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News: Fast unglaublich

Kabel-Tastaturen billig ausspioniert

Redaktion / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Dass Eingaben einer Funktastatur ausspioniert werden können, ist leicht vorstellbar. Wer allerdings glaubt, mit einer Kabel-Tastatur sei er auf der sicheren Seite, irrt gewaltig. Die beiden Schweizer Forscher Martin Vuagnoux and Sylvain Pasini haben jetzt nachgewiesen, dass sich auch kabelgebundene Tastaturen "drahtlos" ausspionieren lassen.

Die gewöhnlichen PC-Tastaturen erzeugen bei jedem Tastendruck eine elektromagnetische Strahlung, die sich aus bis zu 20 Meter Entfernung "abfangen" und entschlüsseln lässt. Laut eigener Aussage, haben die beiden Forscher bislang vier Methoden gefunden, wie sich Tastaturen ausspionieren lassen. Getestet wurden bislang elf verschiedene PS/2- und USB-PC-Tastaturen aus dem Herstellungszeitraum von 2001 bis 2008 - bei jeder klappte es.

Für das Experiment wurde relativ billiges "Hack"-Equipement verwendet. Als Empfangsantenne für die elektromagnetische Abstrahlung der Tastaturen, diente ein simpler ein Meter langer Draht.

Aktuell ist zu bedenken, dass das Experiment unter Idealbedingungen bei wenigen Störquellen durchgeführt wurde. Eine bestimmte Tastatur in einem Großraumbüro mit zig PCs und Tastaturen gezielt abzufangen ist sicherlich eine ganz andere Herausforderung.

Als Beweis haben die Schweizer Forscher auf ihrer Homepage zwei Videos eingestellt: COMPROMISING ELECTROMAGNETIC EMANATIONS OF WIRED KEYBOARDS. Weitere Details zum Experiment wollen sie demnächst veröffentlichen.

Michael Nickles: PC-Tastaturen sind typischerweise "billig" zu kriegen und entsprechend "billig" gebaut - die Hersteller machen sich keine große Mühe elektromagnetische Strahlung abzuschirmen. Die Tastatur-Hersteller dürfte das Experiment aus der Schweiz sicherlich höchst erfreuen.

Gewiss wird es nicht mehr lange dauern, bis neue Tastaturen auf den Markt kommen, bei denen mit besonderer Abschirmung für elektromagnetische Abstrahlung geworben wird.

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dff phasha „oh, ganz vergessen zu erwähnen: die Funktastatur hat zum ca. 50cm entfernten...“
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Da will ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.

Warum hat noch keiner laut gebrüllt, als das kabelgebundene Telefon zu Einsatz kam? Viele Meter Kabel durch Hochhäuser ... Auch die sind prinzipiell abhörbar. Mansches mal kann man (besser konnte man) zu analogen Sprachübertragungszeiten bei falsch verlegten Leitungen, oder falsch aufgelegten Adern, deren Paarverseilung auf zu großer Länge aufgelöst wurde, schon mal Geistergespräche hören. Darüber hat sich keiner aufgeregt.

Was mich bei solchen Meldungungen wie oben ganz gewaltig stört, ist der Knackpunkt, das wieder nur ein Teil von solchen Berichten in die breite Masse gestreut wird. ... Schön und gut. Es waren Laborbedingungen. Aber was wurde genau gemacht, Wie war der Versuchsaufbau ... Das stinkt mir gewaltig nach "fishing for compliments" ohne praktischen Hintergrund.

Grundsätzlich gilt: "Da, wo Strom und Spannung zusammen kommen, gibt es elektromagnetische Abstrahlungen. Und Wo Abstrahlungen sind, gibt es auch was zu empfangen"

Oder sollte ich es so definieren:
"Lieber Leser gibt fein acht. Da kommt was böses auf dich zu und du kannst dich nicht davor schützen" Also kauf dir was wirklich teures und alles wird gut....

... Übrigens hätte ich fast vergessen:
Version 1 analog:
Ich weis, was du gestern auf der Postkarte an deine Oma geschrieben hast ...

Version 2 digital:
Schön, was du deiner Freundin für süße Dinge per e-mail schreibst.

Darüber regt sich keiner auf ...

Ich habe fertig.

Gruß
Buddy

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