Hallo zusammen!
Gelegentlich beobachte ich, dass sich alle Webseiten trotz DSL 2000 krötenlangsam aufbauen und auch das E-Mail-Abrufen nur im Schneckentempo vonstatten geht. Wenn ich dann die Verbindung trenne, einen Moment warte und wieder neu aufbaue, flutscht alles wie immer.
Zwei Fragen dazu...
Könnte das damit zu tun haben, dass ich beim ersten Verbindungsaufbau das Pech hatte, die IP-Adresse von jemandem übernommen zu haben, der kurz vor mir in Tauschbörsen gesaugt hat, so dass nun seine weltweiten Tauschpartner hinter der inzwischen mir zugewiesenen IP-Adresse seinen Dateienvorrat vermuten?
Funktioniert die Abgrenzung der Zuordnung Providerkunde IP-Adresse wirklich 100% perfekt? Oder muss ich damit rechnen, dass irgendwann die Staatsanwaltschaft bei mir vorstellig wird, weil die Tauschbörsenaktivität eines IP-Adressen-Vorbesitzers irrtümlich mir zugeschrieben wird?
Immerhin, in den USA ist es ja schon so weit, dass 80-jährige Omas ohne Computer, geschweige denn Internetzugang, wegen angeblich aus dem Web gesaugter Raubkopien die Polizei am Hals hatten. Sofern das nicht wieder eine von diesen "Urban Legends" ist...
CU
Olaf
Viren, Spyware, Datenschutz 11.213 Themen, 94.186 Beiträge
> Die Frage ist nun, wie flexibel die anderen Filesharer auf den Benutzerwechsel bei der
> IP-Adresse reagieren, d.h. ob ein Einbruch der Performance bei mir damit zu tun haben
> könnte.
Es dauert ne Weile, bis die anderen Filesharer das mitbekommen haben, je mehr Verbindungen vorher bestanden desto länger. Wenn Du keinen Router und keine Firewall hast, und bekommst eine IP zugeteilt, die vorher ein Filesharer hatte, bekommst Du massig Anfragen über die Filesharingports (meist Port 4667) herein. Und da Du keine Firewall hast beantwortet Dein Rechner brav alle diese Anfragen, was Deine Bandbreite schon massiv einschränken kann.
> Genau wie ich es mir gedacht habe. Wenn irgendwo geschlampt wird, ist es demnach
> ohne weiteres möglich, mir den Diebstahl von Gigabyteweise Raubkopien von Filmen,
> Musik und Software in die Schuhe zu schieben.
> Demnach steht jeder von uns mit einem Bein im Knast, wenn er ins Internet geht - mal
> etwas drastisch ausgedrückt, aber wer will mir garantieren, dass immer "alles richtig
> gemacht wird".
Ganz so einfach ist es glücklicherweise nicht - es muss dafür handfeste Beweise geben. Nur wegen einer IP verurteilt Dich keiner, wenn Du keine Raubkopien hast. Und soweit ich weiß setzen die auch sehr hohe Toleranzen, wegen ein paar geklauten Programmen wird meist nicht mal Anklage erhoben. Die "5 Jahre für Raupkopierer" die von Seiten der Medienindustrie immer wieder propagiert werden gelten nur für gewerbsmäßigen Handel - für Besitz gibts meist gar nichts.
Dramatischer wirds bei Musik, weil die Medienindustrie vor allem mit Zivilrecht auf die Leute losgeht. Und Zivilrecht ist im Gegensatz zum Strafrecht ein echtes Minenfeld, da hab ich schon die unmöglichsten Sachen gehört. Das Gute daran ist nur, dass lediglich die Polizei oder Staatsanwaltschaft Daten von den Providern bekommt, d.h. die überprüfen die Beweise auch noch mal, bevor sie diese Daten anfordern. Und weil das Ganze meist eine nationale Angelegenheit ist, sind Probleme mit unterschiedlichen Zeitzonen so gut wie ausgeschlossen. Außerdem liefern die Provider ja nicht nur den Namen (oder die Telefonnummer, falls kein fester Kunde), sondern auch, von wann bis wann der die IP hatte, sekundengenau. Somit ist es schon sehr unwahrscheinlich, den Falschen zu erwischen.