Hallo zusammen!
Unter o.g. Überschrift - das Fragezeichen dahinter stammt allerdings von mir! - erschien folgender Artikel auf der Webseite der Washington Post:
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A34978-2003Aug23.html
Um eins gleich vorweg zu nehmen: Wer hinter dieser Überschrift tiefere Einblicke in die Macken der Systemarchitektur von Windows vermutet, wird enttäuscht. Letztlich dreht sich alles darum, dass einige Default-Einstellungen in Windows der Sicherheit abträglich sind und dass es an den Usern ist, daran etwas zu ändern. Dennoch ist der Artikel imho recht lesenswert und dazu in leicht verständlichem Englisch geschrieben; hier ein Auszug:
The usual theory has been that Windows gets all the attacks because almost everybody uses it... Even if that changed, Windows would still be an easier target. In its default setup, Windows XP on the Internet amounts to a car parked in a bad part of town, with the doors unlocked, the key in the ignition and a Post-It note on the dashboard saying, "Please don't steal this".
Begründet wird dieser launige Vergleich unter anderem damit:
Windows XP Home Edition, ships with five ports open, behind which run "services" that serve no purpose except on a computer network... In comparison, Mac OS X ships with zero ports open to the Internet.
Als Sicherheitsmaßnahmen werden "die üblichen Verdächtigen" empfohlen: Virenscanner, Firewall, regelmäßige Updates. So weit also nichts Neues.
Jetzt aber mal eine ganz andere Frage: Warum ist es eigentlich so schwer, oder gar unmöglich, ein Betriebssystem so zu konstruieren, dass es - schlicht ausgedrückt - ausschließlich das tut, was sein Benutzer will? Wieso ist es prinzipiell möglich, dass wildfremde Leute in meinen Rechner "herumhuren", nur weil ich zufällig gerade mit dem Internet verbunden bin? Warum muss ich ständig den neuesten Security-Updates hinterher hecheln, um das Schlimmste zu verhindern - wieso besorgt das nicht die Systemarchitektur?
Damit wir uns nicht missverstehen: Dass Systeme und Programme Fehler haben und deswegen nicht immer so funktionieren wie wir wollen ist schon klar - aber wieso lässt sich nicht wenigstens ein für allemal unterbinden, dass jemand anders als derjenige, der vor dem Rechner sitzt und ihn bedient, Zugriff bekommt?
Anders ausgedrückt: Wofür gibt es eigentlich Fernwartungstools wie VNC oder PCAnywhere, wenn irgendwelche Skriptkiddies auch ohne diese Hilfsmittel mit einem ungeschützten System machen können was sie wollen?
Danke im voraus für Euren Input!
CU
Olaf
Viren, Spyware, Datenschutz 11.242 Themen, 94.693 Beiträge
@grossadmin
Du hast vollkommen recht - die Washington Post ist nicht gerade ein IT-Fachblatt. Watergate hin oder her :-)
Dennoch ist es denkbar, dass die den einen oder anderen IT-Spezialisten in ihren Reihen haben - ob Rob Pegoraro einer ist, vermag ich nicht zu sagen. Was mich an dem Artikel ein wenig störtist, dass nach einer verheißungsvollen Headline wesentlich kleinere Brötchen gebacken werden. Es ist also doch nicht die Gesamtarchitektur, die das System unsicher macht, sondern ungenaue Einstellungen - was der User jederzeit ändern kann, gewusst wie.
@freshi
> ich denke das es gehen würde, würde den anwender aber wahrscheinlich einschränken
Das ist der entscheidende Satz und genau das, was mich irritiert: DFÜ-Verbindung trennen und schon ist man sicher, okay - aber dann hat man auch kein Internet mehr. Was mich daran wundert ist: Warum kann das System nicht auseinanderhalten, ob der Mensch vor dem Computer irgendetwas macht, oder irgend jemand wildfremdes draußen in der Welt?
Deshalb meine etwas überspitzte Frage am Schluss des Ausgangspostings: Wozu braucht die Welt dann noch VNC oder PCAnywhere, wenn alle Betriebssysteme deren Funktionalität schon eingebaut haben?
@Rika
> Korrekt wäre: "Insecure by Default", aber nicht "Insecure by Design".
Ja, ich denke das trifft den Nagel auf den Kopf - siehe Antwort an den Grossadministrator.
Zum C2-Zertifikat habe ich übrigens diesen Artikel gefunden (bisschen abwärts scrollen) - gibt vielleicht noch bessere, aber das war es, was Google auf die Schnelle so hergegeben hat.
CU all
Olaf
Du hast vollkommen recht - die Washington Post ist nicht gerade ein IT-Fachblatt. Watergate hin oder her :-)
Dennoch ist es denkbar, dass die den einen oder anderen IT-Spezialisten in ihren Reihen haben - ob Rob Pegoraro einer ist, vermag ich nicht zu sagen. Was mich an dem Artikel ein wenig störtist, dass nach einer verheißungsvollen Headline wesentlich kleinere Brötchen gebacken werden. Es ist also doch nicht die Gesamtarchitektur, die das System unsicher macht, sondern ungenaue Einstellungen - was der User jederzeit ändern kann, gewusst wie.
@freshi
> ich denke das es gehen würde, würde den anwender aber wahrscheinlich einschränken
Das ist der entscheidende Satz und genau das, was mich irritiert: DFÜ-Verbindung trennen und schon ist man sicher, okay - aber dann hat man auch kein Internet mehr. Was mich daran wundert ist: Warum kann das System nicht auseinanderhalten, ob der Mensch vor dem Computer irgendetwas macht, oder irgend jemand wildfremdes draußen in der Welt?
Deshalb meine etwas überspitzte Frage am Schluss des Ausgangspostings: Wozu braucht die Welt dann noch VNC oder PCAnywhere, wenn alle Betriebssysteme deren Funktionalität schon eingebaut haben?
@Rika
> Korrekt wäre: "Insecure by Default", aber nicht "Insecure by Design".
Ja, ich denke das trifft den Nagel auf den Kopf - siehe Antwort an den Grossadministrator.
Zum C2-Zertifikat habe ich übrigens diesen Artikel gefunden (bisschen abwärts scrollen) - gibt vielleicht noch bessere, aber das war es, was Google auf die Schnelle so hergegeben hat.
CU all
Olaf