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Welche CPU lässt sich am besten Hochtakten?????

funkfriend / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Tja meine frage steht schon oben!!!!

Danke schon im vorraus

Bavarius funkfriend „Welche CPU lässt sich am besten Hochtakten?????“
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@ Netrocker : Woher weißt Du denn, daß ich so ein Geduldsesel bin ?? :-)))

Hi Funkfriend !

Im Prinzip kann ich mich dem Posting von Aaf nur anschließen,
aber Deine Frage ist schon ziemlich allgemein formuliert...
Was willst Du denn genau wissen ?? Gehts Dir um die relative oder um
die absolute Leistungssteigerung, welcher Aufwand und welche Investitionen
sind Deiner Meinung nach vertretbar und bist Du bereit zu tätigen, oder willst
Du nur eine allgemeine Übersicht über Historie, Chancen und Risiken des
Overclockings inclusive ein paar Kaufempfehlungen ??
Eigentlich könnte man ganze Enzyklopädien mit diesen Infos füllen,,,

Ich möchte aber schon in vorraus sagen, daß meine Ausführungen von meinen
persönlichen Erfahrungen und Meinungen geprägt sind, daher lasse ich nichts über
die AMD-K6-Prozzis [ die haben einfach nicht genug OC-Potential, passen daher nicht
zu dieser Frage ] und Wasserkühlungen [ die sind IMHO nun mal nichts für OC-Anfänger,
sondern nur von Profis für Profis zu empfehlen...] verlauten, ebensowenig wie ich keine
Stellung zu den PIIIs nehme, da diese nur über Herumspielereien am Bustakt hochzujagen
sind und bei allzu krummen Taktraten sehr schnell die restliche Hardware in Mitleidenschaft
gezogen werden kann...
Daher beschränke ich mich auf Konfigurationen, bei denen nur der Prozessor übertaktet wird
und die in ihrer Klasse das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen...

Overclocking wird schon seit den Urzeiten der PC-Branche betrieben, aber erst
in den letzten 2 Jahren, genauer gesagt seit den Aufkommen der Celeron-Prozessoren
wurde es so langsam zum Volkssport... Ein oder zwei Stufen über dem Aufdruck waren
bei Intel-Prozzis eigentlich immer drin, während das Takten von AMD und Cyrix-CPUs
damals eine relativ kritische Sache war, da diese Prozzis von Haus aus schon so ziemlich
am Limit liefen...
Der erste richtig geile TaCKterprozzi war der Celeron 300A, der mit einer sehr hohen
Wahrscheinlichkeit ohne Trouble auf 450 MHZ ansprang. Damit erreichte er für saubillig
Geld beinahe die Performance des damals größten Prozzis, des PII 450, ohne daß man
besondere Tricks anwenden mußte.. Man brauchte nur ein gutes BX-Board und das Wissen,
wie man den Pin B21 überlistet, das wars !!!
Der würdige Nachfolger der taktbaren Celli 300A war der Celeron 366, Sl36C, ab der 20. KW 99.
Auch diese Prozzis liefen mit einer Wahrscheinlichkeit von über 70 % problemlos und absolut
stabil auf 566 MHZ !! Mal kurz nachgerechnet, da sind glatt 53% außerhalb der Spezifikation,
und das meist auch noch mit der stinknormalen Standard-Luftkühlung [mit Wärmeleitpaste] !!!
Einfacher, problemloser und reversibler gehts wirklich nicht...
Diesen Wert kann anscheinend nur der Celeron 533a und der 566er halten, die auch sehr
taktfreudig sind, aber diese Prozzis erreichen nicht annähernd die Performance der
gleichgetaketen PIIIs !! Intel hat da was an der L2-Cachestruktur geändert, und das wirkt sich
doch ziemlich auf die Gesamtleistung aus !!

All diese Cellis haben den großen Vorteil, mit wenig Aufwand und Risiko über 50% mehr Leistung
rauskitzeln zu können!! Die Athlon-CPUs muß man öffnen und entweder den Multiplikator und/oder
Cacheteiler umlöten [ aber dann ist die Garantie definitiv verloren !!] oder eine OC-Karte benutzen,
aber das ist wirklich nicht jedermanns Sache und bedarf schon einiges an Erfahrung im Umgang
mit der Materie...

Bei den Athlons sind ca. 100 MHZ mehr eigentlich immer drin, und wenn man die richtigen
Serien erwischt, kann man den Addi auch bedeutend höher takten...
Der größte Vorteil der Athlons ist die bedeutend bessere Performance, gegen die kein noch so
geclockter Celli anstinken kann !!! Will man maximale Leistung, ist man hier genau richtig, dazu
sind die Prozzis um einiges billiger als die vergleichbaren PIIIs von Intel !! Allerdings sind die
pasenden Boards auch etwas teuerer, das zehrt den Preisvorteil etwas auf, beim getakteten
Athlon muß man immer auf eine sehr gute Kühlung achten, außerdem wird
des öfteren über Inkompatiblitäten mit bestimmter Hardware [Sound-, Gra-Karten,
Speichertimings, Netzteilen] , Treiber-Trouble mit den Chipsatz-Treibern, etc...berichtet,
aber das sind keine unüberwindbaren Probleme !!!! Mittels der neuesten BIOSe und Treibern,
der richtigen Auswahl der Peripherie und den hiesigen Diskussionsbrettern kriegt man auch ein
Athlon-System stabil zum laufen, und wenn man dann mal die Performance des Systems ansieht,
ist der Ärger schnell vergessen....

Kurz zusammengefaßt:
Die einfachste, stabilste, billigste, problemloseste, mit der höchsten Wahrscheinlichkeit
funktionierende und in Relation zur Ausgangsfrequenz höchste Mehrleistung erreichst Du mit
einem Celli 366@566 SL36C, 40. KW 99 auf einem gutem BX-Board. Das reicht IMHO für den
Hausgebrauch immer noch vollkommen aus...
Solls etwas mehr Leistung sein, dann nimm den Celli-II 566@ 850 mit einem BX-Board,
maximale Power kriegt man nur mit einem geclockten Athlon....
Aaaaber der Duron steht in den Startlöchern, wie es mit dessen OC-Potential aussieht,
kann ich jetzt leider noch nicht sagen, aber der scheint ein echt heißer Kandidat zu sein....

Kleiner Tip : Schau Dich hier um [oder ins Archiv...], verfolge die Postings und die
aktuellen Entwicklungen und entscheide Dich dann für das System, das Deinen Ansprüchen
und Geldbeutel am ehesten entspricht....

cu Bavarius