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Sonne (t) geht unter ...2.Teil

TheC@ncer / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Internetgemeinde,
ich finde es erstmal super das hier wiedermal eine Diskussion zu einem Thema so stark angeregt wird.
Tja was soll ich zu alledem noch sagen....
Fangen wir mal so an:
Im Bereich der Handys hat es innerhalb von sehr kurzer Zeit einen Boom gegeben, und die Netzbetreiber T-D1, Mannesmann etc. haben da sehr schnell darauf reagiert. Und warum? Weil dort richtig Kohle gemacht wird.Ich weiß nicht genau wie viele Handys zur Zeit im Betrieb sind, aber bestimmt mal so 20-30 Millionen. So,was läuft aber im Telefonnetz ab? Klarer Fall, da verdienen die nicht nur die "Großen" daran, sondern durch die Öffung des Marktes sehr viele "Kleinere".Aber wenn wir ehrlich sind hat die Telekom immer noch die Hand am Drücker.Sie hat die Kabelnetze und die Vermittlungswerke. Und die Wartung dieser Einrichtungen verschlingt wiederum auch Millionen. Sicherlich haben auch T-Online Nutzer Einwahlschwierigkeiten, ich meine wenn es davon 6 Millionen gibt und die zu 80% gleichzeitig ins Netz gehen, kann es schon eng werden.Das sind aber die Probleme die jeder große Provider hat, hier und überall auf der Welt.In Amerika z.B. sind etwa 80-100 Millionen Menschen gleichzeitig online, und die haben nicht so gute Highspeednetze wie wir hier. Dort investieren die Provider halt in Technik und das nicht zu knapp.Um in Deutschland ähnliche Voraussetzungen zu bieten müßten die Vermittlungsstellen entsprechend umgebaut werden, und das verschlingt Millarden, glaubt mir.Und warum sollte das die Telekom tun? Technisch wäre es ohne Probleme möglich Internet über die Breitbandnetze der Kabelanbieter anzubieten(Kabelfernsehen) die Bandbreite ist dem von DSL sehr weit überlegen, doch auch da müßte man die Verbindungs- und Verteilerstellen umbauen (Rückkanaltauglich machen etc.). Und solche Kosten bezahlt nur jemand der daraus auch Gewinne schlägt. Die Telekom kassiert für jede Onlineminute von einem Anbieter wie Sonnet oder AOL zwischen 1-2 Pfennig, und die Anbieter kaufen fleissig Ressoursen von der Telekom und das bringt denen auch nochmal richtig Kohle. Und für was geben die das aus? Nicht für den Ausbau der Netze, sondern um andere Telefonabieter zu kaufen (Amerika z.B.). Vor nicht allzulanger Zeit hat die Telekom gesagt das ISDN das Nonplusultra ist, und schnellere Übertragung im Datenbereich für Privatpersonen kaum möglich sind, jetzt ist DSL da, zu einem Spottpreis. Und das ist noch immer nicht das Ende der Fahnenstange.
Über eins sollten wir uns im Klaren sein, die Einwählprobleme werden meist durch den rosa Riesen verursacht, weil der Leistung verkauft die er nicht bieten kann.Noch auf der anderen Seite ist es so das die Flatrateanbieter dies Wissen, aber weiterhin kräftig neue Kunden annehmen, kassieren und alle Schuld wenns nicht klappt auf die Telekom schiebt.Das sie trotzdem immer mehr User aufnehmen ist in meinen Augen schon fast Betrug.Ich meine ich kann ja auch nicht ein Produkt X für den Preis X an 100.000 Leute verkaufen und abkassieren, dann aber sagen : Sorry mein Zulieferer kann die Sachen nicht liefern,gedulden sie sich doch noch ein paar Wochen.
Ich war auch bislang mit meinem Zugang über Sonnet sehr zufrieden, auch jetzt wenn ich mal drin bin ist alles erste Sahne (Modem 56k/4,5-5,6Kb Download).Ich habe selten gleichwertige oder bessere Provider gesehn. Und zu dem einem Posting nochmal gesagt, ich bin auch teilweise 10-12 Stunden drin,kein Problem.Doch ich kann mich seit über einer Woche zwischen 15 - 24Uhr nicht mehr einwählen.Wenn ich mich um 1Uhr nachts einwähle kann ich locker bis 15 Uhr drin sein,keine Frage. Doch dafür hab ich selten nachts Zeit. Ich nutze das Internet wie die meisten zwischen 17 - 24Uhr, und da kann ich mich nicht einwählen. Und mich 4 Stunden davor zu setzten und ständig zu probieren, dazu fehlt mir die Lust!
Sonne hin Sonne her ich kündige meinen Account dort und werde zu NGI wechseln.Ob die besser oder schlechter sind wird sich zeigen. Doch Freunde gehen mit NGI ins Netz und haben nicht solche massiven Probleme mit der Einwahl. Und das spricht wohl für sich oder?
Ich habe mit Sonnet einen Vertrag und Sonnet erbringt nicht die Leistung die sie versprechen (Zugang zum Internet).Also bleibt nur eine Möglichkeit : kündigen. Wenn dies auch viele andere machen, habe die übrigen Nutzer einen besseren Zugang, okay. Nur ich kann nicht solange warten bis andere das tun, denn dafür ist mir das Geld zu schade!

TheC@ncer

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un sage (Anonym) TheC@ncer „Sonne (t) geht unter ...2.Teil“
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Hallo!

Also weiter im Text ;O)

Sicher sind die Aussagen korrekt, daß das momentan so läuft ist mehr als ärgerlich. Niemand hat das Bedürfnis wenn er ins Netz will bis hin zu ner Stunde (länger hats bei mir noch nicht gedauert) mit der Einwahl zu kämpfen. Das ist mehr als unbefriedigend, zumal wenn man Termine bzw. Verabredungen mit Freunden hat, man schauen muß, dass man ne geraume Zeit vorher mit der Einwahl anfängt. Ein kurzer Mailcheck ist damit auch nicht mehr drin.
Jedoch, einen Provider nun in den Himmel zu heben, nur weil dieser momentan (und sei es auch nur regional) mit diesen Problemen noch nicht zu kämpfen hat, halte ich nicht für den richtigen Weg.
Die Fakten liegen doch auf der Hand. Die Resourcen sind knapp. Sonnet zum Beispiel und viele andere Provider haben Verträge mit der Telekom, die ihnen die Leistungerbringung zusichern.
Genau wie oben beschrieben, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, daß wenn nun alle von einem Provider zum anderen hechten, dieser auch sehr schnell an seine Grenzen stößt.
Allerdings, und ich denke da sind wir uns einig, ist die Situation für die Telekom und für ihre Tochter durch die auftretende Resourcenknappheit dauerhaft nicht tragbar. Das ist nicht nur Image-schädigend, worauf jeder gerne verzichtet, sondern birgt auch die Gefahr von Regressansprüchen anderer Provider, wenn dadurch immense Kunden verloren gehen. Deshalb denke ich, sie werden alles daran setzen diese Probleme schnellstmöglichst aus der Welt zu schaffen.
Der Vergleich mit den USA ist nicht so einfach. Dort bestehen keine Bindungen wie hier. Es gibt circa 180-200 private Telefongesellschaften, die sich den Markt teilen (mit Hauen und Stechen versteht sich). Jeder kann -je nach Größe und Ausbaustand seiner Netze- dem Endkunden ein komplettes Servicepaket anbieten, ohne daß er wie hier abhängig von "letzten Meile-Regelungen" ist. Diese Art von Wettbewerb ist wünschenswert, da sie nicht nur den Preis erheblich drückt, sondern auch einen Wechsel, wie ihr ihn jetzt plant, bzw. durchführt auch sinnvoll erscheinen lässt. Reichen die Resourcen eines Anbieters nicht aus, hat er sich verkalkuliert, so hat man -eine humane Vertragslaufzeit vorausgesetzt- jederzeit die Möglichkeit sich nach einem neuen, seinen Bedürfnissen entsprechenderem Provider umzuschauen. Die gesunde Vielfalt der Telekommunikationsunternehmen auf dem US-Markt erleichtert dies ungemein und der Kampf um jeden Kunden, der dort noch viel härter ausgetragen werden muß, bringt dem Verbraucher enorme Vorteile. So ist es auch möglich, daß in Küstenregionen Ortsgespräche vollkommen kostenlos geführt werden können und das dauerhaft. Die Kosten für einen Flatratezugang von circa 30 mack monatlich -wobei es übrigens dort nicht unüblich ist, daß der Rechner überhaupt nicht mehr vom Internet getrennt wird und somit dauerhaft (Standleitungsgemäß) eine Verfügbarkeit gewährleistet ist - sprechen glaube ich ihre eigene Sprache. Dieser Wettbewerb ist hier allerdings scheinbar nicht gewollt. Warum das so ist, dafür gibt es auch detaillierte Begründungen, auf die ich aber hier nicht näher eingehen möchte. Ich denke da sollte sich jeder interessierte Online-User mal seine
eigenen Gedanken machen. Das Internet ist nicht nur ein wunderbares Kommunikationsmedium, es bietet auch einen Informationsschatz, der bei Bedarf Antworten auf viele Fragen gibt ;O)
Allerdings ist es -und das ist ja nicht auf die Online-Welt beschränkt- vielen Menschen zu müßig, sich Informationen zu suchen um sich anhand dieser eine fundierte Meinung bilden zu können.
Man neigt dazu durch Halbwissen und emotionale Vorabverurteilungen bestimmte Mißstände anzuprangern ohne sich dabei um den Kern des Übels zu kümmern und die genauen Ursachen hierfür zu erforschen.

Zu dem Thema, daß Sonnet seine Leistung nicht erbringt und somit eine Kündigung gerechtfertigt ist:
Nunja, da geb ich Dir Recht, Du hast aufgrund Deines Vertrages ein monatliches Kündigungsrecht und es steht Dir frei von diesem Gebrauch zu machen. Aber überleg mal, die unzufriedenen Kunden, die sich vor kurzem für 12 Monate an ein anderes großes Telekommunkationsunternehmen gebunden haben und die von diesen Problemen auch betroffen sind, für die stellt sich die Frage gar nicht, weil sie gar keine rechtliche Handhabe haben, ihren Vertrag vor Ablauf der Kündigungsfrist zu beenden.
Denen bleibt nur die Hoffnung und das Vertrauen auf baldige Verbesserung der Situation und daß das Interesse daran auf Seiten des Netzanbieters immens sein muß (weil es nicht nur vertragliche Verpflichtungen gegenüber den Tochterkunden, sonder auch gegenüber den anderen Providern hat), hab ich ja schon oben angesprochen.
Es hagelt wahrscheinlich jetzt bei allen betroffenen Providern Beschwerdemails, die Hotlines sind überlastet und für die Mitarbeiter dort, ist wohl jeder neue Morgen schon vor Arbeitsantritt ein Graus.
Ich möchte nicht in deren Haut stecken. Es ist sicherlich nicht angenehm täglich mit tausenden frustrierter Kunden konfrontiert zu werden, ihnen kein Datum für eine Verbesserung der Lage nennen zu können, stattdessen achselzuckend den (natürlich berechtigten) Groll der Kunden hinnehmen zu müssen und immer wieder aufs neue zu versuchen ein trostspendendes Wort zu finden, daß ihn besänftigt und vielleicht davon überzeugt, den Provider nicht gleich zu verdammen und ihm die Kündigung zu schicken. Ich denke für die Mitarbeiter der Hotlines, so wie für die Flatrateanbieter selbst, ist das momentan eine einzige Frustpackung. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr ein Unternehmen leiten müßtet und plötzlich mit solchen Problemen konfrontiert werdet, für deren auftreten ihr verantwortlich gemacht werdet, aber zu deren Bewältigung ihr keinen Einfluß habt. Sicher routieren alle, da hab ich gar keine Zweifel. Der Druck wird weitergegeben, es werden Versprechungen gemacht und es wird wahrscheinlich auch händeringend nach Lösungen gesucht, den Schaden der ganzen Misere so gering wie möglich zu halten.
Trotzdem, das ein Schaden entsteht bzw. schon entstanden ist (Kündigungen, Vertrauensverlust) ist nicht zu Verhindern. Für einen Provider, der den Verantwortungsbereich seiner Leistungserstellung vorbildlich erfüllt, durch schnelle+funktionsfähige Netze, angemessenen Service und noch dazu zu einem Dumping-Preis, der ihm sowieso (aufgrund der zu entrichtenden Gebühren) in absehbarer Zeit das Genick brechen wird, wenn sich nichts entscheidendes ändert, auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt, ist die momentane Situation wahrscheinlich etwas, was in seinen kühnsten Horrovisionen wohl keinen Platz hatte.

Ich glaube nicht, daß auch nur einer dieser Provider, so wie dessen ganze Belegschaft momentan zu beneiden ist.

Ich für meinen Teil, halte meinem jedenfalls weiterhin die Treue, zum einen, da ich nicht glaube daß er an mir nen großen Reibach mach *gg* und zum anderen, weil ich erstens kein Freund von "Flatrate-hopping" bin und mir davon auch nicht viel verspreche.

Die einzige Lösung für dieses Problem sehe ich darin, daß die notwendigen Voraussetzungen für ein funktionierendes Netz geschaffen werden und ich bin überzeugt davon, daß dem in Deutschland führenden Kommunikationsunternehmen auch nichts anderes übrig bleiben wird, als diese Voraussetzungen schnellstmöglichst zu schaffen, ansonsten dürfte der Image-Verlust so groß werden, daß auch die so heißgeliebten Aktionäre sich nach anderen "Werten" umschauen, in die sie ihr Kapital investieren.
Und das, sind die Horrorvisionen, mit denen sich der Marktführer derzeit auseinander zu setzen hat und die ihm -ausnahmsweise auch mal ihm- in einer unglaublichen Geschwindigkeit den Spaß am Geschäft verderben könnten, dann ist Schluß mit lustig und man kann sich dann mal in den eigenen Reihen davon überzeugen, wie "angenehm" so ein Genickbruch sein kann.........

Da ich nicht glauben kann, daß man es soweit kommen lässt, sondern die Marktführerschaft auf dem Online-Markt anhand der unbestreitbaren finanziellen Vorteile mit harten Bandagen aufrecht erhalten werden wird, denke ich daß die derzeitigen Probleme recht schnell gelöst werden & daß daran fieberhaft gearbeitet wird.

Denn, das Letzte was sich dieses Unternehmen leisten kann (wie übrigens auch jedes andere betriebswirtschafliche Unternehmen), ist Negativ-Publicity und eine ausgeweitete öffentliche Diskussion über seine Marktstellung.

In diesem Sinne.......

Think positiv ;O)

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