http://www.intern.de/news/6385.html
Der Name "Macrovison" kann fast schon als Synonym für Kopierschutz bezeichnet werden. Nun hat das Unternehmen anlässlich der Musikmesse Midem 2005 in Cannes neue Verfahren vorgestellt.
Viele Details wurden bei dieser Vorstellung leider nicht gegeben, doch etwas anderes darf man bei einem neuen DRM-Verfahren (Digital Rights Management) wohl auch nicht erwarten. Immerhin gibt Macrovision an, dass das neue Verfahren zu den DRM-Lösungen von Windows Media sowie zu Windows XP kompatibel ist.
Daneben wurde aber auch ein weiteres System andeutungsweise vorgestellt, das ebenfalls den Datenaustausch in P2P-Börsen erschweren soll. Während das DRM-Verfahren zu diesem Ziel dadurch beiträgt, dass es das "Rippen" von Musik-CDs erschwert, soll das P2P-Verfahren "Hawkeye" sich unmittelbar auf den P2P-Tausch auswirken.
Es wird vermutet, dass Hawkeye bei Kazaa und Co. gezielt nach urheberrechtlich geschützten Werken sucht und dann das Netzwerk mit Blindgänger-Dateien gleichen Namens flutet. Ähnliche Dienstleistungen übernimmt Macrovision ohnehin schon im Auftrag verschiedener Labels.
Allerdings macht das Magazin CDFreaks darauf aufmerksam, dass schon eine "schwarze Liste" der IPs jener Rechner, die Hawkeye benutzen, genügen würde, um diesem Anti-P2P-Verfahren die Grundlage zu entziehen.
Dem könnte man mit dem Argument entgegentreten, dass Macrovosion wohl kaum eine so simple Möglichkeit bei der Produktentwicklung außer Acht gelassen hat. Doch möglich ist alles, meint das P2P-Magazin Slyck dazu und verweist auf die Versagensgeschichte der bisherigen DRM-Technologien. Das Beispiel des Kopierschutzverfahrens Mediamax CD3, bei dem es genügte, beim Einlegen der CD am Rechner die Shift-Taste zu drücken, um den Schutz aufzuheben, spricht eine deutliche Sprache.
Man wird daher abwarten müssen, ob die neuen Verfahren von Macrovision wirklich halten, was sie versprechen.