Aus PC Magazine vom 16.11.2207
Microsoft veröffentlicht im ersten Quartal 2008 ein großes Update für Windows Vista. Das Service Pack 1 (SP1) sichert die Kompatibilität des Desktop-Betriebssystems mit Windows Server 2008, der Ende Februar 2008 auf den Markt kommen wird. David Zipkin, Senior Product Manager Windows Vista bei Microsoft, demonstrierte am Freitag auf dem TechEd IT Forum in Barcelona neue Funktionen des SP1.
In der Enterprise- und Ultimate-Version von Vista verschlüsselte BitLocker bisher lediglich die System-Partition. Dies ändert SP1: Künftig sichern Benutzer auch Festplatten vor unbefugtem Zugriff, auf denen das Betriebssystem nicht installiert ist. Wird zum Beispiel ein Notebook gestohlen, hat der Dieb keine Chance an Daten auf einer separaten Partition zu gelangen, wenn er das Passwort zum Entschlüsseln des Laufwerks nicht kennt. Allerdings, so Zipkin, sichert BitLocker keine Wechseldatenträger wie USB-Sticks oder externe Festplatten.
Verfeinert hat Microsoft auch die Defragmentierungsfunktion. Vista sortiert nach der Installation von SP1 die Files auf einem vom Benutzer ausgewählten Laufwerk - nicht mehr pauschal alle Datenträger.
Wegen des unfertigen Codes von SP1 - Microsoft zeigte auf dem IT Forum eine Vorversion des Release Candidate - sind Angaben zu höherer Systemleistung nicht möglich. In Zipkins Demonstration packte der in SP1 optimierte Komprimierungsalgorithmus ZIP-Archive mehr als doppelt so schnell aus wie die Vista-Funktion. Das Kopieren großer Files von Partition zu Partition auf demselben physikalischen Laufwerk gelang dreimal fixer.
Als neuer Eintrag in der Drop-Down-Auswahl ist nach der SP1-Installation das Dateisystem exFAT (Extended File Allocation Table) für externe Datenträger wie USB-Sticks oder Flash-Speicherkarten in Vista eingebaut. User speichern so Files größer als 4 GByte auf Laufwerken, die mehr als 32 GByte Kapazität haben. Beides war mit FAT32 nicht möglich. Auf exFAT-Datenträgern dürfen zudem mehr als 1.000 Dateien in einem Verzeichnis liegen.
Zipkin zufolge will Microsoft SP1 über drei Kanäle verteilen: als Komplett-Download, als automatisches Update und als Bestandteil von OEM- oder Boxprodukten. Das vollständige SP1 umfasst alle Sprachen sowie Treiber und soll circa 500 MByte groß sein. Windows Update prüft vor dem Download die installierten Komponenten, so dass lediglich rund 50 MByte von den Microsoft-Servern geladen werden müssen. Die Installation von SP1 benötigt dann mindestens 5 GByte freien Plattenspeicher, der nach dem Einspielen der Updates teilweise wieder geleert wird. In circa einem Jahr werden neue PCs mit Vista inklusive SP1 ausgeliefert, stellte Zipkin in Aussicht. (msc)