Er hat ihn zwar nicht aus dem Ring gehauen aber Sven Ottke
war gut. Die zwölfte Runde vergessen wir mal schnell.
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Hi!
Ich sehe unglaublich gerne Boxen. Aber was derzeit so geht ist doch einfach nur unbeschreiblich langweilig.
Das war ein WM-Kampf und die haben beide so lustlos vor sich hin geboxt, als ginge es um einen Regionalverbands-Titel.
Da wärmt sich der Nostalgiker das Herz an den Erinnerungen vergangner Tage.
Was waren das für Kämpfe, nein, ästhetische Demonstrationen von Geschwindigkeit, Können und Reflexen, als ein "Marvellous" Marvin Hagler auf einen Sugar Ray Leonard traf?
Als ein Teophilo Stevenson sagte "Scheiss auf die Kohle. Ich boxe für die, die mich lieben!".
Als ein junger, hungriger Muskelberg namens Mike Tyson seine Gegner "nicht besiegen, sondern vernichten" wollte .... und das nötige Rüstzeug mitbrachte. Der versammelten Promi-Mischpoke für ihre Tausend-Dollar-Eintrittskarten eine Zweiminuten-Vorstellung gab.
Wo sind heute noch der "Rumble in the Jungle" oder "Thrilla in Manila"?
Kann sich jemand Menschenmassen vorstellen, die skandieren "Ottke - Bo Ma Ye!"? Also ich nicht.
Warum entziehen sich all diese deutschen Box-Heroen der Herausforderung, welche ein Roy Jones Jr. darstellen würde? Genau, weil dann aller Glanz in Windeseile aus den Strahlegesichtchen geplättet wäre.
Auf die inflationäre Zahl sogenannter "Weltmeister" kann ich dankend verzichten. Ich warte ständig auf "Deutschland sucht den Superboxer". Mit dem Promi-Boxen auf RTL war doch schon mal ein guter Anfang gemacht.
Jeder der in der Lage ist sich Boxhandschuhe anzuziehen sollte automatisch zum Einpersonen-Verband und Weltmeister gekürt werden. Dann herrschte endlich wieder Vollbeschäftigung, der Rubel und die Quote würden für kurze Zeit rollen.
Und vielleicht, wirklich nur vielleicht würden dann die bräsigen Dumpfnasen, die heute Dank Knete und Medienwirksamkeit die Ringe umkleiden in ihre Löcher verschwinden. Würden uns mit Kommentaren wie "Hihihi, ich hab ja nicht viel Ahnung und den Gegner kenne ich garnicht, aber ich bin ein totaler Sven Ottke (setze wahlweise Henry, Darius, Vitaly, Axel, Willy, oder sonstwas)-Fan und drück ihm ganz, ganz doll die Daumen" verschonen.
Schenkt das Boxen wieder den Underdogs, reicht es zurück an den sportlichen Wettkampf.
Und gebt den sprachgestörten Saubermännern, den halbgebildeten Spätaussiedlern, den weichgespülten Langweilern ordentliche Jobs im öffentlichen Dienst.
Achja, wenn Gewinner im Gesicht so aussehen wie Sven Ottke am Samstag, ist das trotzdem noch als Sieg zu bezeichnen?
d.r.