Hallo Leute,
die Jugend und die deutsche Sprache. Ein krasses Thema, oder besser voll krasses Thema, finde ich. Besonders der schon fast in den Ohren schmerzende Umgang mit dem Wort "voll". Voll gut, voll herftig, voll krass, voll fett, voll leer, voll öde, voll cool, voll, voll, voll....
Sicher, jede Generation versucht sich voll von der vorhergehenden Generation zu unterscheiden. Eben der Generationenkonflikt. Eigendlich voll nichts neues. Aber habe wir (ich bin 35) das nicht anders gemacht? Hatten wir auch nur so einen bescheidenen Wortschatz? Ich kann mich daran erinnern das wir zur Schule Penne gesagt haben, das Eltern die Ollen waren und Fernsehn als Glotze bezeichnet wurde. Zumindest da haben die Jugendlichen heute einen anderen Umgang gefunden. Schule ist Schule und auch andere Dinge werden mit ihrem normalem Nemen benannt.
Oder höre ich nur den falschen Kiddys zu? Morgens in der Straßenbahn geht das schon los:... voll der geile Film auf pro7 gewesen.... ... voll die fette Schlägerei.... ... voll in der Disco gewesen und voll die geile Musik gehört.... Kein Satz in dem nicht wenigstens einmel das Wort voll enthalten ist. Dabei geht es auch ohne. Die Krönung ist allerdings der total überflüssige einsatz: Haste mal voll ne Zigarette für mich? Hmmm, das lässt einen vielleicht erahnen wie solche Menschen in einigen Jahren sprechen werden.
Nach der Rechtschribreform nun also bald auch die Sprachreform? Eine Steigerung erfährt das Ganze dann noch durch "Türkeutsch": Ey Alda, gugg ma voll dem fettem 5er BMW midd ohenm Dach, ey, un voll dem fettem Schalppen druff. Gut, eine Bereicherung des Hörgefühls für die deusche Sprache ist es schon. Und sicher mag man darüber lächeln oder lachen können, aber es ist ja kein Witz, so spricht man auf der Straße wirklich. Aber, Alder, muss dem voll so sein ey? ;))
In diesem Sinne, Grüße
Martin