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Kein Booten von Festplatte mehr möglich

dudley / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

mir ist bewusst, dass ich nicht der Erste bin, der dieses Problem hier beschreibt, doch nach recht ausführlicher Recherche in diesem Forum komme ich dennoch nicht weiter.

Zum Problem:

Bei meinem Cousin trat kürzlich das Problem auf, dass der Rechner sich nicht mehr hochfahren ließ. Sämtliche an den IDE-Ports angeschlossenen Geräte wurden im BIOS erkannt, doch beim folgenden Bildschirm wurde lediglich die Information zur Grafikkarte angezeigt, und der Rechner rebootete. Nach Austausch der Grafikkarte blieb das Problem bestehen, so dass ich die Festplatte (Western Digital, 40MB) ausbaute, mit zu mir nahm und bei mir einbaute.
Als Slave gejumpert, hatte ich vollen Zugriff auf die Platte. Alle Dateien konnten geöffnet werden. Ich ließ meinen Virenscanner (AntiVir) und Ad-Aware über die Platte laufen und beseitigte alle Funde, und es waren nicht wenige!
Daraufhin klemmte ich meine Platte ab und versuchte, von seiner Platte zu booten --> gleiches Problem.
Über die Wiederherstellungskonsole schrieb ich den MBR neu, setzte bootfix ein und versuchte es auch mit der Knoppix-Linux-CD und dem Kommando "sudo testdisk" (hatte ich in einem ähnlichen Thread gelesen). Nun kommt beim Booten lediglich die Fehlermeldung "NTLDR fehlt". Als Slave gejumpert werden weiterhin alle Dateien angezeigt.
Mittlerweile bin ich mit meinem Latein am Ende.

Hat jemand von Euch eine Idee, wie ich das Problem beheben kann? Info: Verwendetes Betriebssystem auf beiden Rechnern: WinXP Prof.

Vielen Dank im Voraus!

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Tilo Nachdenklich dudley „Kein Booten von Festplatte mehr möglich“
Optionen

WinXP findet beim Computerstart seine Daten nicht oder nur wichtige Systemdateien nicht.
=> Dann versuche mal folgendes Prozedere:

Windows mit Windows-CD starten. r für Wiederherstellungskonsole. Administratorpasswort oder Enter. Du musst stets nur die eine richtige Startpartition angeben, in der Regel 1. Und Du musst mit j für Ja bestätigen, mit anschließender Enter-Taste.
Am Prompt dann der Befehl fixmbr.
Dann der Befehl:
bootcfg /rebuild (Klappert manchmal 20, 40 Minuten oder länger alle Partitionen ab, üblicher Weise geht es aber sehr flott.)
Wenn dann die Partition(en) gefunden ist (sind), wird der Zugang repariert, aber zuvor musst Du noch Fragen beantworten.
Ladekennung: Mikrosoft Windows XP Home Edition (oder eine andere passende Angabe)
Ladeoption: /fastdetect (mit Leerzeichen vor dem /, wie bei Parametern üblich)
Dann noch der Befehl fixboot.
Danach exit!

Wenn der Virus allerdings richtig zugschlagen hat, hilft nur ne Neuinstallation; vorher Daten (auch E-Mails und Favoriten) runterziehen und durch den Virenscanner laufen lassen. Ersatzweise - wenn es nicht gleich so gründlich sein soll - auch mal ne Reparaturinstallation versuchen.

Insgesamt ist es keineswegs so, dass Virenscanner alle Viren beseitigen, auch wenn ne Erfolgsmeldung angezeigt wird. Vielmehr sollte man den Zeitpunkt der Infektion und die Namen der Viren festhalten. Dann geht es ans Beseitigen (Wiederherstellungskonsole abstellen). Dazu Virennamen bei Google eingeben, relevante Dateinamen notieren, auf der Platte danach suchen. Dateien im Editor anzeigen lassen und Verweise auf andere Dateinamen notieren. Suche nach TEXT mit den relevanten Dateinnamen durchführen (dauert lange). Datum und Uhrzeit prüfen, ob relevant, dann löschen (immer riskant). Auslagerungsdatei und Browser-Cache auf ne Extra-Partition verschieben und diese Partition sicher überschreiben (PartitionMagic-Disketten). Auch in der Registry sucht man, dabei ist zu bedenken, dass Virennamen ev. zu Recht beim Virenscanner auftauchen, bei der Suchfunktion, in den Verlaufslisten für Dokumente usw....dort nicht unbedingt löschen! Also sehr viel Arbeit und Ausgang unsicher.

Besser wäre es ein Image-Backup der betroffenen Partitionen einzuspielen (neuere Daten vorher sichern!)...aber das wird wohl nicht vorhanden sein.

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