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News: Breitband zum Nulltarif

Kostenloses DSL für alle in Paris

Redaktion / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Pariser Bürgermeister sorgt aktuell mit einem ehrgeizigen Projekt für Schlagzeilen. In der Stadt soll ein kostenloses flächendeckenes Breitbandnetz entstehen, das Surfen im Internet soll für alle kostenlos werden. Zudem soll das Netz auch für digitale TV-Übertragung dienen. Eine Wettbewerbs-Auschreibung für den Netzaufbau soll schon bald erfolgen.

Michael Nickles meint: Hoffentlich wird nix draus! Ein kostenloses Internet könnte Schule machen. Und was mit dem Begriff "kostenlos" heute gemeint ist, sollte jedem klar sein, der bis eins zählen kann: Werbung bis zum Erbrechen, wie es im "kostenlosen" Fernsehen schon lange üblich ist. Da die Masse auf Geiz ist geil abfährt, würde ein kostenloses Internet kostenpflichtiges Internet bedrohen beziehungsweise verteuern.

Und ich blech lieber ein paar Euro für meine DSL-Leitung und behalte zumindest noch ein wenig Freiheit darüber zu entscheiden, wie viel Werbung ich akzeptiere. Ich brauch kein Internet, bei dem der Browser alle 5 Minuten mit 30 Sekunden Zwangswerbung unterbricht. Klar - alles nur bitterböse Spekulation.

Elvereth Redaktion „Kostenloses DSL für alle in Paris“
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Ich finde das gut. Wieso soll das bisherige Internet verteuert werden durch solche angebote ? Abgesehen davon: wie stellt Ihr euch das mit der "schlimmen" Werbeschalte vor, wo es doch Popup-Blocker etc gibt. Der kostenlose Zugang zum Internet sollte für eine Informationsgesellschaft erstrebenswert sein. Gernauso wie ich kostenlos durch die Innenstadt gehen darf. Dass da auch überall Werbung hängt stört schließlich auch keinen.

Und wenn das mit dem kostenlosen Internet Schule macht, haben wir endlich Ruhe mit diesen undurchschaubaren Wirrwarr des DSL-Marktes aus 0-Euro-Gratis-Paket-DSL-Flat-Vergleich-Prozent-Versprechen, Bombardement mit Verträgen und Fußangeln und hinterhergeworfenen Geräten.

Stecker rein, Internet. Fertig. Klingt doch gut. Falls man mit der kostenlosen Internet-Lösung nicht zufrieden ist, weil Meister Popper einmal zuviel erschienen ist, kann man sich reumütig wieder an einen kostenpflichtigen Provider wenden und weiter löhnen. Aber als Nutzer hat man zumindest die Wahl.

Da das Fernsehen dadrüberauch übertragen wird, kann man den Fernseher wegschmeißen und nen PC mit nem riiiiiiiiiiiesen Bildschirm oder ne Videobeame hinstellen und hat sogar noch einen ordentlichen Rückkanal. Nebenbei Chatten im Teletext...

den einzigen Haken an der Sache finde ich, sind das Ausnutzungspotenzial der normaler ahnungsloser technisch nicht so versierter Leute, was wohl auch die Zielgruppe einer solchen Aktion ist. Da mit einer Internet Anbindung mit gleichzeitiger TV-Übertragung und hoher Rück-Bandbreite auch die Privatsphäre leichter auszuschnüffeln ist (z.B. ferngesteuerte Webcam des integrierten Videokonferenzsystems, TV-Guck-Verhalten, TV-Quoten in Echtzeit, Emails...) muss hier verwendete Technik völlig neuer Arten von Angriffen stand halten. Es hat eben alles zwei Seiten.

Aber im Internet ist es ja nicht neu, dass man seine Schotten dicht machen sollte. Auf der anderen Seite könnte das eines Tages den Gang zur Wahlurne sparen. Solange Geld jedoch das wichtigste "gut" in unserer Welt ist, solange werden Technologien leider dazu missbraucht, aus gutglübigen Geld zu pressen und die Leute gefügig zu machen, für wenig Wertes viel Geld auszugeben, um dieses wenig Werte teurer zu machen. Inverse Marktwirtschaft.

Naja ich schweife ab.

CU Elvereth