Als erstes möchte ich anmerken, daß du offenbar nicht genau liest was andere (z.B. ich) schreiben. Denn niemand hatte auch nur ein Wort davon gesagt, daß ein Künstler für seine Arbeit nicht gut entlohnt werden soll. Allerdings bekommt der Künstler auch nur einen Bruchteil von seiner Arbeit. Das meiste wird von den Mitessern abgezweigt. Da wir uns aber im Kreise drehen, bringt es mir nichts das gleiche noch einmal und noch einmal zu schreiben. Daher wird das wohl mein letzter Beitrag zum Thema sein.
Du kannst unmöglich den Absatz von Musik mit weniger oder mehr hochprofessionellen Software vergleichen. Der Absatz ist viel geringer und daher lassen sich einfach keine größeren Gewinne erzielen. Außerdem - wie soll man das verstehen? Ist jetzt eine - mir unbekannte - "Einheitsgewinn Regel" eingeführt worden die besagt, daß ein kleiner Softwarehersteller genausoviel Umsatz wie Mikrosaft oder Rollerstones machen soll? Da müsste aber ein Becker für ein Brötchen 100€ kassieren - wenn nicht mehr. Ich schätze, daß es schon anspruchsvoller ist ein Betriebssystem zu entwickeln als für einen tallentierten Sänger und Komponisten ein Lied zu komponieren und aufzunehmen. Egal wie tallentiert man ist - es wird Jahre dauern bis man einen Releasekandidaten hat. Zudem werden viel mehr Leute dafür beschäftigt und selbst dann nocht gibt es Fehler, Sicherheitslücken und und und. Ein fertiges Lied, ist ein fertiges Lied. Da braucht man keine Patches, bugfixes oder Support. Mit kosten für Studioaufnahmen usw. kenn ich micht nicht aus, aber wenn ein Film 20 Mio $ kostet, aber schon bei den Einspielkosten (Gewinn) von 40 Mio $ das Gemeckere losgeht, dann frage ich mich ehrlich ob die Leute nicht einen an der Waffel haben. Man sollte wohl zufrieden sein, man hat ja schließlich das 2-fache eingespielt. Zudem die 70-90 Jahre Regel - das ist viel zu viel. Nach spätestens 10-15 Jahren verkaufen sich die meisten Werke eh viel schlechter, 70-90 Jahre überleben die wenigsten. Den Gewinn erwirtschaften dann irgendwann also nicht die Künstler (weil sie ja tot sind), sondern die Rechteinhaber. Diese haben jedoch nicht dafür geschuftet. Wenn ein Becker stirbt, bekommen seine Kinder nicht mal 9 Tage lang den Gewinn für seine Brötchen. Alles was wir hier diskutieren führt unweigerlich dazu sich einige fundamentale Fragen zu stellen. Stichwort Obergrenze: wann wird aus Reich "Eckelhaft Reich"? Schließlich setzt man sich auch nicht mit einem Doppelwopper, Pommes und Coka neben ein hungerndes, afrikanisches Kind. Das wäre moralisch verwerflich. Aber auch moralisch verwerflich ist es wenn man in (vor allem) Krisenzeiten mit TV Sendungen über Supperreiche Nichtsnutze bombardiert wird. Wieviel Einfluss hat ein nichtsnutz von eimem Studioboss auf unser Leben durch seine guten Kontakte in Politik? Und nicht zuletzt - wer schützt unsere Rechte? Werden wir demnächst erhängt weil wir "Happy Birthday" singen und keine Rechte dafür besitzen?
Irgendwann wirds einfach nur noch mies.