"Wer glaubt, Volksvertreter würden das Volk verteten, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten".
Dr. Wolfgang Behrmann auf einer Protestkundgebung der Steinburger Ärzte gestern in Itzehoe.
Quelle: Flensburger Tageblatt vom 26.01.2006
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Nana, erstens habe ich ganz deutlich geschrieben, das dies im Verhältnis zum Rest der Bevölkerung zu sehen ist, mir ist nämlich, auch wenn ich weiß, dass es manchem Arzt nicht ganz so gut geht, kein praktizierender Arzt bekannt, der Sozialhilfe oder Alg II beantragt hätte.
Weiter denke ich sollte die folgende Verdienstaufstellung, auch wenn sie pauschal ist und als Durchschnittseinkommen der einzelnen Arztschichten anzusehen ist, doch ein paar recht tiefe Einblicke gewähren; wichtig in dem Zusammenhang erscheint mir auch immer der Hinweis, auf das zu versteuernde Einkommen:
http://tinyurl.com/cmx3m
Ich möchte all jene User einschließlich Vips sehen, die sich hier bei nickles herum treiben und mehr verdienen. Werden ja bestimmt derb viele sein.
Weiter weiß ich auch um die Verbindlichkeiten von Ärzten nachdem sie eine neue Praxis eröffnet oder eine eines in Ruhestand gegangenen Kollegen übernommen haben; darum weiß ich ganz gewiss. Und mit Sicherheit wird es auch Fälle geben, in denen Ärzte unverschuldet auf Grund fehlender Klientel pleite gegangen sind. Aber Beispiele dieser Art gibt es bestimmt auch unter der Klasse der Winkeladvokaten.
Wenn ich aber sehe, dass manch einer hier in diesem Lande nicht weiß, was er sich am nächsten Tag zu fressen in den Hals stecken soll, weil seine Finanzkraft den kleinsten Lebensmitteleinkauf zum Spießrutenlauf werden lässt und auf der anderen Seite mitbekomme, wie sich jene gebärden, dann finde ich steht das in einem sehr starken Missverhältnis, einem sehr, sehr starken. Die einen können sich bald keine Wohnung, kein Heizen im Winter, keine Kleidung und das tägliche Essen kaum mehr leisten und die anderen sind sauer, weil sie ihre Mitgliedschaft im Golfclub kündigen müssen, da sie dafür eben auch keine Knete mehr haben bzw. es sich aus zeitlichen Gründen wegen Überstunden nicht mehr lohnt.
Ist überspitzt dargestellt, aber wer hier die jammernden Ärzte sieht, die in Lohn und Brot stehen und dann mitbekommt, wie sie als Arbeitgeber noch halbwegs gut, absahnen zu sagen wäre vielleicht wirklich etwas übertrieben, also sagen wir verdienen und dann sehen, wieviel sie ihren Angestellten in den Arztpraxen teilweise zahlen, wieviel Urlaub eine Arzthelferin gnädigerweise erhält, dann bleibe ich nach wie vor dabei, dass es ihnen immer noch wesentlich besser geht als dreiviertel der restlichen Bevölkerung. Und wenn man sieht, wer da auch aufgefordert wurde und bei diesen Veranstaltungen dabei zu sein hatte ...
Aber lassen wir das, bringt mit Sicherheit eh nichts darüber mit jemandem zu diskutieren, der vielleicht zu voreingenommen an diese Sache heran geht. Nichts gegen dich persönlich, aber ich erlebe beide Seiten und weiß schon ein ganz klein wenig zwischen einem arbeitslosen Fußgänger, Rad- und Busfahrer, der finanziell von selber nie wieder hochkommen wird, und jemandem zu unterscheiden, der sich demnächst nur noch alle 4 anstatt vielleicht alle 2 Jahre sein neues Cabrio oder ein anderes Statussymbol zulegen kann.
Das wir überall in jedem Beruf eine Schwemme haben, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, darüber informiert Nürnberg uns regelmäßig am Monatsende. Aber wie einige Vertreter ihres Berufsstandes damit umgehen, dass sie immer noch Arbeit haben ist schon sehr interessant. Wer heute in Deutschland noch Arbeit habt und mittlerweile nicht für drei arbeitet, im Vergleich zu vor sagen wir einmal knapp 5 Jahren gesehen, der steht entweder ganz oben an der Gehalts- respektive Gagenliste oder aber er wird demnächst auch gefippt werden. In Stuttgart erfahren das gerade unzählige "Stern-"Mitarbeiter. Unter denen, die da entlassen werden sind mit Sicherheit genug, die sich etwas zuviel für das Geld was sie verdienten, die Däumchen gedreht oder den ganzen Tag Kaffee gekocht haben.
Es wird einfach Zeit, dass die Leute es begreifen, dass es keine Arbeit mehr gibt in Deutschland. Und wer als Dienstleister in der Kette hängt, der lernt dies eben auch noch. Das auch die Ärzte mitbekommen, wie alles immer weniger wird, was sie als positiv auf ihrer Habenseite empfunden haben, zeugt auch davon, dass sie jetzt ebenfalls mitbekommen, dass es in allen Bereichen den Bach herunter geht. Und sie müssen erkennen, dass sie nicht auf einer goldenen Insel der Glückseligkeit leben, sondern in diesen Prozess mit eingebunden sind.
Basta und ebenfalls hust hust!