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Diskussionskultur

xafford / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

schon komisch wie manche leute diskutieren, oder besser agitieren. ich habe immer gelernt, daß bei einer diskussion jeder seine thesen darlegt, sie versucht zu untermauern mittels logischer schlüsse und quellenangaben und man dann auf die punkte des diskussionspartners eingeht und daraus eine synthese schafft.
dies ist zwar nicht immer möglich, da es selten DIE wahrheit gibt und die meisten fakten unterschiedliche schlüsse zulassen, aber ein gewisser konsens und eine aktzieptanz von anderen standpunkten und die bereitschaft sein eigenes wissen zu überdenken sollte grundsätzlich immer möglich sein. leider ist dies wohl im normalfall graue theorie.
mir fällt immer häufiger auf, daß 2 (oder mehr) leute diskutieren, beide "fakten" präsentieren, einer belegt dann, daß die "fakten" des anderen so nicht stimmen, was aber geflissentlich ignoriert wird. mir fiel gerade ein thread auf, bei dem jemand eine these mit links untermauerte und ihm wurde folgend vorgeworfen keine beweise zu liefern. wie kann man so ein verhalten interpretieren?
oft fiel mir auch auf, daß personen in diskussionen aprupt das thema wechseln, wenn ihr standpunkt widerlegt wurde, oder sie anfangen persönlich zu werden. eigentlich sollte doch jeder wissen, daß persönliche diffamierungen im endeffekt auf einen selbst zurückfallen, daß sie intellektuelles unvermögen zeigen.
da stellt sich einem doch die frage, was manche leute in ein diskussionsforum treibt, wenn sie nicht die grundlegendste bereitschaft zu einer diskussion zeigen. bei manchen leuten hat man echt den eindruck, daß sie von sich meinen alles zu wissen und selbst noch mit mit stephen hawking darüber diskutieren wollen, ob die naturgesetze innerhalb einer singularität geltung haben, ohne überhaupt zu wissen, was dies ist.
kleines anonymes beispiel:


ein user stellte eine frage bei der es im entfernten um programmierung ging, ein anderer user antwortete ihm völligen schwachsinn bezüglich der funktionsweise von speicherverwaltung, worauf ein anderer user mit langjähriger programmiererfahrung das richtigstellte, was der erste antwortende aber nicht gelten lassen wollte trotz verweise des programmierers auf quellen. merken solche leute eigentlich nicht, daß sie sich komplett unglaubwürdig machen?
ich kann zwar mich selbst nicht davon ausnehmen, ich gebe auch ungern liebgewonnene theorien auf, aber ab und an sollte man doch mal gewisse dinge in bezug auf sich selbst reflektieren finde ich.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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Tilo Nachdenklich xafford „Diskussionskultur“
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Also mal ein paar Hinweise, die keinesfalls polemisch gemeint sind. Schau mal auf diese Seite:
http://www.henryk-broder.de/html/guestbook.html?a=1
und dort ganz oben "in eigener sache".
(Gemeint ist sein Forum und dort die Vorbemerkung zur Moderation)

Ich will nicht gleich Leute für verrückt erklären, aber gewisse Parallelen zu einer Borderline-Störung (die wäre dann aber wohl viel heftiger) könnten wohl vorliegen. Ich denke dabei eher an Vorfälle hier auf dem Off Topic-Brett.
Es gibt Hinweise, dass der prozentuale Anteil dieser Störungen in der Gesamtbevölkerung steigt. Aus naheliegenden Gründen, sind Internetforen bevorzugtes Ziel fürs Ausagieren, diese Leute stürzen sich drauf.
Man sagt der Anteil der Borderline-Störungen steigt, wenn in einer Gesellschaft die Akzeptanz (versteckt!) ansteigt, destrukive Lösungsmethoden zu billigen. Beispiel unter unendlich vielen: Der Verkäufer macht Karriere, der Kunden mit berechtigten Garantieanliegen abwimmelt. Außerdem spielt der Verfall der Familienstrukturen eine Rolle. Also die Dinge die halt vorkommen, mit denen wir uns irgendwie arrangieren müssen, ohne sie ändern zu können. Sie sind insgesamt doch recht schädlich für die Gesellschaft, sie treten an anderer Stelle als Vermehrung recht unangenehmer Störungen hervor.

Eine Definition der Borderline-Störung:

http://www.beepworld.de/members11/borderline-syndrom/
Oder hier der Kasten oben:
http://www.hansgunia.de/dbt.htm

Oft fehlt ein klares Identitätsgefühl. Das zeigt sich beispielsweise in der Sucht, ständig unter verschiedenen Namen, mit leicht verändertem Charakter zu posten. Die ironisch so bezeichneten "Multiplen Persönlichkeiten". Wobei, wenn´s noch in Maßen und mit Humor geschieht, das auch nur das Beispiel einer gelungenen Abwehr sein kann. Funktionierende Abwehrmechanismen sind doch was Gutes?!

Oder das Provozieren des Kommunikationsabbruchs, bei Angst vor Kommunikationsabbruch. Dieser wird nicht akzeptiert.

Heftige persönliche Reaktion, gelegentlich auch erst mal positiv (lieb) und dann pöbeln.

Wie begegnet man Borderline-Störungen? Durch feste Regeln. Man muss dem Betreffenden klar machen welchen Schaden Regelverletzungen anrichten und ihn - bei Ausschlussdrohung - darauf verpflichten die Regeln einzuhalten. Man muss es immer wieder tun, deshalb sind die Leute so anstrengend.

Es gibt dann noch eine kurze Neurosenlehre, nettes ironisches Bonmot:

2 x 2 = 5

1) Der Psychotiker weiß das ist richtig.
2) Der Borderline weiß das ist falsch, ärgert sich aber heftig über die Person die gefragt hat.
3) Der Neurotiker weiß das ist falsch, schämt sich aber fürchterlich dafür.

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ups...nuja...i agree o xafford
h-l Henker