Nun ja, das Wort Kultur hat im Zusammenhang mit Deutschland momentan wohl sowieso wenig Sinn *g*
Aber mal abgesehen davon, woran soll sich der Zuwanderer denn wirklich orientieren ?
Am Kampfsaufen a la Ballermann, Kotz- und Ekel-TV, Daniel Kotzböck, Big Brother, das verlogene Christentum, Goethe und Schiller, Rassismus, Neonazis, verlogene Politiker a la Schröder, McDonalds und Bürgerking ?
Off Topic 20.389 Themen, 226.354 Beiträge
Hi Danny,
zugegeben: mein Posting ist schon sehr provokativ-vereinfachend. Klar, Hamburg ist keine Insel der Seligen. Aber in letzter Zeit hab ich mich ein paar mal zu oft über rechts-konservative Scharfmacher geärgert, denen die Multikulturelle Gesellschaft schon immer ein Pfahl im Fleisch war und die nun Freudentänze über deren vermeintliches Ableben aufführen. Oder das senile Geschwätz eines Ex-Bundeskanzlers, der sich über Versäumnisse bei der Integration von Migranten beklagt, die dummerweise mit in seine eigene Amtszeit (1974-82) fallen. Auch der von oben verordnete Patriotismus, wie er der CDU vorschwebt und der das Stichwort für Emilys Thread gab, verursacht mir Unwohlsein - zurückhaltend formuliert.
Die Ereignisse von Rotterdam sind mitnichten Anzeichen oder gar Beweis dafür, dass die multikulturelle Gesellschaft nicht funktioniert. Die funktioniert sehr wohl, wenn die Menschen es nur wollen. Was ich in meinem Posting weiter oben beschrieben habe, ist ein Beispiel für eine gelungene Integration. Das ist gelebte Realität und kein Wunschdenken von mir. Lassen wir die Erfolge der Integrationsbemühungen - sowohl von Seiten der Deutschen als auch der Migrantenfamilien - nicht durch ein Häuflein fanatisch-verblendeter Gewalttäter kleinreden! Fanatiker, die es im übrigen auf beiden Seiten gibt... auch muslimische Einrichtugen in Rotterdam wurden Opfer von Übergriffen.
Ich kenne Oberfranken nicht, bin nur vor einigen Jahren mit dem Zug durchgefahren. Schöne alte Häuser und Kirchen, herrliche Landschaft... eine Moschee zwischen Fachwerkhäusern und Zwiebeltürmen? Schon ein ungewohntes Bild - hätte irgendwie den Charme einer Fotomontage *g*.
Nur warum empfinde ich so? Ganz einfach: Weil eine Moschee in einem oberfränkischen Dorf nicht dem überlieferten Bild entspricht, das ich von dieser Landschaft habe. Aber sollte ich mir deswegen Gedanken, gar Sorgen machen? Warum gibt es in kaum einem Dorf in Schleswig-Holstein eine katholische(!)Kirche? Und wie viele Moslems leben schätzungsweise in den oberfränkischen Dörfern? Eine Moschee wäre erst dann ein Thema, wenn es mehr würden - solange dieser Bedarf nicht da ist, wird keine gebaut werden. Wenn aber der Anteil der Moslems an der oberfränkischen Bevölkerung so weit ansteigen würde, dass der Bau von Moscheen Sinn machen würde - dann, wage ich zu behaupten, würden diese islamischen Gotteshäuser auch kein "Fremdkörpergefühl im Auge" mehr auslösen.
Also: Alles halb so heiß gegessen wie gekocht ;-)
CU
Olaf
[Diese Nachricht wurde nachträglich bearbeitet.]