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Temperaturen: Wie hoch dürfen die sein, Festplatte, CPU, GPU.

Mr.McDoodle / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi,

wie hoch sollten die Temperaturen für System, CPU, Grafikkarte, Festplatte eigentlich sein und kann man die auch im Bios zuverlässig auslesen?

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Tilo Nachdenklich Mr.McDoodle „Temperaturen: Wie hoch dürfen die sein, Festplatte, CPU, GPU.“
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Die ausgelesenen Temperaturen sind nicht zuverlässig, man muss auch mal die PC-Steitenwand abnehmen und sollte fühlen.
1) Grafikkarten, speziell von Nividea vertragen sehr hohe Temperaturen. Wie alt sie dabei werden können steht auf einem anderen Blatt. Vielleicht sollten sie unter 100°C bleiben.
2) Bei CPUs ist das sehr unterschiedlich. Die Core2Duo-Prozzis von Intel sollten als sie herauskamen nur auf max. 50°C Dauertemperatur gebracht werden, weil sie einige Hot-Spots hatten, die messtechnisch nicht zu erfassen waren. Es hat sich aber herausgestellt, dass ein paar Grad mehr nicht tragisch sind, dass die Prozzis von Stepping zu Stepping weniger verbrauchten, in der Praxis oft weniger als angegeben. Es ist schwer in der Praxis auf 50°C zu kommen, selbst wenn der Boxed-Lüfter nur 1000 U/min macht. Die neueren Modelle erfassen die Hot-Spots besser. Andere Prozzis vertrugen Temperaturen von gut 70°C und Notebookprozzis vertragen ohnehin Temperaturen über 80°C.
3) Festplatten: Hier muss man Standardplatten und Notebookplatten sowie SCSI-Hochleistungslaufwerke (aber vielleicht auch die Raptor) unterscheiden. Die normalen PATA- und SATA-Laufwerke sollten auf Dauer nicht über 45°C liegen, wenn man hohe Lebensdauer anstrebt, auch wenn die Hersteller bis zu 60°C ausloben. Etwas über 50°C sollten z.B. Seagate-Platten nach meiner Erfahrung nicht kommen, jedenfalls nicht für Stunden. Sie werden dann erheblich langsamer und produzieren ev. sogar manchmal logische Fehler.
Die Notebookfestplatten vertragen zwar mehr Hitze, sind aber unter solchen Bedingungen nicht so haltbar und zuverlässig wie Standardlaufwerke.
4) Ganz wichtig und oft messtechnisch zumeist nicht zu erfassen:
Temperaturen im Netzteil. Leise Netzteile werden oft innen zu warm und saugen auch wenig Luft aus dem PC, sodass man zusätzliche Gehäuselüfter benötigt.
Desweiteren sind die CPU-Spannungserzeuger rund um die CPU kritisch, ev. auch die Northbridge. Wenn ein CPU-Lüfter - gedrosselt - zu wenig Luft zur Seite hin verteilt leben diese Bauteile unter Dauerstress. Sie leben ja mit der warmen Luft der Grafikkarte und der CPU, also brauchen sie zumindest ein bischen "Luftgeschwindigkeit", damit es noch nennenswert Kühlwirkung gibt.
Für die Festplatten wäre natürlich am günstigsten sie würden mit Außenluft gekühlt. Unterdruck im PC-Gehäuse (ausblasende Lüfter) und Löcher in der Front unter den Festplatten (die Unterseite wird heiß). Ähnliche Gedanken führen dazu ev. hinten Slotbleche rauszubrechen, sodass die Grafikkarte (beim mir passiv-gekühlt) Frischluft bekommt. Es geht eben nicht nur um gemessene Temperaturen am Hauptchip, da sind noch mehr Bauteile die im Laufe der Jahre Probleme machen können, bis hin zur Kontaktkorrosion, die auch von der Temperatur abhängt (Kontakte beim Einbau fetten). Sobald sich mal was bewegt, etwas verrutscht oder neu einzustecken ist, so ist bei alten Komponenten vielleicht auch mal der Kontakt hin; Suche nahezu aussichtslos!

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