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Vitaminpillen VS Pestizid belastetes Obst

Desolisation / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

mich beschäftigt jetzt schon seit fast 2 Jahren, ob Vitaminpillen nützlich sind, schädlich sind oder einfach unnütz sind. Und was sind die Alternativen?

In Frauenzeitschriften, wellness Magazinen und Sportmagazinen wird man immer darauf hingewiesen den Tag mit einem Multivitamin/Multimineralien Supplement abzurunden.

Laut einer britischen Studie Link sollen aber Vitaminpillen komplett nutzlos sein und es wird dazu geraten lieber mehr Obst und Gemüse zu kaufen.

Natürlich wird nicht erwähnt, dass das Obst und Gemüse, welches wir kaufen mit Pestiziden belastet ist. Wer einmal „echtes“ also eventuell eigenes Obst oder Gemüse geerntet hat, der weiß dass das weder groß, noch schön aussieht. Ein Apfel vom eigenen Baum ist voller Stellen und schrumpelig, die Möhren sind von den Mäusen angeknabbert und man kann eigentlich nur die Hälfte essen.
Wer einmal in Italien im Spätsommer war, dem wird aufgefallen sein, dass der Wein von einer großen, grauen Wolke umschlossen war, Insektenschutzmittel…..
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Viele Leute ignorieren das komplett, denn es steht ja drauf, dass es zum essen ist und wenn es giftig wäre, hätte doch die Regierung sicher etwas dagegen unternommen. Natürlich fällt man nicht auf der Stelle tot um, es dauert Jahre eh dann von diesen „Ablagerungen“ Veränderungen an den Zellen bzw. dem Erbgut hervorgerufen werden. Viele Leute wiegen sich in der Sicherheit, dass sie doch den Apfel abgewaschen haben, aber leider Gottes bleiben Pestizide nicht auf der Oberfläche.
Aber was sind eigentlich die Alternativen für Leute ohne Garten? Ganz auf Obst verzichten und auf Vitaminpräperate umsteigen?

Selbst wenn man einen eigenen Garten hat, dann müsste man so viel Zeit aufwenden, um das Angebaute gegen Insekten, Schädlinge (Vögel), Wetter oder Krankheiten zu schützen, dass man praktisch keine Zeit mehr für etwas anderes hat (Angenommen man möchte z.B. den Jahresbedarf an z.B. Kartoffeln für die ganze Familie decken). Wenn ich mir anschaue, was Leute alles tun um ihr Gemüse vor der Krautfäule zu schützen, dann fällt auf, dass man schon sehr viel Aufwand betreiben muss um Bioprodukte wirtschaftlich zu vermarkten, daher also der ausgesprochen hohe, aber wohl gerechtfertigte Preis.

Außerdem, weiß der Hobbybauer denn was alles so in seinem Boden für Stoffe sind oder im Wasser…..?

Noch etwas anderes beschäftigt mich: Fleischesser VS Vegetarier.

Im Netz gibt es übrigens zu all diesen Themen keine neutrale Informationsquelle, entweder man kommt auf Greenpeace Seiten, die einem weiß machen wollen, dass man eigentlich nichts mehr essen darf, wieder andere Seiten erzählen, dass man ALLES ruhigen Gewissens essen kann und dass Pestizidgehalte im Essen von der EU kontrolliert werden und keine Gefahren bestehen.
Die Vegetarier sind der Meinung, dass Fleischesser nach Fleisch stinken, arme Tiere umbringen, nur weil sie sie verzehren wollen und dass Fleisch generell gesundheitsschädigend ist. Fleischesser dagegen sind überzeugt, dass Fleisch lebensnotwenig ist und man mit dem „Grünzeug“ weder richtig wachsen kann, noch dass es satt macht.

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Ganz interessant ist das hier:

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Also sollte Fleischessen tatsächlich keine Vorteile haben, außer dass es gut schmeckt, man was zum kauen hat und es den Magen füllt?

Zu beobachten ist, dass die Vegetarier gerne den Fleischessern vorwerfen, dass nicht nur Fleisch als solches ungesund ist, sondern dass auch die Tiere selbst ungesund sind. So werden sie doch mit Antibiotikern (Welche bestimmte Nährstoffe abtöten) gefüttert und auch fressen sie Pestizide, welches im Futter vorhanden ist, die sich dann im Körper ablagern.

Was aber ist mit den Vegetariern die nur Rohkost essen? Da sind wohl keine Pestizide drinnen? Auch wenn es keine Rohkost ist, so wird doch kaum einer der Veggies einen eigenen Garten haben………


Ich esse für mein Leben gerne Fleisch, früher praktisch 5 Mal die Woche, jetzt nur noch 3 Mal die Woche, exklusive Fisch. Obst und Gemüse kaufe ich nicht und bei Eiern kaufe ich nur Bio Eier oder hole sie mir vom befreundeten Bauern. Da ich das Glück habe und meine Verwandten eigene Gärten haben (und Zeit dafür), bekomme ich auch die meiste Zeit des Jahres frisches Obst und Gemüse, aber ausschließlich davon zu leben, würde schwierig sein.

Also wenn man sich das so anschaut, dann könnte man annehmen, dass es egal ist was man zu sich nimmt, ob es nun Fast Food oder ein gekaufter, selbst zubereiteter Chemiecocktail ist, am Ende ist eben doch alles mit ungewollten Zutaten angereichert.

Tja, das wollte ich nur mal loswerden ;-)

Desolisation


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Herman Munster Desolisation „Vitaminpillen VS Pestizid belastetes Obst“
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Nichts kann so schädlich sein wie hoch- und höchstdosierte Vitaminpillen! Was man mit dem bloßen Verzehr von Obst niemals erreichen kann, ist mit Pillen ohne weiteres möglich: sog. Hypervitaminosen. Krankheiten, die durch ein Zuviel an bestimmten Vitaminen zustande kommen. Und es handelt sich dabei um überaus ernste Erkrankungen! Da geht´s locker mal auf die Intensivstation für ein paar Wochen.

Wie gesagt, mit Obst unmöglich, in die "giftige" Zone bzgl. einem Überangebot an Vitaminen zu kommen. Lange! vorher räumt ein Dünnpfiff nach dem anderen das Zuviel-an-allem (insbes. Wasser) wieder aus dem Körper raus. Abgesehen davon hat es die weise Natur so eingerichtet, daß wir einen Widerwillen entwickeln gegen Dinge, die immer und immer wieder und in kurzen Abständen eingeschoben werden. Irgendwann wird uns übel beim bloßen Anblick von Obst wenn wir davon im Übermaß gegessen haben.

Außerdem kann nicht so genau vorhergesagt werden, was der einzelne menschl. Körper macht, wenn er plötzlich deutlich mehr Vitamine bekommt und die auch noch auf einen Schlag, d.h. in einer Pille. Wird damit ein tatsächliches Minus wieder auf Normal gebracht, wird die Substanz vom Körper aufgenommen. Das ist aber, wie schon korrekt gesagt wurde, nur in ganz seltenen Fällen der Fall bzw. erforderlich. Ausnahmen sind z.B. Krankheiten. Da kann der Körper bzw. dessen Immunabwehr tatsächlich mal ein sattes Minus erzeugen. Eine Vitaminspritze hilft dann häufig Wunder.

Die "Vitaminpille" alleine muß man erstmal grundlegend als "tot" ansehen. Das werden erst mal nichts anderes als Chemikalien in den Körper gelassen. Ob diese Chemikalien nun im und vom Körper aufgenommen und dort sinnvoll verwendet werden können, hängt davon ab, was für Begleitstoffe gleichzeitig mitgeliefert werden. Nach dem alten Lehrsatz "der Meister ist nichts ohne seine Gesellen" müssen andere Substanzen, u.a. sog. Provitamine, mit von der Partie sein. Die sind in Obst jeglichster Art immer mit dabei. Bei Pillen höchstens mal bei ganz speziellen.

Die Meinung im Volke über Vitamine & Co sind bescheiden. So konnte es vor Jahren in einer Gesundheitssendung (da wurde u.a. der Tip gegeben, nach dem Verzehr von Süßigkeiten gleich hinterher einen z.B. Apfel zu essen, weil angeblich der Körper zur Verdauung des vielen Zuckers Vitamine verbraucht) mal zu der Zuschauerauerfrage kommen, ja, was wäre aber, wenn das gar nicht simmt, dann würde man ja [angstvolles Beben in der Stimme] den Apfel ganz umsonst gegessen haben! Peinlich berührtes Schweigen im Saale...

Und da wir gerade bei Äpfeln sind: der Spruch mit dem Apfel und dem dann nicht benötigen Doktor, da ist was dran! Gemeint sind hier aber "Äpfel", nicht die bunte Importware von irgendwoher. Ein Apfel, groß, glatt und schier ist eine unzweifelhafte Augenfreude, gar keine Frage. Vom Ernährungsstandpunkt aus nicht unbedingt. Meine Großeltern haten einen Apfelbaum, dessen Äpfel nach schon damaligen Gesichtpunkten aus nicht verkäuflich gewesen wären, nennen die wir deren äußere Form mal "unförmig". Und sauer! Recht harte Schale, sehr festes Fleisch. Da ist so mancher meiner ins Wackeln gekommenen Kinderzähnchen drin stecken geblieben... A-b-e-r--e-i-n--G-e-s-c-h-m-a-c-k!!!!! Unvergleichlich! Hab ich danach nicht wieder gehabt, sowas tolles! Ein Apfel davon konnte ruhig vom höchsten Zweig runterfallen. War natürlich ´n büschn angedetscht, bekam aber erst nach wmehr als einer Woche dort braue Flecken. 1a Überwinterungsfähigkeit, nur einige ganz wenige verfaulten, wurden nie schrumpelig. Jahrzehnte später vernahm ich dann in einern Dokusendung, daß man nach Exemplaren genau jenes Apfelgewächses von Oma und Opa sucht, um sie zu erhalten und in die modernen Sorten wieder hineinzukreuzen, weil sich - analog zu uralten Haustierrassen - die "modernen" Züchtungen von Obst & Tier als Totalversager erwiesen haben, vom schönen Aussehen mal einzig abgesehen.

SO! ein Apfel ist gemeint mit "an apple a day keeps the doctor away"! Nicht die Grannys aus Peru und den ganzen anderen Sch..dreck heutzutage. Die sind in dieser Hinsicht "unwirksam". Aber immer noch besser als Vitaminpillen. Sogar dieses holländische Wasserzeugs mit Haut drumrum, oft auch grob irreführend mit "Obst" und "Gemüse" bezeichnet, dürfte der Vitaminpille glatt überlegen sein. Das Kauen fördert die Speichelproduktion, die darin enthaltenen Enzyme schließen die Inhaltsstoffe des Apfels optimal auf für unsere Verdauung und er reinigt ganz nebenbei auch noch die Zähne.

Und was das Bespritztsein der - bleiben wir mal dabei - Äpfel angeht: Untersuchungen haben gezeigt, daß ein Hobbygärtner im Durchschnitt sehr viel mehr sprüht. Mit z.T. VIEL härteren Klopfern! Weil so ne Tüte Pilz-Ex oder weet de Düüvel wat recht billig ist und mindestens einen Frühling-Sommer-Herbst ausreicht- von der Substanzmenge her. Und: "Viel hilft viel!". Wenn aber ein Profi-Obstanbauer im selben Umfange seine zig-hundert Bäume einsprühen wollte, wäre es schon Anfang des Sommers um seinen Profit geschehen, den hätte er dann nämlich schon in säckeweise Sprühzeugs verballert. D.h.: ein Bauer muß spezifischer sprühen. "Viel hilft viel" macht ihn bankrott. Abgesehen davon bekäme er Probleme mit dem Gesundheitsamt bzw. Gewerbeaufsicht. Ich würde mir eher Sorgen machen bei Wochenmärkten, auf denen Privat-Hiwis ihr eigenes Obst und Gemüse verkloppen als bei Leuten, die das in großem Stil anbieten. Das soll nun nicht heißen, daß im Supermarkt in dieser Hinsicht keine Gefahr drohen würde, aber es wäre bei Privatverkäufen von Hobbygärtnern schon wichtig zu wissen, wie der produziert. Da kann man es ggf. noch feststellen bzw. in Erfahrung bringen, beim Supermarkt ist man in dieser Hinsicht aufgeschmissen.

Aber SO schlecht ist die Industrieware, sofern sie NICHT aus Holland stammt, nicht! Kürzlich gab es mal eine Sendung, in der wirklich (is ja meist so ne Sache...) "biodynamisch" angebaute Möhren gegen ihre nach "großindustriellen Maßstäben" gewachsenen Kollegen antraten. Es kam dann, wenig überraschenderweise, dabei heraus, daß der Geschmack der Biomöhren denen der industriellen überlegen war. Aber: was den Vitamin- und sonstigen Gehalt an für unsere Ernährung wichtigen Substanzen ausmachte, war die Industriemöhre der Biomöhre haushoch überlegen! Völlig klar, warum: der Industriemöhre werden genau die richtigen Nahrungsmittel in genau der richtigen Menge zu genau der richtigen Zeit zugeführt, während sich die Biomöhre mit dem begnügen muß, was der verwendete Biodünger und der Boden nun mal konkret einer Möhre anzubieten haben. Das hat mich gar nicht überrascht. Hätt mich ehrlich überrascht, wenn die Biomöhre bei den Inhaltsstoffen auch "gewonnen" hätte. Aber letzlich ist es auch egal, welche Ausführung man verputzt, der Körper kann mit beiden etwas anfangen.

...und was nun diese bemitleidenswerten Fleischverweigerer angeht: gerade gestern abend kam auf 3sat eine Doku über die frühen Jahre der biologisch-evolutionären Menschwerdung. Sehr interessant, nächster Sonntag 20:15h der 2. Teil. Da wurde ab dem Homo habilis der durch verbesserten Werkzeuggebrauch und auch bzgl. der Möglichkeiten deren planmäßiger Herstellung ganz klipp und klar gesagt, daß der mit diesen verbesserten Werkzeuge (z.B. Schneidwerkzeuge um erlegte Tiere zu öffnen) möglichere höhere Fleischkonsum auch der Gehirnkapazität und -entwicklung zugute kam.

Also, das mit dem für Fleischverzehr nicht kompatiblen Verdauungstrakt: SO!!! EIN BLÖDSINN! Als ob er schon für Pflanzen geeignet wäre: ist er nämlich NICHT! Billionen von Bakterien in jedem unserer Därme schaffen mit Müh und Not die Sachen aus den schwer verdaulichen Pflanzen raus, die wir verwerten können. Mag sein, daß Australopithecus & Co, die sich nur minimal vom Menschenaffen, wie man sie heute nennen würde, unterschieden, noch oder fast nur Pflanzen aßen, zumindest ist ihr Gebiß in dieser Art optimiert. Aber in den paar Jahrmillionen wurde das menschliche Gebiß mehr und mehr zu dem eines sowohl-als-auch-Fessers. Unsere Altvorderen konnten es sich nicht immer aussuchen, was denn nun den Hunger stillen sollte, Pflanzen, die nicht weglaufen und sich nicht wehren können, aber man davon - im Sinne des Wortes - nicht so große Sprünge machen kann, oder Fleisch, das schwieriger zu bekommen ist (schneller, wendiger, wehrhafter), aber auch sehr viel mehr Energie zu liefern imstande war. Gerade für die kalten Äonen, die Eiszeit, in der es mit Pflanzen nicht so prall sein konnte, bei Gletschern von z.T. Hunderten Metern Dicke...

Demzufolge hat zu der Entwicklung des menschlichen Gehirnes zu seiner heutigen Leistungsfähigkeit zweifellos auch die Tatsache beigetragen, daß sich die Jäger immer was neues einfallen lassen mußten, um den jeweiligen Beutetieren erfolgreich nachstellen zu können. Das gelang, weil sie sich durch den Fleischverzehr (auch von Pflanzen, davon aber nur weniger, wie Ausgrabungen zeigen) genügend Hirnnahrung einverleibten. Das eine bedingt das andere und das wieder das eine.

Und natürlich auch, um nicht selber das Mittagessen eines Raubtieres zu werden. Auch das gelingt besser, wenn der von Fleisch und Pflanzen genährte Bregen gut funktioniert, z.B. den Bau von Fallen oder die Konstruktion von effektiveren Waffen, die das körperliche Kräftemanko gegenüber einem Wolf oder Bären ausgleichen kann und natürlich: den Gebrauch des Feuers.

Das alles verlangt ein gut genährtes Gehirn und der beste Weg dazu ist, Fleisch zu verzehren. "Pflanzen satt" zu bekommen verlangt dem Gehirn nicht sonderlich viel ab. Also ist ein Genie unter reinen Pflanzenfressern nicht unbedingt im Vorteil. Zwar benötigt es auch Strategie, um an pflanzliche Leckerbissen zu kommen, z.B. die Früchte ganz oben im Baum und wie man dahin bzw. an sie herankommt, ohne runterzufallen. Sicher. Ist aber nix dagegen, einen Hirsch oder gar ein Mammut zu erlegen oder einen Gegner - menschlich oder tierisch - zu bekämpfen. DAS verlangt nach sehr viel mehr Hirnleistung, das verlangt nach Fleisch, das sie zu liefern in der Lage ist!

Und guckt euch doch die Pflaenzenfresser an: alles behäbige Gestalten. Bei Mensch & Tier (hier mit Ausnahmen, z.B. Gazellen).

Wären wir immer nur bei pflanzlicher Nahrung geblieben, ist es nicht zu erwarten, daß wir heute evolutionär das geworden wären, was wir sind. Wir würden immer noch mehr oder weniger friedlich mit Schimpansen & Co um die saftigsten Blätter konkurrieren. Mit 100% pflanzlicher Nahrung kommt niemand zum Mond. Baut niemand Autos oder Computer. Man kann vielleicht höchstens effektiv mit einem Stöckchen nach Maden und Termiten stochern.

Also, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: bleib bei Obst, Gemüse und Fleisch! Pillen nur, wenn´s WIRKLICH nötig ist.

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