Musik wird heute immer billiger und lausiger produziert, aber die Musikbranche will trotzdem immer mehr Kohle damit verdienen. Schuld am Umsatzrückgang sollen Raubkopien sein. Und dem soll jetzt mit verrückten Kopierschutz-Mechanismen entgegengewirkt werden. Das bringt viele Ärgernisse, auch für ehrliche Kunden. Alle Fakten hier. Von Michael Glos und Michael Nickles
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Ich bin selber seit 15 Jahren in der Musikindustrie tätig, früher als Profimusiker, später im Bereich Management und Produktion. Fakt ist, Musik wurde immer schon kopiert. Früher hat man sich die Sachen auf Kassettenrekorder zusammengeschnitten, jetzt ist es halt der CD-Brenner. Und auf den Schulhöfen war tauschen gang und gebe. MP3 ist nicht der Übeltäter, dass es der Industrie so schlecht geht. Es liegt vielmehr an der Firmenpolitik. Es werden keine langfristigen Stars mehr aufgebaut. Natürlich ist es teurer, einen Newcomer zu promoten als die neue CD von Tina Turner oder Pur. Diese etablierten Gruppen sind inzwischen Selbstläufer. Nur ist es der Industrie ein Dorn im Auge, dass diese Selbstläufer natürlich auch ein grösseres Stück vom Kuchen abhaben wollen. Daher wird mittlerweile aus der Retorte produziert. Wenn ein "Künstler" nicht mehr kuscht, wird er halt ausgetauscht. Oder wer hätte gedacht, dass die "No Angels" zusammen!!! gerade mal 2500 Euro im Monat bekommen haben..... Andererseits überlegt die Industrie momentan ernsthaft (Quelle: Musikwoche) die CD-Preise zu halbieren. Jetzt fragt man sich, was müssen die für fette Gewinne einstreichen, wenn es möglich ist, den Endpreis derartig radikal zu senken??? Das ganze sind mal ein paar Überlegungen wert.... MfG Thomas Blang