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Luftbewegungen

jueki / 28 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich kaufte mir für eine (außerhalb der PC- Technik liegende) Aufgabe einen Lüfter. Dieser da schien mir geeignet.
Ein Walzenlüfter, der axial die Luft ansaugt, beschleunigt und durch die Fliehkraft nach außen abbläst. denkt der Techniker.
Hm. Das tut er zwar auch - aber wie?



So, wie der grüne Pfeil zeigt, dreht der sich.
Jeder normal und technisch denkende Mensch erkennt auf Anhieb, das das falsch herum ist. So, so sieht man, würde er sich die Luft von außen "greifen" und nach innen leiten - was aber nicht geht, da die Rotation die Luft durch die Fliehkraft nach außen treibt.
Der Wirkungsgrad wird künstlich maximal vermindert.
Die Drehrichtung umgedreht, genau anders herum - das gibt einen Sinn: Der Lüfterflügel taucht geschmeidig in den "Naben"luftstrom ein, beschleunigt ihn gleitend und wirft ihn nach außen ab. Ein schöner, kontinuierlicher Luftstrom.
Hier noch ein Bild, was diese unsinnige Drehrichtung deutlich macht:



Was, um alles in der Welt, denkt sich ein Hersteller da dabei? Das sind doch nicht etwa Ingenieure, die so etwas aufs Reißbrett brachten. Gestaltungs- Künstler, oder noch schlimmer, Händler können das nicht unsinniger machen.
Diese Widersinnigkeit geht ziemlich sauber einher mit der ebenso unsinnigen Anbringung der meisten Prozessorventilatoren, die ich hier schon mal ansprach:home.arcor.de" target="_blank" rel="nofollow">
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Jürgen



- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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Hm. Jürgen jueki
ROEHLICH
Luftbewegungen ROEHLICH
jueki Nachtrag zu: „Luftbewegungen“
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Ich habe mir, da ich ja nun unendlich viel Zeit habe und es mich interessiert, ob meine Erfahrungen von 40 Jahren Ingenieur- Tätigkeit etwas taugen, mal die Mühe gemacht, meine Ansichten nachzumesen.
Ich hab den Lüfter mal auseinander gebaut und die Anschlüsse der Wicklungen umgelötet, damit ich die Drehrichtung umdrehen kann. Anders ist es nicht sauber möglich, da ein Schaltkreis die Drehrichtung und -geschwindigkeit steuert.
Zuvor und danach habe ich den Luftdurchsatz mit einem Schalenanemometer gemessen - dabei diesen Aufsatz zugrunde gelegt:
http://www.pewa.de/DATENBLATT/DBL_TESTO_KLIMAMESSUNG_FACHAUFSATZ_DEUTSCH.pdf
(Dies nur zur Erklärung für anwesende, allesbesserwissende Schüler mit hoher praktischer Erfahrung)

Meßergebnisse:
Angegebener Luftdurchsatz: 10,9 cfm (cubik feet per minute) = 18,5191 m³/min
Gemessener Luftdurchsatz im Originalzustand: 14,2 m³/min
Gemessener Luftdurchsatz nach Drehrichtungsumkehr: 27,7m³/min

Das soll es meinerseits gewesen sein.
Wenn auch der "Versuchsaufbau" und die Messung Küchentisch- Charakter tragen, so ist die Messung doch ziemlich eindeutig - und ich brauche mich meiner Erfahrung weder vor Schülern, noch vor anderen klugen Menschen zu genieren.
Noch dazu, das meine Gedanken oben weiter nichts waren, als Gedanken - ohne Auswirkungen auf die Handlungen eventuell Hilfesuchender.

Jürgen

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