Hallo!
Ich habe vor einiger Zeit eine Leadtek Winfast tv2000xp expert TV-Karte in meinen PC eingebaut. Die Karte ist über ein ca. 10 m langes Kabel mit dem Antennenanschluß verbunden. Dort hängt ein Adapter, so dass an eine Antennenbuchse, zwei TV-Geräte angeschlossen werden können. Das 10m-Kabel ist nicht durchgängig, da es über einen Balkon bzw. zwei Balkontüren geführt werden muss. Es wird durch zwei sog. "Fensterkabel" denen das Öffnen und Schließen der Balkontüren angeblich nichts anhaben sollen, unterbrochen.
Mein Problem ist jetzt, dass bei Anschalten meines PCs das Bild an dem anderen Fernseher ziemlich stark gestört wird. Bei Ausschalten des PCs verschwindet die Störung wieder. Die TV-karte läuft jedoch mit einwandfreiem Bild.
Ich kann nicht genau sagen, ob diese Störung von Anfang an da war, da ich mich nicht genau erinnern kann, ob die beiden Geräte gleichzeitig liefen.
Was meint Ihr, liegt das Problem an der Verbindung oder an der TV-karte ? Wie könnte ich Abhilfe schaffen?
Ich danke Euch schon im voraus für Eure Hilfe.
Gruß
Dani
Grafikkarten und Monitore 26.141 Themen, 115.552 Beiträge
Etwas technischer Hintergrund zur Eräuterung:
Ein Problem bei jedem Tuner ist der in jedem Tuner vorhandene Oszillator, der im Prinzip ein kleiner Minisender ist. Der Oszillator sollte so gut wie möglich allseitig geschirmt sein und seine Frequenz sollte einzig und allein zur Mischstufe gelangen, die dann mit der Eingangsfrequenz die ZF (Zwischenfrequenz) bildet, die dann weiter verarbeitet werden kann (Verstärkung, Demodulation). Diese Oszillatorfrequenz geht aber mehr oder weniger gedämft ihre eigenen Wege!
Wenn diese Oszillatorfrequenz rückwärts in die Antennenleitung gelangt, gibt es Störungen für andere angeschlossene Geräte! Erschwerend kommt bei einer PC-TV-Karte hinzu, daß z. B. über die Stromversorgungsleitungen des PCI-Busses diverse PC-Taktfrequenzen in den Oszillator eingeschleust werden. Schwankungen/Störungen auf der Betriebsspannung eines Oszillators erzeugen wiederum Störfrequenzen.
Wenn insgesamt zu wenig Maßnahmen dafür getrieben wurden, daß die Oszillatorfrequenz (mit diversen Modulationen durch PC-Störsignale) rückwärts in die Antennenleitung gelangen kann, kommt es zu solchen Störungen anderer Empfangsgeräte. Ganz lassen sich diese Störungen nie vermeidenn nur minimieren. Empfangsgeräte mit schlechten Eingangsteilen/Tuner (Fernseher, UKW-Tuner) sind natürlich empfänglicher (im wahrsten Sinne dieses Wortes) für Störsignale, weil sie nicht so schmalbandig die eigentliche Eingangsfrequenz "reinlassen".
Viele werden sich vielleicht schon gefragt haben, warum billige Kompaktanlagen keine Antennenbuchse haben, statt dessen hängt hinten ein "Antennen-" Draht hinaus ...
Folgender Grund auch im o. g. Zusammenhang: Die in diesen Billiggerätem eingebauten Tuner bzw. Eingangsteile sind so hundsmiserabel abgeschirmt bzw. gar nicht abgeschirmt, so daß ein solches Gerät - angeschlossen an einer Gemeinschaftsantennenanlage - einen starken Störpegel rückwärts einspeisen würde, so daß es bei anderen angeschlossenen Geräten zu sehr starken Störungen kommen würde.
Um die Genehmigung in Deutschland für solche Problemkandidaten zu bekommen (FTZ-Kennzeichen), wird eben einfach die Antennenbuchse weggelassen! Wenn die Leute Buchsen einbauen (habe ich schon gemacht) bzw. das blanke Drahtende in die Antennendose stecken, so ist das nicht das Problem des Geräteherstellers ...
Ich sehe im Prinzip kaum Möglichkeiten, das Störproblem zu beseitigen. Das Kabel in seiner Länge und diverse Kupplungen sind auf keinen Fall die Ursache. Eine Möglichkeit wäre die Einschleusung eines (einstellbaren) Dämgfungsgliedes in die Antennenleitung von PC-Karte oder Fernseher - das dämpft natürlich auch das Nutzsignal (Empfang wird schlechter). Eventuell kannst Du einen anderen Antennenverteiler probieren, einen mit besserer Entkopplung der beiden Ausgänge - bessere Entkopplung heißt aber immer auch höhere Dämpfung.
Vielleicht hat noch jemand eine Idee ...
rill