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Notationssoftware kostenlos

schnaffke / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo allerseits, ich hab hier ein Notationsprogramm gefunden, dass dem Noteedit unter Linux ähnlich ist. Es ist recht einfach, aber für den Start reicht es und es ist kostenlos. Man muß sich zwar registrieren lassen, bekommt dann eine Freischaltungsnummer per E-Mail, aber darin sehe ich eigentlich kein Problem, die Seite macht einen seriösen Eindruck.
Ich hab damit schon etwas rumprobiert, und finde es eigentlich sehr gelungen. Für den Einsteiger (also sowas wie mich) reicht das erstmal völlig aus. Allerdings ist in dieser kostenlosen Version der Im- und Export von Midi nicht vorgesehen. Da gibts dann eine erweiterte Version für 9,95 Euro.
Wer sich für solche Notations Programme und ähnliches interessiert, sollte auf der Seite ruhig mal ein bischen stöbern. Ich denke, da ist für Musikliebhaber schon etwas dabei, was auch nicht allzu teuer ist.
Hier der Link:
Notationssoftware

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Olaf19 schnaffke „Notationssoftware kostenlos“
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Hi Schnaffke und alle die's interessiert.

Das Proggi habe ich mir natürlich sofort runtergeladen, freischalten lassen und mal einen Blick darauf geworfen. Es handelt sich dabei nicht um irgendein "billiges" Wald- und Wiesenprogramm, sondern um eine stark vereinfachte Version von Finale. Für die Nicht-Musiker unter Euch: Finale ist sozusagen "der Industriestandard" für Komponisten, die mit dem Computer Noten schreiben. Also "lang keen Schiet", wie man bei uns im Norden sagt :-)

Die Vorteile einer solchen Software sind noch um einiges größer als bei Textverarbeitung. So kann man ganze Stücke oder Teile daraus oktavieren / transponieren (= auf eine andere Tonhöhe bringen), in einem anderen Notenschlüssel oder in einer anderen Tonart darstellen lasen, Einzelstimmen herausziehen oder Teil-Partituren einzelner Orchestergruppen erstellen lassen (sog.Particelle)... und last not least: Das Druckbild ist über jeden Zweifel erhaben.

Und doch bin ich mit Notendrucksoftware nie so recht warm geworden. Während man bei Textverarbeitung einfach munter drauflos schreiben kann, wird man von Notendruckprogrammen ständig dazu geknechtet, etwas zu schreiben, was man gar nicht schreiben will. Notenpapier ist geduldig, wenn es einem Komponisten einfällt, die Arbeit an seinem Stück irgendwo in der Mitte der Seite, 5. Notensystem von oben, 3. Takt in der Mitte mit einer Achtelnote beginnen zu lassen, dann wird ihn das Papier nicht daran hindern. Ein Notendruckprogramm wird diese Note erstmal an den Taktanfang rücken, bzw. - da ja noch gar keine Takte vorhanden sind gleich ganz an den linken Rand (= 1. Takt, 1. Zählzeit)...

Im Grunde liegt das in der Natur der Sache - Musik ist nun mal eine viel rationalere, ja mathematischere Angelegenheit als ein Text. Notensysteme gehorchen dem Prinzip des Koordinatensystems (x-Achse = Zeit, y-Achse = Tonhöhe), und die Taktstriche geben in Verbindung mit der gewählten Taktart eine feste rhythmische Struktur vor, die nicht durchbrochen werden darf - zumindest dann nicht, wenn man mit einer Software komponiert...

Ein Freund von mir schreibt öfter für Orchester und setzt dafür Finale ein. Obwohl er alles andere als ein Computerfreak ist, hat er sich sehr gut in das Programm reingefuchst und kann inzwischen recht effektiv damit arbeiten. Aber man muss schon die Bereitschaft aufbringen, sich der ganz eigenen (im Grunde berechtigten) Logik dieser Programme unterzuordnen. Unter Komponisten, die oft ähnlich chaotisch-kreativ zu Werke gehen wie Bildende Künstler oder Schriftsteller (d.h. gern der Intuition folgen statt dem Verstand) dürfte das automatische Formatieren, Glattziehen, Geraderücken, das Notenprogramme allzu gern betreiben, mitunter auf Unbehagen stoßen.

Aber um mal rational zu bleiben: Die Vorteile überwiegen - allein die Vorstellung, am heimischen Computer Notenmaterial in Quasi-Buchdruckqualität herstellen zu können, lohnt schon die Anschaffung eines solchen Programms. Noch dazu, wenn man wie hier bei FINALE die Möglichkeit des kostenlosen "Hereinschnupperns" erhält.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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