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Widerstand von 5.1 Boxen

law-breaker / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi hab ein 5.1 System! (Kenwood V5070D + Magnat-Boxen)
Leider hab ich bei der Letzden Feier etwas weit aufgedreht, und ihrgendwas is verrägt!
Wenn ich denn Verstärker bei angeschlossener Centerbox bis zu ner gewissen Lautstärke aufdreh, dann hauts die Sicherheitsabschaltung rein! (Überlastabschaltung)
Auserdem bringt die Box keinen Ton mehr raus! Deswegen vermut ich, das die kaput is! Problem is jetzt, das ich ma den Wiederstand mit nem normalem Ohmmeter gemessen hab. (Impdanz steht 4
-8 Ohm drauf) Es is mir scho klar, das man des net so messen kann! Aber Wenn die Rearboxen 7 Ohm so und die Centerbox 0,5 Ohm so haben, dann is des scho komisch! Oder?
(Front sind nicht messbar! Über 20MOhm!)

Kann mir das jemand erklären?

Tilo Nachdenklich law-breaker „Widerstand von 5.1 Boxen“
Optionen

1) Selbstverständlich taugt ein Multimeter zum Boxentest.

2) Die minimale Impedanz (Impedanz = frequenzabhängiger Widerstand) liegt nur knapp (10% vielleicht) über dem gemessenen ohmschen Widerstand. Für 4 Ohm-Boxen ist z.B. eine minimale Impedanz von 3,2 Ohm zulässig, d.h. der ohmsche Widerstand sollte nicht unter 3 Ohm liegen. Entsprechend doppelte Werte für 8-Ohm Boxen. Wird eine Impedanz von 4-8 Ohm angegeben weiß niemand was mit den Boxen los ist. Zum Einen gibt es 6-Ohm-Boxen und die meisten 4 und 8 Ohm-Verstärker sind tolerant genug konzipiert, dass sie damit klarkommen, zum Anderen werden manchmal 8-Ohm-Boxen so bezeichnet um ein größere Verkaufsreichweite zu erziehlen...und manchmal haben die Boxen einfach gefährlich wenig Impedanz für 8-Ohm-Verstärker.

3) Wenn Boxen überlastet werden, brennt zumeist nicht sofort die Lautsprecherspule durch. Vielmehr verformt sich der Draht auf dem Schwingspulenträger und schrabt dann am Magneten lang und scheuert die Isolation ab. Die Folge sind Geräusche und lavierte Kurzschlüsse, die zuweilen jede Verstärkerschutzschaltung austricksen. Dein Verstärker schaltet noch ab und Du hast anscheinend einen satten Kurzschluss. Aber experimentiere nicht weiter herum. Ich würde einfach preiswerte Chasis für den Centerlautsprecher kaufen (kleine Breitbandchasis), die im Durchmesser passen und die etwa 6 Ohm aufweisen. Wirklich beim Kauf nachmessen (nimm Dein Messinstrument mit), die Dinger sollten zumindest 5 Ohm Gleichstromwiderstand haben...sage ich mal so.

4) Billige Multimeter und billige Messschnüre weisen manchmal Übergangswiderstände auf. Nach ein bischen Kratzen sollte der zusätzliche Widerstand (Messspitzen zur Prüfung kurzschließen, miteianander verbinden) so bei 0,3 Ohm liegen. Das ist bei der Messung zu berücksichtigen.

5) Die neuen Chassis (meist sind 2 drinne) sollten ähnlich aussehen wie die alten, also in Gewicht, Randeinspannung und Membranbeschaffenheit (zumeist eine scheinbar einfache Pappmembran) ähnlich sein, dann werden vermutlich die akustischen Daten hinkommen. Z.B. wenn die Membranen hart ohne großen Hub eingespannt ist, dann wieder solche Chassis nehmen, wenn die Chasis in weicher langhubiger Gummisicke hängen, dann wieder eine solche Konstruktion. Ähnliches gilt für das Membrangewicht (dünne Pappe oder dicke verstärkte Alumembran). Die Resonanzfrequenz der Lautsprecher wirst Du wohl leider nicht erfahren, vor allem nicht für die defekten Chassis.

:- peter1960