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PHISH/Paypalfraud.T

julemusik / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

die techn. Daten: System Windows XP mit SP2, Updates werden brav ausgeführt,aktualisierte Antivirussoftware Antivir, aktive Firewall ZA, beides immer aktiv.
Nun meldete sich Antivir beim Abholen meiner Emails mit der Warnung auf besagten Schädling, der in einem Ordner meines Emailprogramms (Thunderbird)vorhanden sei, aber, weil schreibgeschützt,nicht einzel entfernt werden kann. Und was dazu kommt: Wenn ich jetzt das System scanne, wird dieser "Schlawiner" nicht mehr gefunden..?
Jetzt mal ehrlich: Macht das noch Sinn und Freude, trotz aller getroffener Vorsichtsmassnahmen mit diesem besch...System seine Alltagsarbeit zu erledigen? Eigentlich geht`s mir doch nur um ganz triviale Dinge wie Websurfen, Ebaykaufen, Emailverkehr, `n paar Bildchen von der digitalen Camera angucken, ab und zu mal `ne CD brennen und in Musikcd`s reinhören, Briefe schreiben und ausdrucken. Mehr fällt mir jetzt ehrlich gesagt gar nicht mehr ein. Jetzt mal ganz impulsiv als Frage hier in den Raum der Windowsgemeinde gestellt: Bin ich da mit `nem Apple nicht besser bedient, gerade was Virusresistenz angeht? Und meine geschilderten Arbeiten kann der doch mindestens genau so gut (?).
Ich stelle einfach mal für mich als stinknormaler User die Frage, ob zur sicheren und effektiven Nutzung von Windows eigentlich ein Informatikstudium dazugehört, gerade wenn man im Netz zugange ist, oder permanent hilfreiche Freunde, die einem immer wieder das System konfigurieren und installieren, einfach helfen (weil Geld, um profimäßig dafür jemanden zu bezahlen, habe ich nicht). Und wenn du deinen Rechner, so wie ich als Kleingewerbler, geschäftlich nutzt, hat das mit dem Datenverlust und der Systemgefährdung ohnehin noch einmal eine andere Bedeutung.
Ich will damit arbeiten, notwendige Dinge zügig erledigen und bescheiden meine Freizeit bereichern und nicht ständig "schrauben"! Ich will auch nicht noch einen zweiten PC „nur für`s Internet“. Das ist zwar machbar, aber doch nur ein umständlicher Notbehelf und hat mit Alltagstauglichkeit in meinen Augen überhaupt nichts mehr zu tun.
Ich gehöre nicht zu denen, für die es oft Selbstzweck ist, mit diesen Dingen aus purer Neugierde, besonderem Interesse daran und purem Zeitvertreib sich zu befassen, einfach mal so die Platte putzen und wieder aufspielen, updaten, Daten rumschieben...(Nicht`s gegen die Leute die das halt gerne machen!) Ich merke, ich schieße über meine eigentliche Fragestellung hinaus, sorry, aber: Was mache ich mit meiner jetzigen Situation? Wäre, wenn ich sämtliche Emailordner löschen würde, das Problem restlos beseitigt? Oder ist das mal wieder nicht so einfach..?
Danke für Eure Aufmerksamkeit, Geduld und Hilfe!
Mit Grüßen Jule

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>System Windows XP mit SP2, Updates werden brav ausgeführt,

Das ist schon mal eine gute Basis. Bedenke allerdings, dass Du nicht nur das System, sondern auch die von Dir genutzten Programme stets aktuell halten solltest - so z.B. Thunderbird. Mit der neuen Version ist es übrigens einfacher, da hier eine Auto-Update-Funktion eingebaut wurde.

>aktualisierte Antivirussoftware Antivir, aktive Firewallbild ZA, beides immer aktiv.

Nun - wenn Lücken im System, in genutzter Software oder durch ein Fehl-Verhalten des Nutzers vorhanden sind, kann dies nur selten von diverser Schutzsoftware kompensiert werden. Man wäre dann eher auf Glück angewiesen, sodass hieraus ein Schutzeffekt resultieren könnte. Wie Du in diesem Fall siehst, können auch Fehlalarme oder eine Fehlkonfiguration des Virenscanners zu Verunsicherungen, im Extremfall sogar zu Datenverlust führen.

>Nun meldete sich Antivir beim Abholen meiner Emails mit der Warnung auf besagten Schädling, der in einem Ordner meines Emailprogramms (Thunderbird)vorhanden sei, aber, weil schreibgeschützt,nicht einzel entfernt werden kann.

Das war auch gut so. Würde die Inbox-Datei gelöscht, gingen mit ihr alle darin befindlichen E-Mails verloren. Hinzu kommt, dass es sich hierbei gar nicht um einen Schädling im eigentlichen Sinne gehandelt hat, sondern lediglich um eine Spam- bzw. Phishing-Mail, die Dich zur Preisgabe von PIN- und TAN-Nummern verleiten sollte. Ich denke aber, solche Phishing-Mails sind Dir ein Begriff, und Du würdest nicht auf sie hereinfallen. Denn Banken versenden niemals solche Aufforderungen an ihre Kunden. Von daher können im Grunde alle Mails, die scheinbar von einer Bank stammen, gleich gelöscht werden.

>Und was dazu kommt: Wenn ich jetzt das System scanne, wird dieser "Schlawiner" nicht mehr gefunden..?

Das kann z.B. den Grund haben, dass Du diese eine Mail inzwischen gelöscht hast, und im Thunderbird ein automatisches Komprimieren der Ordner aktiviert ist - dann wäre diese Phishing-Mail gelöscht und daher auch für den Virenscanner nicht mehr auffindbar.

>Jetzt mal ehrlich: Macht das noch Sinn und Freude, trotz aller getroffener Vorsichtsmassnahmen mit diesem besch...System seine Alltagsarbeit zu erledigen?

Sicher. Einmal alles grundlegend vernünftig eingerichtet, Updates ggf. automatisiert und Backups (Datensicherungen) regelmäßig angefertigt, kann man ganz entspannt und unter Ausnutzung aller Vorteile dieses Mediums ins Internet gehen.

Das betrifft dann sowohl die Arbeit, als auch Freizeitaktivitäten wie z.B. Bearbeitung eigener Digitalfotos, Recherche im Internet, Lesen und Schreiben in Newsgruppen und Foren, E-Mailen an Freunde / Bekannte, etc. Halt alles, was man sich so vorstellen kann.

>Eigentlich geht`s mir doch nur um ganz triviale Dinge wie Websurfen, Ebaykaufen, Emailverkehr,

Zum Beispiel.
Für das Surfen im Web ist ein besonderes Augenmerk auf den Browser zu legen. Leider hilft das Aktuellhalten nicht immer, wie man aktuell am Beispiel des Internet Explorers sieht:
-> http://secunia.com/advisories/21910/
-> http://secunia.com/product/11/?task=advisories

Hier sollte am besten Active Scripting / Active X deaktiviert werden.

Wenn man über ebay kauft und verkauft, sollte man besonders auf die Absicherung des eigenen Systems achten, da ansonsten Unbekannte Zugriff auf Deine Daten erlangen könnten.

Und bezüglich Mailen hast Du ja schon Tipps gelesen.

>Jetzt mal ganz impulsiv als Frage hier in den Raum der Windowsgemeinde gestellt: Bin ich da mit `nem Apple nicht besser bedient, gerade was Virusresistenz angeht? Und meine geschilderten Arbeiten kann der doch mindestens genau so gut (?).

Im Prinzip sollte all das möglich sein - freilich müsste man sich von Windows etwas umstellen / umgewöhnen, aber es wäre durchaus eine Möglichkeit. Allerdings muss ich dazu sagen, dass man sich, egal welches System man einsetzt, schon grundlegend damit befassen. Schließlich ist das immer noch ein Computer mit unzähligen Möglichkeiten und nicht einfach nur eine in ihrem Leistungsspektrum begrenzte Spielkonsole. So oder so gilt also: Ein Basiswissen und ein bestimmtes Nutzerverhalten sollte immer gegeben sein.

Beispielsweise solltest Du sowohl bei Windows als auch bei einem Apple regelmäßig Backups (Datensicherungen) anfertigen. Denn wenn mal die Festplatte crasht, und Du hast keine Backups auf externen Datenträgern (!), sieht es unter Windows wie auch unter Apple oder Linux düster aus.

>Ich stelle einfach mal für mich als stinknormaler User die Frage, ob zur sicheren und effektiven Nutzung von Windows eigentlich ein Informatikstudium dazugehört, gerade wenn man im Netz zugange ist, oder permanent hilfreiche Freunde, die einem immer wieder das System konfigurieren und installieren, einfach helfen (weil Geld, um profimäßig dafür jemanden zu bezahlen, habe ich nicht).

Du brauchst kein Studium. Du brauchst a) eine solide Grundkonfiguration des Systems (das richtet man einmal am Anfang ein, und gut ist's, fertigt ggf. ein Image davon an und spielt dieses im Falle eines Falls ganz locker in wenigen Minuten zurück), b) stets aktuelle, einmal sinnvoll konfigurierte Software, c) ein vorsichtiges Nutzerverhalten (nicht alles anklicken, was bei Drei nicht auf dem Baum war) und d) regelmäßige Datensicherungen auf externen Datenträgern (z.B. DVD-RAM).

Dabei kann Dir jemand helfen, der sich damit auskennt, aber er sollte sich halt auch wirklich auskennen. ;) Oder Du liest Dir selbst die notwendigen Schritte an. Einige hast Du ja bereits umgesetzt (Windows stets aktuell), andere müsstest Du noch ergänzen (z.B. Anwendungen aktuell halten).

>Und wenn du deinen Rechner, so wie ich als Kleingewerbler, geschäftlich nutzt, hat das mit dem Datenverlust und der Systemgefährdung ohnehin noch einmal eine andere Bedeutung.

Vollkommen richtig. Zumal, wenn auf den Systemen sensible Kundendaten gespeichert sind, ist eine vernünftige Absicherung besonders wichtig. Andererseits würde es Dir vielleicht auch nicht gefallen, wenn Dir z.B. Deine Digifotos aus den letzten drei Jahren unwiederbringlich verlorengingen. Und man muss wissen, dass Heimanwender besonders im Fokus der Schädlingsschreiber stehen, ganz einfach, weil sich diese in der Regel am wenigstens Gedanken um die Absicherung ihrer Systeme machen bzw. nicht ernst genug nehmen:

-> http://www.heise.de/security/news/meldung/78617

Mit "Ich bin 'nur' normaler User." kommt man also nicht weit. Man muss schon etwas tun.

>Ich will damit arbeiten, notwendige Dinge zügig erledigen und bescheiden meine Freizeit bereichern und nicht ständig "schrauben"!

Genau daher ist es wichtig, System und Anwendungen einmal grundlegend richtig einzurichten. Je besser das Fundament (und das gilt z.B. auch für Gebäude Neubauten), um so sicherer steht das Ganze. Also: Der richtige Anfang ist wichtig. Je besser der ist, um so leichter hat man es hinterher und kann den PC zu dem nutzen, wozu er eigentlich gedacht war.

Oder mit anderen Worten: Je besser man ein Werkzeug zu bedienen weiß, um so sicherer kann man damit umgehen, um so schneller geht es, um so schöner sind die Resultate und um so mehr Spaß und Freude hat man letztlich auch daran. Und das gilt eben auch für den PC.

Ständig "schrauben" hingegen muss man dann, wenn es aufgrund einer nicht soliden Absicherung immer wieder zu Problemen mit Schädlingen kommt. Sich aber immer wieder mit Infektionen des System beschäftigen zu müssen, kann und sollte nicht Sinn des Ganzen sein.

>Ich will auch nicht noch einen zweiten PCbild „nur für`s Internet“. Das ist zwar machbar, aber doch nur ein umständlicher Notbehelf und hat mit Alltagstauglichkeit in meinen Augen überhaupt nichts mehr zu tun.

Ein sinnvoller Ansatz wäre es aber durchaus. Allerdings sollte man selbst dort darauf achten, sich keine Schädlinge einzuhandeln, denn selbst mit diesem "Nur-Internet-PC" würdest Du ja auch ebay usw. nutzen, womit wir wieder oben beim Thema des Datendiebstahls wären.

>Wäre, wenn ich sämtliche Emailordner löschen würde, das Problem restlos beseitigt? Oder ist das mal wieder nicht so einfach..?

Es wäre in diesem Fall viel zu viel. Aber das hast Du ja bereits gelesen.

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