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Windows erreicht 100% Marktbeherrschung ;-)

Phoenix.Computer / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

Windows erreicht 100% Marktbeherrschung 
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Es klopfte an meiner Tür. Es war der Mann von Microsoft. "Nicht schon
wieder Sie" sagte ich.


"Sorry," sagte er etwas verlegen "ich nehme an Sie wissen warum ich
hier bin."


Allerdings wußte ich das. Microsofts 300-Millionen-Dollar
Werbekampagne für Windows95 war weltumfassend geplant. Jedes
menschliche Wesen auf diesem Planet sollte davon überzeugt werden, daß
Windows95 ein essentieller, manche sagen integraler, Bestandteil des
Lebens sei. Das Problem war, es hatten nicht alle Windows 95 gekauft,
genaugenommnen hatte ich es nicht gekauft. Ich war das letzte
menschliche Lebewesen OHNE Windows95. Und nun stand dieser kleine Mann
von Microsoft vor meiner Tür, und er würde ein Nein als Antwort nicht
akzeptieren.


"Nein!" sagte ich.


"Sie wissen, ich kann das nicht hinnehmen", meinte er während er ein
Windows95 Paket aus der Aktentasche zog. "Kommen Sie doch. Nur ein
Paket, mehr verlangen wir ja nicht."


"Kein Bedarf," antwortete ich. "Sehen Sie, gibt es da nicht jemand
anderen, zu dem Sie gehen könnten und ihn eine Weile belästigen? Es
muß doch auf diesem Planeten noch jemand geben, der noch kein
Windows95 hat."


"Also, nein," meinte er. "Sie sind der Einzige."


"Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, es hat nicht jeder auf diesem
Planten einen Computer," sagte ich. "Und es hat sicher nicht jeder
einen PC! Einige besitzen Macs, die ein eigenes Betriebssystem haben.
Einige Leute haben auf ihren Rechnern OS/2 laufen, obgleich ich das
nur vom Hörensagen weiß. Um es kurz zu machen: Es gibt einige Leute,
die Windows95 nicht brauchen können."


Perplex sah mich der Mann von Microsoft an: "Ich verstehe nicht was
sie sagen wollen," meinte er.


"Brauchen!" rief ich. "Brauchen! Brauchen! Brauchen! Warum sollte man
etwas kaufen, für das man keine Verwendung hat?"


"Nun, ich weiß nicht was Sie mit diesem 'Brauchen' meinen" sagte er.
"Aber nach unseren Aufzeichnungen haben alle anderen Leute auf diesem
Planeten ein Windows95 Paket."


"Leute ohne Computer?"


"Genau."


"Indianer im Amazonas?"


"Wir mußten uns vorher gegen Malaria impfen lassen, aber nun haben sie
es."


"Die Amish?"


"Jawohl!"


"Nein, seien Sie ehrlich" sagte ich. "Diese tragen nicht einmal
Anstecknadeln. Wie haben Sie sie dazu gebracht, ein Computer
Betriebssystem zu kaufen?"


"Wir sagten ihnen, es wären eigentlich 95 kleine Fenster in der
Schachtel" gab der Microsoft Mann zu. "Wir haben also nicht ganz die
Wahrheit gesagt, das bedeutet, daß wir alle in die Hölle kommen, jeder
einzelne Mitarbeiter von Microsoft." Für etwa eine Minute war er
nachdenklich, erholte sich dann aber rasch und meinte: "Aber darauf
kommt es nicht an. Wichtig ist, daß jedermann ein Paket hat, außer
Ihnen."


"Und?" sagte ich. "Wenn jetzt jeder andere in einen Abgrund sprünge,
würden Sie von mir erwarten, daß ich es auch machte?"


"Wenn wir 300 Millionen Dollar für Werbung ausgeben, dann unbedingt."


"Nein!"


"Ja, kommen wir zurück," sagte der Microsoft Mann. "Ich sage Ihnen
etwas: Ich gebe Ihnen ein Paket gratis. Nehmen Sie es, und
installieren Sie es auf Ihrem Computer." Und er hielt mir das Paket
vor die Nase.


"Nein," sagte ich wieder. "Seien Sie mir nicht böse, aber ich BRAUCHE
es nicht. Und, ehrlich gesagt, hat mich Euer ganzer Werbezauber
gestört. Das ist doch ein Computer Betriebssystem. Ok. Schön. Aber Ihr
vermarktet es, als ob es den Weltfrieden oder so etwas Ähnliches
bringen könnte."


"Das war es auch."


"Entschuldigung?"


"Ja, Weltfriede, das war Teil des ursprünglichen Designs. Mit einer
Taste erreichbar. Einmal anklicken, und es ist aus mit Hunger und
Streit. Einfach, nicht wahr?"


"Und was war dann?"


"Nun, Sie wissen ja," sagte er, "es brauchte sehr viel Platz auf der
Festplatte. Wir mußten uns zwischen MicroSoft Network und Weltfrieden
entscheiden. Irgendwie sahen wir keine Möglichkeit mit Weltfrieden
Profit zu machen."


"Gehen Sie." sagte ich.


"Das kann ich nicht," sagte er, "es kostet mich meinen Kopf, wenn ich
versage."


"Sie machen wohl Scherze."


"Sehen Sie," sagte der Microsoft Mann, "wir haben das den Amish
verkauft. Den Amish! Die machen gerade die Schachteln auf, und merken,
daß wir sie getäuscht haben. Man wird uns auf Heugabeln aufspießen,
wenn wir jemals wieder West-Pennsylvania betreten. Trotzdem haben wir
es getan. Es wäre also peinlich für uns, ließen wir sie aus. Peinlich
für die Firma, peinlich für das Produkt, und peinlich für Bill."


"Bill Gates kümmert sich nicht um mich."


"Er beobachtet sie in diesem Moment," sagte er. "Er hat sich einen
dieser militärischen Spionagesateliten gemietet nur für diesen Zweck.
Er hat auch einen von den Hochenergie-Lasern. Sie schlagen mir die Tür
vor der Nase zu, und zisch, ich bin nur noch ein Häufchen grauer
Asche."


"Das würde er doch nicht tun," warf ich ein, "versehentlich könnte er
das Windows 95 Paket treffen."


"Oh, Bill ist inzwischen sehr gut mit dem Laser," meinte der Microsoft
Mann, inzwischen selbst etwas nervös. "Gut, ich sollte das nicht tun,
aber Sie lassen mir keine andere Wahl. Wenn Sie dieses Paket Windows
95 nehmen werden wir sie anständig belohnen. Wir bieten Ihnen eine
eigene Insel in der Karibik an. Was halten Sie von Montserrat?"


"Schrecklich, dort ist doch ein aktiver Vulkan."


"Aber nur ein sehr kleiner." sagte der Microsoft Mann.


"Bitte," sagte ich, "selbst wenn Sie mich überzeugten diese Packet
Windows 95 zu nehmen, was machten Sie dann? Der Markt wäre total
gesättigt. Das wäre es gewesen. Keine neuen Welten zu erobern. Was
würden Sie dann machen?"


Der Microsoft Mann zog eine andere Schachtel hervor und gab sie mir.


"'Windows 95 ... für Haustiere'?!?!?"


"Es gibt viele Haustiere," meinte er.


 


Ich schloß rasch die Tür. Ich vernahm einen überraschten Aufschrei,
das Geräusch eines Lasers, und dann nichts mehr...

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