Hallo zusammen.
Heute beginnt vor einem US-Militärgericht der Prozess gegen die Soldatin Lynndie England wegen der Misshandlung irakischer Gefangener. Ich sehe das mit gemischten Gefühlen. Generell kann man kaum etwas dagegen haben, dass ihr für diese Handlungen der Prozess gemacht wird. Und doch drängt sich mir in diesem Zusammenhang immer der Begriff des "Bauernopfers" auf.
Bereits Anfang Mai war durchgesickert, dass US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld schon lange von diesen menschenrechtsverletzenden Vorgängen gewusst hatte. Mehr noch, er soll sie eine zeitlang sogar angeordnet haben. Die logische Konsequenz waren Rücktrittsforderungen von allen Seiten, auch aus den eigenen Reihen - und sind es noch.
Jetzt, 2 Monate später, ist er immer noch im Amt. Ehrlich gesagt, ich verstehe das nicht. Für jeden auch nur halbwegs zivilisierten Staat dieser Welt muss ein hochrangiger Politiker, der sich Derartiges zuschulden kommen lässt, hoffnungslos untragbar sein. Zumal wenn man sich, so wie die USA, zum Welt-Moralapostel und -Polizisten aufschwingt, die Erde nach eigenem Gutdünken in Gut und Böse, in Freundes- und "Schurkenstaaten" aufteilt.
Die Vorstellung, dass ein als befreundet eingestufter Staat, sogar Bündnispartner wie die USA so jemanden nach wie vor als Verteidigungsminister beschäftigt, finde ich ziemlich bedrückend. Warum muss Rumsfeld nicht zurück treten? Das Ansehen der USA und ihrer Regierung ist ohnehin schwer beschädigt - ein Rücktritt des Hauptverantwortlichen ist doch wohl das mindeste, was man erwarten kann. Allein der "Selbsterhaltungstrieb" der Republikaner und ihres Präsidenten sollte dazu führen, auch dem amerikanischen Volk wäre man das schuldig.
So wie es ausschaut, soll das Problem "ausgesessen" werden - ich kapier das einfach nicht. Wie sehr ihr das?
CU
Olaf
P.S.: Links zum Thema:
n-tv heute: Prozess gegen Lynndie England
FAZ am 8. Mai zu Rücktrittsforderungen gegen Donald Rumsfeld
Hamburger Abendblatt von heute: Rückendeckung für und Unterschriften gegen Rumsfeld
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Hi Charlie 32,
habe das hier gefunden, nehme an, daß du dich darauf beziehst.
Flying Tigers (engl. Fliegende Tiger), Gruppe amerikan. Jagdflieger, die von Dez. 1941 bis Juli 1942 als Freiwillige in China und Burma kämpften. Oberst Chennault, seit 1938 Luftwaffenberater Tschiangkaischeks, hatte die private Söldnertruppe unter der Tarnung einer kommerziellen Luftfahrtfirma aufgestellt. Sie bestand aus 112 angeworbenen Heeres- und Marinepiloten, die für den Dienst in Nationalchina von der US-Reg. stillschweigend beurlaubt worden waren. Die USA stellten auch die Ausrüstung dieser American Volunteer Group in Form von 100 älteren Curtiss P-40 Warhawk zur Verfügung. Seit Okt. 1940 hatten die Japaner ohne Risiko von Indochina aus Tschungking und die Nachschubbasis Kunming am Ende der Burmastraße bombardiert. Am 20.12.1941 stießen sie erstmals auf verstärkte Gegenwehr, als die F. 9 von 10 angreifenden Mitsubishi-Bombern abschießen konnten. Die F. verteidigten in der Folge zus. mit Hurricanes der RAF Rangun gegen japan. Massenangriffe und schossen dank ihrer unorthodoxen Taktik an einigen Glanztagen bis zu 25 Angreifer ab. Dafür zahlte die chines. Reg. zusätzl. zum monatl. Sold von 600 Dollar einen Bonus von jeweils 500 Dollar. Wahre Wunderdinge berichtete die amerikan. Presse über die Taten der F., die die Motorschnauzen ihrer Maschinen wie die dt. Me-110-Zerstörer mit furchterregenden Haifisch-Gebissen verzierten. Nach dem Fall Ranguns zog sich die Gruppe nach Kunming zurück, wurde am 5.7.1942 aufgelöst und in die China Task Force der US-Heeresluftwaffe eingegliedert. Die Abschlußbilanz der F. wies 297 bestätigte und 153 wahrscheinl. Luftsiege aus, ihre Verluste betrugen 12 im Luftkampf gefallene, 4 in Gefangenschaft geratene und 10 bei Flugunfällen umgekommene Piloten.
Habe aber an das ZDF eine Mail geschickt und das wird wohl einige Tage dauern, denn in der Reportage wurde von Einsätzen vor 39 berichtet...........
Gruß
NANÜ