Die Sache stellt sich etwas krasser heraus.
In Wien wurde den Anwendern freigestellt Linux oder Windows zu nutzen. Die Folge war, dass nur wenige Anwender zu Linux wechselten und viele weiterhin Win 2000 nutzten. Nur in den Kindergärten wurden alle Rechner auf Linux umgestellt.
Jetzt soll in den Kindergärten eine Software für Sprachtests installiert werden, die jetzt schon für den Windows-InternetExplorer aber erst 2009 auf dem Linux-Firefox herauskommt. Solange wollte man nicht warten und beschloss daher im Zuge eines allgemeinen Upgrades alle Rechner der Stadt auf Vista upzugraden.
Die Stadt Wien gibt nun 8 Millionen Euro für die Windows Vista Lizenzen aus.
Die Partei "Die Grünen" im Rat der Stadt Wien kritisieren, dass mit einem Bruchteil dieses Geldes die Portierung der Sprachsoftware auf Linux bereits jetzt vorgenommen werden würde. Ebenso würde man alle Lizenzkosten sparen und die Entwickler und IT-Häuser vor Ort in Wien unterstützen. Nun wandere das Geld in die USA anstatt für Beschäftigung vor Ort zu sorgen.
Ansonsten ist es so, dass auf den Rechner der Stadt Wien schon lange OpenSource-Software läuft, soweit sie auch für Windows zur Verfügung gestellt wird, z.B. OpenOffice.
Wenn man jetzt von den 8 Millionen Upgradekosten ausgeht, sind die 105.000 Euro natürlich ein kleiner Klacks.
Zudem läuft die Sprachsoftware auch unter Linux. Sie benötigt nur den InternetExplorer. Diesen gibt es inzwischen (EU-sei dank) kostenlos und auch dieser läuft mit Wine ohne Probleme auf Linux. Da kriegt der Anwender gar nichts von mit.
Daher scheint für mich die Sprachsoftware ein vorgeschobener Grund zu sein, sondern ich vermute, dass man einen "Deal" mit MS ausgemacht hat und die paar Kindergarten-Rechner eben gleich mit umstellt.
LG, tuxus
P.S.:
Wird Win2000 überhaupt noch von MS gewartet?
Für 8 Millionen Euro hätte Wien sich ihre eigene Software entwickeln lassen und eine riesen Party schmeißen können.
Aber leider weiß man nicht genügend Hintergründe für diese Maßnahme, um es wirklich beurteilen zu können.