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Tilo Nachdenklich ForumNick „Ist das nicht eine schöne umschreibung?“
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Ist eine sehr präzise Formulierung, die Bill Gates da wählt.

Wenn ein Dieb einem Menschen das Auto stiehlt, dann fehlt dem Menschen etwas. Wenn eine Software oder ein Film geklaut wird, dann ist es dem Hersteller erst mal nur nicht gelungen diese Ware zu verkaufen, er verfügt weiterhin darüber.

Wenn man nun noch bedenkt, dass sich der tatsächliche Wert einer Ware im Bereich Software oder Film nach deren Verbreitungsgrad bemisst (obwohl manchmal irreale Mondpreise verlangt werden, der tatsächliche Wert zeigt sich wenn die Privatperson bei eBay weiterverkauft), so wird zuweilen sogar der Wert per Raupkopieren erhöht.

In der Regel zieht die Masse der Raubkopien immer auch ein paar Käufe (zu ausgesprochenen Mondpreisen) nach sich.

Deshalb wurde Software wie Photoshop anfangs massenhaft an Meinungsführer verschenkt. In dem Fall haben wir es sogar mit einer gesellschaftspolitisch destruktiven Tendenz zu tun. Denn wer schon hat, dem wird gegeben, die Armen werden ausgeplündert!
Bill Gates weiß auch sehr genau, dass Windows in armen Ländern nicht für den gleichen Preis verkauft werden kann (massenhaft verkauft werden kann) wie in Nordamerika oder Europa.

Im Ausbildungs- und Lernbereich sind die üblichen Softwarepreise ebenfalls irreal, teilweise wird ja mit speziellen Ausbildungslizenzen reagiert. Ließe sich sowas auf die kulturelle Bildung (Film, Musik usw.) übertragen (Kulturflatrates)? - Damit eine Gesellschaft zusammenhält und sich entwickelt, braucht sie eine gemeinsame Basis über die man reden kann. Lange Zeit erfüllte der Rundfunk in dieser Hinsicht ein Monopol und eine Abdeckung. Die Zeiten sind vorbei und die Folgen unübersehbar. Es gilt die schlichte Formel: Je weniger gemeinsam-zugängliche (nicht unbedingt gleiche) Kultur, desto mehr faschistoide Tendenzen.

Verkäufer und Käufer sind bei Software und Filmen nicht gleichberechtigt, die großen Verkäufer nehmen eine Monopolstellung ein. Das gleiche Rechtssystem zur Anwendung zu bringen wie beim Tante-Emma-Laden um die Ecke ist schon reichlich schräge; es ist schlicht Gewohnheit die etwas darüber hinwegtäuscht.

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