Wissen ist Macht und Wissen mit Werbung garniert bringt Kohle. Unverkennbar hat Google inzwischen von Microsoft gelernt und deren altbewährte Methoden übernommen: erst verschenken, dann kassieren. Und wenn ein anderes was Geniales macht, dann wird es halt nachgemacht.
Bereits im Dezember 2007 hat Google seinen Angriff auf das Wissensportal Wikipedia gestartet und den Google-Pendant "Knol" angekündigt, Ende Juli 2008 ging es los. Knol wurde zunächst in den USA ausprobiert, jetzt ist es auch in deutscher Version verfügbar.
Der Wesentliche Unterschied zwischen Knol und Wikipedia besteht darin, dass Google keine anonymen Mitmacher haben will. Leser sollen klar erkennen und verifizieren können, welche Person oder welches Unternehmen einen Knol-Beitrag verfasst hat. Das bringt den Vorteil, dass es bei Knol schwieriger ist, anonym Falschmeldungen zu platzieren.
Der Nachteil: Knol-Texte stammen typischerweise von EINEM Autor. Mitmacher können zwar Artikel kommentieren aber nicht wie bei Wikipedia selbst modifizieren.
Generell sind auf Knol beliebige Beiträge willkommen, jeder kann mitmachen. Dabei sind auch "Ratgeber"-Tipps&Tricks-Texte erwünscht, die bei Wikipedia weniger willkommen sind. Als Besonderheit kann ein Knol-Autor auch per Google-Adsense Werbung in seinem Beitrag zulassen. In diesem Fall wird er von Google an den Werbeeinnahmen beteiligt.
Knol kann hier ausprobiert werden: Knol Beta
Michael Nickles meint: Der große Knackpunkt bei Knoll ist die optionale Einbindung von Werbung in Beiträgen. Das lockt Autoren zu Knoll, die bei der Werbung mitkassieren, wobei die fette Kohle natürlich auf Googles Konto gelangt. Kritisch an der Sache ist, dass Google auch die werbefreie Wikipedia in seiner Suchmaschine erfasst.
Und dass eine möglichst hohe Position in der Google-Fundliste Gold wert ist, weiß inzwischen ja jeder. Drei mal darf geraten werden, welches "Wissensportal" die Google-Suchmaschine kurz über lang bevorzugen wird.