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Große Zahl, kleine Wirkung

Annihilator / 3 Antworten / Flachansicht Nickles


64 Megabyte Speicher auf der Grafikkarte – das klingt richtig gut. Schließlich gilt ja auch für den Arbeitspeicher des PC: Je mehr, desto besser. Doch diese Weisheit lässt sich nicht so ohne weiteres auf Grafikkarten übertragen.


Ein großer Speicher macht noch lange keine gute Grafikkarte.




So mancher Angebots-PC wird stolz mit dem Hinweis "64-MB-Grafikkarte" beworben. Eine prima Sache – zumindest für den Anbieter. Vielleicht fällt es dann ja nicht so auf, wenn sich auf der Karte nur ein Billig-Chip abmüht.

Tatsache ist, dass es fast keine Rolle spielt, ob Ihre Grafikkarte mit 32 oder 64 Megabyte ausgestattet ist. Es stimmt zwar, dass sich in 3D-Spielen damit in der Regel höhere, feinere Bildauflösungen, etwa 1.600 mal 1.200 Punkte, einstellen lassen. Doch was bringt\'s? Zum ersten verweigert fast jeder 17-Zoll-Monitor und viele 19-Zöller in dieser Auflösung den Dienst, zum zweiten reicht die Rechenkraft vieler Grafikchips dann nicht mehr aus, dem Spieler Ruckel-Orgien zu ersparen.

Sinnvoll wäre der Zusatzspeicher, wenn die 64-MB-Boliden zumindest in den üblichen Spielauflösungen den 32-MB-Modellen das Rücklicht zeigen könnten. Aber auch hier: Fehlanzeige, wie der Benchmark-Vergleich der MSI Starforce 826 mit der Elsa Gladiac 511 beweist. Beide Karten sind mit dem "Geforce 2 MX400" bestückt, kosten etwa 200 Mark und zählen zu den empfehlenswerten Geräten in der Einstiegsklasse. Auf der Starforce kann der Chip aus vollen 64 MB schöpfen, der Zwillingsbruder auf der Gladiac muss sich mit der Hälfte begnügen.

Wo die Gladiac 31,3 Bilder pro Sekunde aufbauen kann (Quake 3, 1280 mal 1024 Punkte, 32 Bit), schafft die Starforce mickrige 0,6 Bilder pro Sekunde mehr. Da nützt es herzlich wenig, dass die Starforce auch die 1600er-Auflösung noch darstellen kann. Bei dieser Auflösung könnte selbst unser Athlon-PC mit 1,3-Gigahertz heftigstes Ruckeln nicht verhindern.
Fazit: Klar – zusätzlicher Speicher kann nicht schaden und kostet kaum mehr. Trotzdem ist es falsch, sich allein von der Speichergröße zum Kauf verleiten zu lassen. In erster Linie ist der genaue Typ des Grafikchips entscheidend. An zweiter Stelle gilt es auf eine möglichst hohe Taktrate und sowie auf eine möglichst niedrige Zugriffszeit des Speichers zu achten.

Wer eine Weile sucht, kann für deutlich unter 300 Mark eine Karte mit "Geforce 2 GTS"-Chip auftreiben (ohne Zusatz "Pro"). Die ist auf alle Fälle merklich fixer als jedes MX-Modell – auch mit nur 32 MB.

cu Anni-
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Annihilator Nachtrag zu: „Große Zahl, kleine Wirkung“
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Morgen allerseits Czuk,

das Ding habe ich im weiten www gefunden derjenige schreibt mir aus der Seele, "das wissen eben nicht alle".

Schwenkergrüsse

Anni-

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