt einen USB-Hub beim Pearl-Versand und recherchiert nach einer Atombombenselbstbau-Bastelanleitung. Das alles ergibt dann schon ein ziemlich "differenziertes" Benutzerprofil.

Der nächste, der nach einer Do-it-yourself-Atombombe googelt, bekommt dann Straps-Werbung eingeblendet, oder die Homepage vom Arbeitsamt oder USB-Zubehör - den anderen Bombenleger hatte das schließlich auch interessiert...

Bei nur zwei Beteiligten würde in der Tat der oben karikierte Kokolores herauskommen. Aber du kennst ja das Gesetz der großen Zahl: Bei Millionen(!) von Usern kann man die Profile schon wesentlich treffsicherer auswerten.

Dazu musst du weder irgendwo persönlich registriert oder eingeloggt sein - nicht einmal Cookies wären dafür erforderlich!

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Olaf19 „Was glaubst du, wie viele müde Cents andere Websites schon an dir verdient...“
Optionen

Das, was Du beschreibst, ist doch im Prinzip die Arbeitsweise von Amazon.

Dort bin ich aber registriert, dort bin ich eingeloggt und dort werden Cookies geschrieben. Wenn ich mich auslogge oder Cookies von Amazon verbiete, gibt's keine passenden Angebote mehr für mich.

Bei Google ist das irgendwie anders.

Dazu musst du weder irgendwo persönlich registriert oder eingeloggt sein - nicht einmal Cookies wären dafür erforderlich!

Das ist ja gerade das Merkwürdige: Wenn die mir etwas passendes anbieten wollen, müssen die doch ein Profil von mir haben. Haben sie aber nicht. Ich zumindest bekomme deswegen auch keine passenden Werbeeinblendungen von Google.

Wenn aber solche passenden Einblendungen erfolgen sollen, wird es ohne Profil und ohne Cookies wohl nicht gehen. Wahrscheinlich sind genügend Leute dort registriert und machen genau diese Spielchen alle mit, die ich ja bei Amazon z.B. auch mitmache.

Der Unterschied: Amazon ist "nur" ein Laden, ich kaufe dort bestimmte Produkte - mehr nicht.

Über Google werden viel mehr und viel differenziertere Informationen beschafft. Dort geht es nicht nur um ein paar Produkte sondern auch um alles andere (Juristisches, Medizinisches, Geheimes, Persönliches usw.) Das alles möchte ich ungern in einem Profil wieder finden, mit dem Google mich dann demnächst behelligt.

Aber das passiert ja auch (zumindest bei mir) noch nicht.

Gruß, mawe2

bei Antwort benachrichtigen
hddiesel mawe2 „Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"“
Optionen

Hallo,

mehr Info zum fehlenden Datenschutz der öffentlichen Hand auch hier:
http://www.tagesschau.de/inland/geodienste104.html

Windows 10 Pro 64-Bit, 22H2: MS Office Pro Plus 2016 32-Bit: Mein Motto: Leben und leben lassen: Gruss Karl
bei Antwort benachrichtigen
Kabelschrat mawe2 „Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"“
Optionen

Hallo Forum,

bin mal gespannt wann die richtigen Experten ein Programm zur Suche der verpixelten Häuser schreiben und Vorort überprüfen, ob sich ein Einbruch lohnt.

Gruß

Kabelschrat

Manchmal frag ich mich, ob die Welt von klugen Köpfen regiert wird, die uns zum Narren halten oder von Schwachköpfen die es ernst meinen. M. Twain
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Kabelschrat „Hallo Forum, bin mal gespannt wann die richtigen Experten ein Programm zur Suche...“
Optionen

Häuser, die in Google verpixelt werden, lässt man sich dann ganz einfach in Bing anzeigen. Dort kann man dann nachsehen, wie das Haus wirklich aussieht. Funktioniert prima.

Kein Mensch fordert von Bing eine Verpixelung! Google trifft die volle Hysterie der Unwissenden - für Bing interessiert sich keine Sau!

Gruß, mawe2

bei Antwort benachrichtigen