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Nachbarsjunge kann angeblich WLAN finden

Sabbel3 / 22 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo.
Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte und haben kürzlich (vor 2 Monaten) WLAN von Arcor bekommen.

Der Vater unseres Nachbarsjungen ist ein guter Bekannter von uns. Da unsere Nachbarn nur Analog Modem haben, ist dem Vater, der öfters zu uns zu Besuch kommt, aufgefallen, dass der Sohn (ein ziemlich er Taugenix) ständig im Internet surft. Er sieht es, wenn er am PC sitzt und auf Seiten herumsurft.

Seltsamerweise aber kann er zeitgleich telefonieren.

Da der Bub desöfteren Krumme Dinger dreht, hat der Vater ihn zur Rede gestellt und herausbekommen, dass der Junge wohl spitz gekriegt hat, dass wir WLAN haben und er wählt sich regelmässig in unser Netz ein. Zumindest behauptete er das gegenüber seinem Vater.

Der Vater kam irgendwann mal zu uns und hat uns das mitgeteilt. Da wir alle keine Technik Freaks sind, wissen wir uns nicht zu helfen und mein Mann glaubt es auch nicht, dass das möglich ist.

Ich allerdings habe in der letzten Woche mal vermehrt darauf geachtet und habe einige Seiten besucht und festgestellt, dass diese extrem langsam waren. Ich weiss nicht ob es Einbildung war oder ob es tatsächlich jemand ist, der da mitsurft.


Jetzt die Frage:
Wie ist das möglich (technisch gesehen) Wie kann er einfach nach unserem Netz "suchen"? Und wie kann ich das natürlich unterbinden? Wir haben nämlich mehrere dieser kleinen Computerfreaks in der Nachbarschaft und sind die einzigen hier, die WLAN haben, wenn das Schule macht und stimmt, surft bald die halbe Nachbarschaft auf unsere Kosten

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Hehe, sehr geiles Kino! OWausK
dl7awl Sabbel3 „Nachbarsjunge kann angeblich WLAN finden“
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Mit dem Begriff "strafbar" sollte man etwas differenzierter umgehen, als das bisher hier geschehen ist.

Wer ein ungesichertes WLAN-Netz findet, weiß ja erstmal nicht, ob es versehentlich oder gewollt offen ist. Es gibt Accesspoint-Betrieber, die sehr wohl eine Mitnutzung ganz bewusst zulassen (nennen wir es mal aus "ideologischen" Gründen) - obwohl das heutzutage in meinen Augen ziemlich blauäugig ist, weil es dem edlen Spender unversehens ziemlichen Ärger bescheren könnte. Denn leider nicht jeder "blinde Passagier" ist gutmütig und bedankt sich für den freien Zugang mit einem umsichtigen und verantwortungsvollen Verhalten im Netz. Manchmal fehlt es auch schlicht an der dazu nötigen Kompetenz...

Da man den Accesspoint-Betreiber eines offenen Netzes nicht unbedingt lokalisieren und fragen kann, bleibt dessen wahre Motivation unklar - in mindestens 90% der Fälle wird es aber wohl schlicht Nachlässigkeit sein.

Auf jeden Fall gilt: wer ein offenes Netz nur für den eigenen Internetzugang benutzt (und nicht etwa für Datenschnüffeleien), macht sich nicht strafbar! Es ist kein Straftatbestand. Er könnte dann höchstens noch zivilrechtlich auf Schadenersatz in Anspruch genommen werden, falls er Kosten verursacht hat, z.B. im Zusammenhang mit einem Volumentarif. Jedenfalls theoretisch. Das praktische Problem wird wohl meist sein, dass jemand, der es nicht drauf hat, sein Netz richtig abzusichern, wohl erst recht nicht in der Lage sein wird, entsprechende technische Beweisdaten zu sammeln und sicherzustellen...

Ein WEP-Netz ist technisch fast so gut wie ein offenes Netz, da es mit den heutigen Tools binnen kurzer Zeit zu knacken ist. Das allerdings ist strafbar. WEP ist demnach heutzutage eher noch eine rechtliche als eine tatsächliche Hürde. Das ist wie ein niedriger Zaun, den man zwar relativ leicht übersteigen kann, der aber trotzdem eine Grundstücksgrenze markiert und damit kein "versehentliches" Eindringen in fremdes Eigentum mehr zulässt. Wenn also WPA aus irgendwelchen Gründen nicht praktikabel ist, ist WEP immer noch besser als gar nichts, und zwar hauptsächlich wegen der möglichen Rechtsvorteile. Alle weiteren Schutzmöglichkeiten (z.B. MAC-Filter) wurden ja schon erwähnt.

Gruß, Manfred (IANAL)

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