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News: Hackerwerkzeuge veröffentlicht

Heise-Chefredakteur erstattet Selbstanzeige

Redaktion / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Einen ungewöhnlichen, aber nötigen Weg, geht der Chefredakteur der Heise-Zeitschrift "iX". Er hat bei der Staatsanwaltschaft Hannover Selbstanzeige wegen "Vorbereitung des Ausspähens und Abfangens" von Daten, erstattet. Das ist gemäß Paragraf 203c StGB verboten.

Jürgen Seegers Selbstanzeige hat natürlich einen Hintergrund. Bei der iX-Spezialausgabe "Sicher im Netz" (erschienen Mitte Oktober 2008) wurde eine DVD mit Tools beigepackt, darunter auch die Live-Linux-Distribution "BackTrack 3", die 300 Sicherheits-/Systemdiagnosetools beinhaltet. Mit denen lassen sich Systemeinbrüche simulieren. Solche Werkzeuge sind für Systemadministratoren unentbehrlich, um Sicherheitslücken in Netzwerken auffinden zu können.

Das rechtliche Problem: die Tools lassen sich auch für echte Systemeinbrüche nutzen, können von Hackern missbraucht werden. Fachzeitschriften stecken damit in einer Zwickmühle. Einerseits müssen sie Systemadministratoren diese Tools bereitstellen, andererseits dürfen sie es nicht, weil diese Tools auch als Hackerwerkzeuge nutzbar sind. Mit der Selbstanzeige des iX-Chefredakteurs sind die Juristen jetzt also gezwungen die Sachlage zu erörtern und klarzustellen, ob die Veröffentlichung der besagten Tools rechtlich in Ordnung ist oder nicht.

Quelle: heise.de

Michael Nickles meint: Da dürfen sich die Juristen jetzt ganz schön den Kopf zerbrechen. Seit Jahren tobt nun bereits der Hickhack um die Berichterstattung über Tools, die zur Umgehung beziehungsweise Beseitigung eines Kopierschutzes dienlich sind. Die darf man nicht mehr bereitstellen, aber immer noch drüber berichten.

Ob ein Link zur Webseite eines Kopierschutz-Knackers allerdings zulässig ist, das ist eine ganz andere Frage. Im Fall der Sicherheitstools ist alles viel kniffliger, da hier nicht eindeutig zuzuordnen ist, ob diese Tools "gut" oder "böse" sind.

Und vor allem: ab wann gilt ein Diagnose-Tool als "böse"? Die Entscheidung der Juristen wird spannend werden.

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eijking Redaktion „Heise-Chefredakteur erstattet Selbstanzeige“
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Vor Jahren arbeitete ich in einem großen Verlag, an jedem Arbeitsplatz stand ein Computer, zentral verwaltet von 2 fachkundigen Administratoren. Auf den Servern lag ein codierter Kennung, alle Diagnosesoftware die den Administratoren durch die betreuende Softwarefirma zur Verfügung gestellt wurde, war ebenfalls mit dieser Kennung versehen. Die Datenträger mit der Diagnosesoftware konnte also nur mit dieser Hardware verwendet werden. Warum das heute nicht mehr gehen soll, weiß ich nicht. Selbstverständlich kann man alles knacken, aber dann hat man wenigstens mit einem wirklichen Tatbestand zu tun. Was Spezialsoftware am Kiosk verloren hat, will mir nicht einleuchten.

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