Mit den Core2-Prozessoren hat Intel AMD arg an die Wand gedrückt. AMD-Fans hoffen deshalb nun bereits seit einem Jahr auf einen Gegenschlag von AMD. Jetzt wurden die ersten Modelle der neuen AMD-Prozessoren namens "Phenom" mit gut einem Jahr Verspätung vorgestellt. Wie zu erwarten, handelt es sich bei den Phenoms um Prozessoren mit vier Rechenkernen.
Im Gegensatz zu Intel, verbaut AMD in seinen Vierkern-Prozessoren vier einzelne Kerne (Intel zwei Dual-Kern-Prozessoren). Kommt eine Phenom-CPU vom Band und ein Kern funzt nicht, dann kann er als preiswerter Drei-Kern-Prozessor verkauft werden.
Inzwischen wird im Internet fleißig gebenchmarkt, die ersten Testresultate verdeutlichen allerdings, dass die Erstmodelle der Phenom-CPUs keinen großen Schlag gegen Intel darstellen. Sie sind vergleichsweise ein bisschen langsamer als vergleichbare Vierkerner von Intel und kosten dafür ein bisschen weniger. Der Phenom 9500 mit 2,2 GHz wird rund 170 Euro kosten, der 9600er mit 2,3 GHz rund 220 Euro.
Ursprünglich sollte im November auch ein Phenom 9700 Modell mit 2,4 GHz kommen. Der wurde von AMD allerdings in letzter Minute zurückgepfiffen. Laut AMD tritt bei den Penomens ab 2,4 GHz ein Fehler auf. Der kann dafür sorgen, dass der Level3-Cache des Prozessors in extremen Ausnahmefällen schlapp macht. Das sorgt im Internet aktuell für eine Briese Spott, allerdings hat auch Intel alle Weile Problemchen mit seinen CPUs und muss nachbessern.
AMD-Besitzern bringen die Phenom-CPUs zumindest einen großen Vorteil: sie können auch auf einem "älteren" Mainboard mit AM2-Prozessorsockel eingesetzt werden. Für den Aufstieg zu einem Vierkerner braucht es also nicht zwangsläufig ein neues Mainboard.
Zeitgleich mit den Phenom-Prozessoren hat AMD auch seinen neuen Mainboard-Chipsatz 790FX, die als genannte "Spider-Plattform" fungiert. Damit lassen sich bis zu vier Grafikkarten gleichzeitig per Crossfire betreiben - interessant für Ultra-Hardcore-Gamer, denen selbst zwei Grafikkarten zu wenig sind.