Du schließt mit Deinem E-Mail-Provider auch bei Nutzung einer kostenlosen Dienstleistung einen Vertrag ab.
Dabei falsche Daten anzugeben stellt m.E. eine strafbare Handlung dar.
Außerdem gibst Du dem Anbieter einen Grund Deinen Account stillzulegen.
Wie Du die LeftHandSide der E-Mail-Adresse (also alles vor dem @) gestaltest, bleibt Dir überlassen.
Bei den wenigsten Providern bist Du durch Vertrag daran gebunden hier Deinen Namen zu verwenden.
Deine persönlichen Angaben unterliegen dem Datenschutz.
Gibt die der Provider weiter, kannst Du dagegen Rechtsmittel einlegen.
(Was zugegebenermaßen manchmal schwierig ist.)
Für den Fall, dass Du einen Rechtsverstoß im Internet begangen hast, kann der Provider natürlich im Rahmen der Ermittlungen zur Herausgabe der Daten verpflichtet sein.
Aber dann hast Du die auf Dich zukommenden Konsequenzen auch selbst zu verantworten.
Und nur mal so als Gedanke:
Du hast bei dem E-Mail-Provider falsche persönliche Angaben gemacht.
Anhand dieser Angaben kannst Du dann also nicht ermittelt werden.
Jetzt wirst Du aber über die IP-Adresse, die Du beim Login in's Webmail oder beim Abrufen per POP3/IMAP verwendet hast gefunden.
Was meinst Du wird dann passieren?
Zusätzlich zu dem Rechtsverstoß wegen dem gegen Dich ermittelt wird, kommt dann auch noch die Angabe falscher Daten.
Ich denke das könnte auch noch auf ein Verfahren wegen Erschleichung von Leistungen oder etwas in der Art hinauslaufen.
Wenigstens der E-Mail-Provider könnte deswegen zivilrechtliche Ansprüche gegen Dich stellen.
Und dazu kommt noch, dass derartiges Verhalten Dich bei einem Gerichtsverfahren (wenn es zu einem solchen kommen sollte) wegen des ursprünglichen Vergehens natürlich nicht unbedingt im besten Licht dastehen lässt.
Oder betrachten wir es anders herum:
Was hältst Du davon, dass jemand vielleicht genauso wie Du denkt, sich einen beliebigen Namen mit der Adresse aus einem Telefonbuch (oder aus anderer Quelle) nimmt und seine E-Mail-Adresse damit registriert.
Bei einigen Providern wird die Plausibilität der Angaben über geographische Prüfungen (Gibt es die Straße in der angegebenen Stadt? Passen Postleitzahl und Stadtname zueinander?) oder gar eine personenbezogene Überprüfung per Schufa getestet, wodurch Phantasieangaben nicht akzeptiert werden.
Jetzt begeht er damit einen Rechtsverstoß oder wechselt (un-)beabsichtigt vom kostenlosen in einen kostenpflichtigen Tarif.
Und jetzt stell Dir vor es wäre DEIN NAME und DEINE ADRESSE gewesen, die er verwendet hat.
Würdest Du Dich über die Folgen freuen?
Oder noch ein ganz anderer Punkt:
Du benutzt einen Provider, bei dem die Angabe erdachter Daten problemlos möglich ist und registrierst Dir eine E-Mail-Adresse mit ganz tollem Usernamen (LHS), die Du jahrelang verwendest.
Irgendwann entscheidest Du Dich dafür in einen kostenpflichtigen Tarif zu wechseln. Vielleicht weil Du keine Werbemails mehr vom Provider möchtest, oder der neue Tarif für Dich interessante Mehrleistungen mitbringt.
Damit Dir der Provider die Rechnung zustellen kann, muss er natürlich korrekte Angaben zu Deiner Person haben.
Jetzt bietet er aber über Formulare nur die Möglichkeit die Adressangaben zu ändern, nicht aber den Namen.
Wie erklärst Du nun dem Supportmitarbeiter, dass Du nicht so heißt wie Du bei der Registrierung angegeben hast und wieso Du vorsätzlich falsche Angaben gemacht hast?
Oder eine 4. Variante:
Jemand beleidigt Dich im Internet oder montiert den Kopf eines Deiner Familienmitglieder auf Nacktphotos und verbreitet diese.
Du willst den Verursacher rechtlich belangen, aber er hat falsche Angaben gemacht und kann nicht auf diesem Wege ermittelt werden.
Bis er über seine IP-Adresse oder anderweitig ermittelt wird vergeht nun mehr Zeit und die Photos werden von weiteren Personen heruntergeladen und noch weiter verbreitet oder noch mehr Leute lesen die Beleidigung.
Oder noch schlimmer: Deine Persönlichkeitsspähre wurde durch die Veröffentlichung intimer Details über Dich verletzt und in der Mehrzeit, die die Ermittlungen benötigen, haben Deine Freunde, Kollegen, Nachbarn, vielleicht Dein Chef die betreffende Internetseite besucht.
(In dem Fall ist es dann meist auch irrelevant, ob die Behauptungen über Dich der Wahrheit entsprachen. Der Schaden ist auch durch unwahre Behauptungen meist groß genug.)
Die Angabe korrekter Daten ist nicht dafür nötig, Dich in Deinen Rechten zu beschneiden, sondern die Rechte anderer und vor allem aber auch Deine eigenen zu schützen.
Denk mal drüber nach.
Übrigens:
Ich bin kein Jurist und damit also auch nicht in der Lage eine Rechtsberatung abzugeben. Dementsprechend handelt es sich bei diesem Beitrag auch NICHT um eine Solche sondern lediglich um meine Gedanken zu diesem Thema.