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Schallplatten digitalisieren mal anders....

schnaffke / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

...kam heute auf 3sat, fand ich sehr interessant, kannte ich auch überhaupt noch nicht.
Ist natürlich nix für den Privatanwender, sondern eher was für Unis oder Instute, die alte Bestände an Schallplatten haben (hier gings glaub ich um eine Art Phono-Datenbank, für die man normal 4 Jahre zum Digitalisieren auf die herkömmliche Art gebraucht hätte.
Hier der Link Schallplatten digitalisieren durch Optik .

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@ schnaffke Heike4
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rill schnaffke „Schallplatten digitalisieren mal anders....“
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Ich hatte Dein Posting auch richtig (ernsthaft) verstanden und wollte schon eher darauf antworten.
Das Video hätte mich auch interessiert, ich kann es jedoch nicht ansehen, da ich mich seit Jahren weigere, den blöden Real-Player zu installieren!

Mir ist allerdings schon lange bekannt, daß es (ich glaube seit Jahrzehnten) Bemühungen gibt, die herkömmliche mechanische Abtastung durch eine (natürlich berührungslose) optische Abtastung zu ersetzen. Es gibt auch einen "Laser Turntable". Es gab auch einen Testbericht dazu in einer HiFi-Zeitschrift. Das Gerät kostet wohl um die 10.000$!



Ich habe noch diesen Link zu einem anderen Abtastverfahren gefunden.

Man sollte in diesem Zusammenhang auch erwähnen, daß der schöne und angenehme Klang der Analogschallplatte nicht zuletzt auch durch die Schwächen des mechanischen Abtastverfahrens selbst zustande kommt!! Es gibt eine Reihe von Abtastfehlern, die dem Ohr angenehm vorkommen, z. B. gewisse harmonische Verzerrungen.

Die Vinylschallplatte kann auch eine weit bessere Räumlichkeit hervorzaubern, als die CD es vermag (entsprechende Aufnahmen und eine exzellente Wiedergabekette vorausgesetzt). Gewisse Abtastfehler (offensichtlich Phasenverschiebungen zwischen den beiden Kanälen) können die Staffelung der Wiedergabe in der Breite, in der Höhe und in der Tiefe zusätzlich steigern. Die Schallereignisse kommen dann von weit hinter oder weit vor den Lautsprecherboxen oder von ganz weit seitlich - also völlig losgelöst von den zwei Stereoboxen. Selbst von unten kann der Schall kommen - da gibt's eine berühmte Schallplattenaufnahme, wo man den Wiederhall der knarrenden Bretter des Bühnenbodens von weit unten hören kann!

Alte Monoaufnahmen (Furtwängler und Toscanini gibt es nun mal fast ausschließlich in Mono!) klingen bei Schallplattenwiedergabe auch irgendwie räumlich, besonders eine gewisse Tiefenstaffelung ist zu vernehmen. Monoschallplatten klingen daher angenehmer als Mono-CD-Aufnahmen, wo der Klang exakt aus einem Punkt in der Mitte zwischen den Lautsprechern kommt!

Nicht zuletzt wird der Klang/die Wiedergabe bei der Schallplatte durch weitere technische Gegebenheiten wie Abtaster, Tonarm, Plattenspielerlaufwerk und Aufstellung entscheidend beeinflusst, z. B. spielen Resonanzen und Resonanzableitung eine Rolle. Resonanzen können sich verstärken und das Klangbild sogar "verschönern"! Ein Masselaufwerk mit 16kg schwerem Plattenteller klingt anders als ein Subchassislaufwerk von Linn oder Thorens.

All diese "Fehler" würden natürlich bei einer (perfekten) optischen Abtastung verloren gehen ...

Übrigens werden diese "Abspielfehler" auch bei einer Überspielung von LP auf CD/DVD mit "hinübergerettet"! So ist zu erklären, daß viele Überspieler vom besseren Klang der LP-Digitalisierung gegenüber der Originalaufnahmen auf CD berichten.

Im Editional im aktuellen Heft von STEREO berichtet der Chefredakteur auch von einem Versuch, wo mit bestem Equipment eine Überspielung von CD auf LP gemacht wurde. Auch dort klang der LP-Umschnitt besser als die CD!


rill

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