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Packstationsdaten gehackt

mawe2 / 10 Antworten / Baumansicht Nickles

Eben erreicht mich eine der lustigen Fake-Mails, die mich auffordern, meinen Packstations-Account zu verifizieren. Sowas wandert ja bei mir recht schnell in die virtuelle Rundablage :-)

Diesmal bin ich stutzig geworden, da die Gangster meine tatsächliche Postnummer (8-stellige Nummer, die man bei der Anmeldung zum Packstationsservice von DHL erhält) und die dazugehörige eMail-Adresse verwendet haben.

Die Vermutung liegt also nahe, dass diese Daten direkt bei DHL abgegriffen wurden.

Daraufhin habe ich die betreffende eMail etwas näher untersucht.

Neben allerlei Adressen, die tatsächlich zu DHL gehören, findet sich auch der eigentliche "Todeslink": Dieser führt zur Domain "packstation-kundendienst.com".

Eine Whois-Abfrage bei InterNIC bringt folgende Auskunft:

   Domain Name: PACKSTATION-KUNDENDIENST.COM
   Registrar: CENTER OF UKRAINIAN INTERNET NAMES
   Whois Server: whois.ukrnames.com
   Referral URL: http://www.ukrnames.com
   Name Server: NS1.PACKSTATION-KUNDENDIENST.COM
   Name Server: NS2.PACKSTATION-KUNDENDIENST.COM
   Status: ok
   Updated Date: 15-jun-2012
   Creation Date: 15-jun-2012
   Expiration Date: 15-jun-2013

Es ist relativ unwahrscheinlich, dass DHL seine Domains über "CENTER OF UKRAINIAN INTERNET NAMES" registrieren lässt.

Auffällig ist außerdem, dass die Domain erst vor wenigen Wochen eingerichtet wurde.

Im Text der eMail heißt es übrigens:

"Wie Sie
vielleicht Wissen,steht der PACKSTATION Service stark im Fokus der Cyberkriminellen."

Tatsächlich, den Beweis erbringt der Mailschreiber höchst persönlich.

Gruß, mawe2



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Olaf19 mawe2 „Packstationsdaten gehackt“
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Hast du dich damit schon an die DHL gewandt, und falls ja, willst du deine Packstationdaten ändern lassen? Ich hätte ehrlich gesagt kein Vertrauen mehr, wenn die Betrüger bereits im Besitz von Daten sind, die außer dem rechtmäßigen Inhalber niemand kennen dürfte.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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mawe2 Olaf19 „Hast du dich damit schon an die DHL gewandt, und falls ja,...“
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DHL ist das Problem bekannt. Sie schieben aber die Verantwortung auf die Online-Shops, bei denen bestellt wird. Da dies grundsätzlich nicht völlig von der Hand zu weisen ist, ist eine Änderung der Packstationsdaten zunächst nicht sinnvoll.

Da ich ja auf solche Mails nicht reagiere und meine Packstations-PIN dort auch nicht eingebe, können die Phisher auch nichts weiter damit anfangen. Aufmerksam beaobachten muss man die Sache auf jeden Fall.

Gruß, mawe2

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Olaf19 mawe2 „DHL ist das Problem bekannt. Sie schieben aber die...“
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Sie schieben aber die Verantwortung auf die Online-Shops, bei denen bestellt wird. Da dies grundsätzlich nicht völlig von der Hand zu weisen ist, ist eine Änderung der Packstationsdaten zunächst nicht sinnvoll.

Stimmt - wenn die undichte Stelle bei den Internetversendern liegt, würdest du mit einem erneuerten Packstation-Login nichts gewinnen. Dann hättest du vielleicht ein, zwei Wochen Ruhe, und danach ginge es von vorn los. Verfahrene Situation :-/ 

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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mawe2 Olaf19 „Stimmt - wenn die undichte Stelle bei den Internetversendern...“
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Verfahrene Situation :-/ 

Naja, ich sehe das momentan nicht so problematisch.

Habe zwei von diesen Phishing-Mails bekommen aber selbstverständlich nicht darauf reagiert. Solange ich den Gangstern meine Packstations-PIN nicht gebe, können die nichts mit den Daten anfangen. Natürlich muss man immer wieder an der Packstation selbst aufpassen, dass dort kein Skimming passiert. Wie eben am geldautomaten auch.

Wenn man jetzt liest, was in den letzten Tagen alles gehackt wurde oder gehackt werden kann (GMX-Konten, ec-Kartenterminals usw.) scheint die Packstation noch das kleinere Problem zu sein.

Wir nähern uns aber einem Punkt, an dem irgendwann all dieses Systeme unbenutzbar werden.

Gruß, mawe2

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Olaf19 mawe2 „Naja, ich sehe das momentan nicht so problematisch. Habe...“
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Solange ich den Gangstern meine Packstations-PIN nicht gebe, können die nichts mit den Daten anfangen.

Da stellt sich die Frage, wie leicht oder schwer die PIN zu erraten ist.

Ein Beispiel: Online-Banking bei der Sparda-Bank, die PIN ist immer 6-stellig und besteht ausschließlich aus Ziffern! Also ein mageres Milliönchen an Zahlenkombinationen inkl. so abwegiger Kombis wie 000000 und 999999.

Allerdings: bei der Sparda sehe ich immer, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit zuletzt eingeloggt wurde. Auf die Weise hätte man zumindest eine Chance zu bemerken, wenn sich jemand unbefugt zu schaffen machte.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Borlander Olaf19 „Da stellt sich die Frage, wie leicht oder schwer die PIN zu...“
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Also ein mageres Milliönchen an Zahlenkombinationen inkl. so abwegiger Kombis wie 000000 und 999999.

Deutlich mehr als die 4-stelligen PINs beim Geldautomaten. Wobei der Online-Banking-Zugang sicher auch gesperrt wird wenn drei mal eine falsche PIN eingegeben wird?

Gruß
Borlander

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Olaf19 Borlander „Deutlich mehr als die 4-stelligen PINs beim Geldautomaten....“
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Deutlich mehr als die 4-stelligen PINs beim Geldautomaten.

Den Vergleich finde ich etwas unglücklich. Mit meiner PIN kann kein Mensch etwas anfangen, die funktioniert nur in Verbindung mit meiner Karte. Für Online-Banking braucht kein Mensch meine Karte, es reicht, meine Kontonummer zu wissen. Das ist ein himmelweiter Unterschied.

Wobei der Online-Banking-Zugang sicher auch gesperrt wird wenn drei mal eine falsche PIN eingegeben wird?

Ich glaube, erst nach fünf Fehlversuchen, und dann für 24 Stunden.

Wobei man die Fehlversuche locker erreicht, wenn mal wieder Wartungsarbeiten bei der Sparda sind. Anstatt dass einem das auf der Website mitgeteilt wird, behauptet die, man habe falsche Login-Daten eingegeben, obwohl die richtig waren...

CU
Olaf

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Borlander Olaf19 „Den Vergleich finde ich etwas unglücklich. Mit meiner PIN...“
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Ich glaube, erst nach fünf Fehlversuchen, und dann für 24 Stunden.

Bei anderen Banken wird nach 3 Fehlversuchen der Zugang dauerhaft gesperrt. Muss man dann erst auf anderem Wege wieder freischalten lassen. Was natürlich auch ein gewisses Missbrauchspotential mit sich bringt...

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mawe2 Olaf19 „Da stellt sich die Frage, wie leicht oder schwer die PIN zu...“
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Da stellt sich die Frage, wie leicht oder schwer die PIN zu erraten ist.

Die Packstations-PIN ist sogar nur vierstellig!

Allerdings müsste sich schon jemand an die Packstation stellen und dann eine Nummer nach der anderen ausprobieren. Ich gehe davon aus, dass auch hier nach einigen Fehlversuchen die Karte gesperrt wird, wobei mir das noch nie passiert ist.

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mi~we mawe2 „Packstationsdaten gehackt“
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"Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum." (Marc Aurel)
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