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Arbeitsspeichernutzung bei 256 MB

Stie / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich habe 256MB SDRAM (PC 100) installiert, das System erkennt den Speicher auch, beginnt aber bei noch freien 100 MB bereits auf die Festplatte(20MB Virtuell fest) auszulagern und Kleinstmengen zu schaufeln.
Was ist der Grund dafür und wie kann man den Fehler bereinigen !??
Das ganze spielt sich unter WIN98 auf einem EPox-Board EP-MVP3G-2, das
z.Z. mit einem AMD K6-2 350MHZ bestückt ist, ab.

Auch wenn ich den virt. Speicher gänzlich deaktiviere, ändert sich an dem Speicherverhalten nichts.
Ab ca 90 MB Reserve wird, trotz hinzustarten weiterer Programme, von der Reserve kein weiterer Arbeitsspeicher abgebaut bzw beansprucht,
sondern innerhalb des bereits beanspruchten hantiert.

wie stellt man das fest ?? Stie
(Anonym) Stie „Arbeitsspeichernutzung bei 256 MB“
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Ich denke, ihr habt das Speicherkonzept von Windows nicht verstanden.
Wenn man den System-Monitor startet und sich den freien Speicher anzeigen läßt, stellt man fest (abhängig von Rechner-Konfiguration, Speicher, laufenden Hintergrund-Programmen), dass schon direkt nach dem Start von Windows die Größe des freien Speichers nahezu Null ist .Es stellen sich dann einige Fragen:

1. Wo ist mein freier Speicher geblieben?
2. ich habe so viel RAM, warum swapt Windows überhaupt?
3. Brauche ich bei (32, 64, ...MB) noch eine Swap-Datei?
4. Kann ich das Systemverhalten durch Änderung am Speichermanagement irgendwie verbessern?
5. Permanente Auslagerungsdatei: Ja oder Nein?
6. Wenn permanent, wie groß sollte meine Auslagerungsdatei sein?
7. Wie groß sollte der Disk - Cache sein?

Als erstes muss man ein bißchen über das Speichermanagement von Windows wissen, um das "Verhalten" bezüglich des Speichers zu verstehen.

1. Wenn ein 16-Bit Programm (DLL) gestartet wird, werden bestimmte Teile dieses Programms genau einmal ausgeführt, nämlich beim Start. Dieser Code bleibt nicht ständig im RAM, sondern wird später in der Auslagernungsdatei untergebracht. Auf diesen Code wird nie wieder zugegriffen.
2. Wenn ein Programm Speicher reserviert (auf Englisch heißt das "committed", "reserved" hat eine andere Bedeutung! ), wird dieser Speicher nicht unbedingt sofort mit Daten gefüllt. Daher wird er nicht im RAM angelegt (vielleicht greift das Programm ja nie darauf zu) sondern in der Auslagerungsdatei. Erst wenn der reservierte Speicher mit Daten gefüllt wird, wird RAM dafür freigemacht.
3. Die meisten Programme nutzen nur ganz bestimmte Teile der im Speicher befindlichen Daten ständig. Die Speicherverwaltung von Windows sorgt dafür, dass diese Abschnitte im RAM gehalten werden. Daten, auf die nur sehr selten zugegriffen wird, werden ausgelagert.

Frage: Ist eine Auslagerungsdatei immer notwendig ?
Antwort: Ja, man sollte auf jeden Fall eine Auslagerungsdatei haben (solange Festplattenplatz billiger ist als RAM). Wer meint, dass auf seinem System keine Auslagerungsdatei sein sollte, hat das Speichermanagment von Windows nicht verstanden. Statt Auslagerungsdatei auszuschalten kann man auch RAM ausbauen und das Swappen (innerhalb bestimmter Grenzen)wieder zulassen, das hat die gleichen ungünstigen Auswirkungen auf die Performance.

Generell gilt: Die optimale Einstellung für alle Rechner gibt es nicht. Wenn man vermutet, dass man die Leistung seines Rechners durch manuelles Tuning des Speichermanagements verbessern kann, sollte man das System erstmal mit Hilfe des System-Monitors überwachen, der als Zubehör zu Windows mitgeliefert wird.

Frage: Wie groß muss meine Auslagerungsdatei sein (wenn permanent)?
Antwort: Genau zur Beantwortung dieser Frage gibt des den System-Monitor. RAM+Swap müssen so groß sein wie der maximal erreichte Wert von "Reservierter Speicher".

Frage: Brauche ich nicht 2*RAM oder so als Swap-Datei?
Antwort: Das mag eine gute Faustregel für Netzwerk Computer sein, für PC's gilt das nicht.

Frage: Sollte ich die Größe des Disk-Caches nach oben begrenzen?
Antwort: Es ist nicht notwendig, aber wenn überhaupt, dann auf 4 MB. Disk-Cacheing ist die am meisten Performance steigernde Maßnahme überhaupt. Man kann sich allerdings darüber streiten, ob ein Disk-Cache von 8 oder 12 MB noch sinnvoll ist. Die dynamische Verwaltung des Disk-Caches sorgt ja dafür, das der Speicher durch den Cache nicht "verbraucht" wird. Eine generelle Empfehlung kann man nicht geben. Man müßte langfristig die Zahl der Cache-Hits messen. Es gibt aber einige Anhaltspunkte:

1. Wenn man ständig mehrere MB freien RAM-Speicher hat (bei fester Cache Obergrenze), sollte man den Cache wieder freigeben.
2. Öffnet und schließt man oft Programme (auch wiederholt), sollte der Cache nicht begrenzt werden.
3. Vermutlich hat MS zu dem Zeitpunkt, als die Kriterien des Speichermanagements festgelegt wurden, angenommen, dass 32 MB höchstens auf einem Netzwerkserver installiert wären. Daher der riesige Disk-Cache. Aber ob das wirklich schadet...

Frage: Sollte ich die Größe des Disk-Caches nach unten begrenzen?
Antwort: Nein. Da Windows den Cache sowieso erst dann ganz freigibt, wenn der Speicher bis zum allerletzten Bit gefüllt ist, macht es keinen Sinn die Cache-Größe nach unten festzusetzen.

Wo soll die jetzt hin?
Die Auslagerungsdatei von Windows im allgemeinen sollte nach Möglichkeit immer entweder am Anfang oder am Ende einer Partition gelegt werden.
Was soll das bringen?
Meistens bringt das einen besseren Zugriff auf die Swap-Datei , weil der Schreib-/Lesekopf dann weniger rotieren muss, das schont außerdem die Festplatte. Legt man die Auslagerungsdatei am Anfang der Festplatte, ist der Zugriff um ca 10% schneller im Vergleich zu Festplattenmitte, legt man die Swap-Datei am Ende der Festplatte steigert die Geschwindigkeit noch einmal um ca 10%. Außerdem sollte man darauf achten, dass Windows die Auslagerungdatei nicht zerstückelt, denn dann rotiert der Kopf natürlich noch mehr. Man sollte deshalb möglichst nach fast jeder Windows-Sitzung die Festplatten defragmentieren.

Ich habe dafür aber sowieso eine extra Partition...
Microsoft hatte mal eine Pressemitteilung ausgegeben , dass man nach Möglichkeit eine Swap-Datei auf derselben Partition anlegen soll, auf der Windows installiert ist , um einen besseren und schnelleren Zugriff zu haben. Der Grund liegt darin, dass Windows bei einer Extra-Partition ein Laufwerk mehr verwalten muss.