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quantumfireball lahm????

(Anonym) / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo, hab mir in mein system eine Quantum Fireball tm3200_S eingebaut, der controller ist von NCR,ausserdem laufen noch drei IDE Platten,
sinnigerweise hab ich das System also WIN auf die SCsi platte gesetzt,
in der annahme das System gehört auf die schnellste Platte,
nur bringt die schnellste IDE platte einen datendurchsatz im benchmark
von knapp 10000kbs und die scsi platte nur 3500kbs???
die scsi platte ist sicher terminiert und hat ID0, treiber für den controller sind neu und das kabel ist denk ich mal auch richtig... oder wie kann ich erkennnen ob das das richtige ist???
muss ich den externen anschluss am controller auch terminieren, ich dachte den hätt ich auf dem controller schon terminiert,
ODER IST DIE PLATTE EINFACH Lahm :-))
Ich weis das sind wohl ziemlich viele dämliche fragen aber ich bin erst grad dabei mich in die materie einzulesen, aber vieleicht kann mir ja jemand helfen

MFG
Timo

Pfuetzner (Anonym) (Anonym) „Nö, bei SCSI2 muß nicht 68 Pin Kabel dran. Nur dann, wenn die ganze Sache auch...“
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In der c't 16/2000 steht die Platte im Vergleichstest drin.
Ich geb hier mal kurz die Daten durch:
Fireball TM 3200 S, 4500rpm, 128kB Cache, Zugriffszeit 19,5ms
Dauertransferraten:
Lesen, min 2,73MB/s, mittel 3,82, max 4,84
Schreiben, min 2,01, mittel 2,8, max 3,53
gewichteter Mittelwert: 1,81MB/s.
Interface: Ultra-SCSI, Befehlsverkettung und Warteschlangenverarbeitung wird unterstützt, war zum ersten Mal in Heft 12/1996 getested worden.

Da ist also ein 50-poliger Anschluß dran. Wie Ralle (Grüß Dich) schon geschrieben hat, ist 68-poliges Kabel für Wide-SCSI bestimmt. 50-poliges ist Narrow-SCSI, dabei werden die Daten mit 8bit Breite übertragen, bei Wide-SCSI wird dagegen mit 16 bit Busbreite übertragen, deshalb sind hier mehr "Drähte" nötig.

Das alte SCSI-1 arbeitete mit 8bit und max. 5MB/s Übertragungsrate, Fast-SCSI (SCSI-2) konnte dann schon 10MB/s (Narrow) bzw. 20MB/s (Wide) übertragen, hier wurde auch schon Differential-Übertragung definiert, welches heute als HVD - High Voltage Differential bezeichnet wird. Ich erwähne das deshalb, weil HVD-Geräte nicht mit dem "normalen" SCSI funktionieren. Sollten Dir mal HVD-Geräte angeboten werden, nicht kaufen!!! Werden diese HVD-Geräte an einem normalen SCSI-Bus angeschlossen, führt das unweigerlich zur Zerstörung der HVD-Geräte.

Dann kam Ultra-SCSI (SCSI-3) mit 20 bzw. 40MB/s, wieder als Narrow und Wide-Variante. Bis hierher wurden die Daten immer mit positiver Spannung und zugehöriger Masseleitung übertragen, wird als SE - Single Ended bezeichnet (Ausnahme HVD).
Danach kam dann die Änderung auf LVD - Low Voltage Differential. Ab dieser Variante gibts nur noch die Wide-Variante, also 16bit breite Übertragung. Aus Gründen der Kompatibilität ist LVD auch als Narrow definiert, es gibt aber keine Narrow-Geräte. Die jetzt aktuelle Variante ist U160 mit max 160MB/s, und demnächst wird U320 kommen. Für 2003 ist die Einführung von U640 geplant, mit max 640MB/s.
Alle diese neuen Varianten gibts nur noch als LVD, hier kommt zur positiven Datenleitung anstelle der Masseleitung eine negative Datenleitung.

LVD ist im Gegensatz zu HVD abwärtskompatibel, LVD-Geräte funktionieren an SE-Hostadaptern, werden dabei aber entsprechend dem Ultrawide-SCSI-Standard betrieben. Der umgedrehte Fall, SE-Geräte am LVD-Hostadapter geht auch, allerdings auch wieder unter Herunterschalten auf Ultrawide-Niveau. Will man die maximale Performance, muß man hier einen Dual-Kanal-Hostadapter verwenden oder einen Hostadapter mit sogenannter Ultrawide-Bridge. Nur dann können alte SE- und neue LVD-Geräte ohne Leistungseinbußen gemeinsam betrieben werden.

Soweit zur Historie und Zukunft von SCSI, nebst einigen technischen Kleinigkeiten. Mach mal bitte den von mir vorgeschlagenen Test und gib hier mal das Ergebnis bekannt. Wenn Du noch Fragen hast, bitte einfach mit dranhängen.