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Spammail: Wahrheit uber Georgien Konflikt

shrek3 / 16 Antworten / Flachansicht Nickles

Sicherlich werdet ihr heute ebenfalls über den Spamweg ebenfalls (mehrere) Mails dieser Art erhalten haben, welche zu einem Youtube-Video verlinkt, auf dem von georgischen Gräueltaten per 12-jährigem Mädchen berichtet wird.

Mit persönlich geht es jetzt nicht darum, ob dieses Video echt ist oder nicht.
Auch nicht um die Frage, ob die Georgier Verbrechen begangen haben oder nicht (ja - haben sie und das nicht zu knapp).

Es geht mir ausschließlich darum, dass die kriminelle Szene, die weltweit Millionen von PCs gekapert haben, sich in den Dienst russischer Propaganda zum Georgienkrieg stellt.

Oder anders herum: Dass es Kontakte zwischen Regierung und Computermafia gibt - ohne die dieser Massenspam gar nicht möglich gewesen wäre...

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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gerhard38 shrek3 „Natürlich nicht alle. Auch nicht lediglich Einzeltäter. Regierung: Ja....“
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Danke für die Klarstellung. Es ist für die Beurteilung einer Tat und Kategorisierung als Verbrechen (oder nicht) ein gewaltiger Unterschied, ob ein Einzeltäter oder eine Bande Schweinereien durchführt, Militärangehörige in Erfüllung einer Mission Dinge tun, die sie weder tun dürfen (nach internationalem Recht) noch tun sollen (kein Befehl dazu von einer vorgesetzten Dienststelle), oder es im Zuge von legitimen Einsätzen zu Kollateralschäden kommt.

Die Durchsetzung von völkerrechtlich legitimierten Hoheitsrechten kann man wohl kaum als "Verbrechen" im üblichen Sinn bezeichnen. Obwohl die Fälle nicht 1:1 vergleichbar sind, aber mit dem selben Maßstab müsstest Du die Spanier und Franzosen auch als Verbrecher bezeichnen, weil die die volle Selbständigkeit der Basken verhindern, für die diese schon seit Jahrzehnten kämpfen - leider auch mit Terror, da sie anders überhaupt kein Gehör gefunden haben. Ähnlich in Nordirland, das irgendwann von England erobert wurde; von Tibet ganz zu schweigen.

Wie ich den Nachrichten entnommen habe, gab es schon seit Jahren immer wieder Schusswechsel zwischen georgischen Truppen und bewaffneten Gruppen in den "abtrünningen" Regionen. Ich glaube, das würde sich kein Staat gefallen lassen, dass seine Polizei und seine Armee einfach beschossen wird.

Als sich Kuwait seinerzeit vom Irak lossagte (um die Bodenschätze für sich selbst auszubeuten), ist der Irak dort einmarschiert - mit den bekannten Folgen. Also, im Prinzip bin ich durchaus dafür, alle, die gehen wollen, gehen zu lassen (samt Gebiet), aber das Problem dabei ist, dass die, die auf Bodenschätzen oder sonstigen Ressourcen sitzen, gerne gehen, weil sie nicht mehr mit den anderen in ihrem Land teilen wollen. Das wäre dann so ähnlich, als würden die Gutverdiener keine Steuer mehr zahlen wollen mit der Begründung, warum sollten sie für die Arbeitslosen zahlen, die nichts leisten, die sollen sich halt selbst anstrengen. Schlagwort "Entsolidarisierung". Daneben gibt es natürlich auch noch andere Gründe, wie z. B. im Kosovo. Was die wahren Gründe für die separatistischen Tendenzen der Südosseten sind, weiß ich allerdings nicht.

Gruß, Gerhard

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