Aufgrund des Amoklaufs in Winnenden hat die CSU mal wieder ein altes "Lieblingsthema" rausgekramt. Vor wenigen Tagen verkündete der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer, dass er ein umfassendes Verbot sogenannter "Killerspiele" anstrebt und einen entsprechenden Antrag beim Bundesrat einreichen will.
Das hat die CSU 2007 schon mal versucht und ist dabei gescheitert. Diesmal wollte Seehofer einen gezielten Plan aushecken, damit es klappt. Der scheint sich allerdings bereits in Rauch aufgelöst zu haben. Bei der gestrigen Sitzung der bayerischen Staatsregierung, konnte Seehofer anscheinend keine ausreichend Zustimmung für den Verbotsantrag erringen.
Das längst ausgeleierte Thema ist in Bayern also vorerst mal wieder vom Tisch. Vorerst! Bis zum "nächsten Mal" wollen sich Seehofer und Innenminister Joachim Herrmann jetzt drum bemühen, pädagogisch und kulturell wertvolle Computerspiele zu fördern. Konkrete Pläne wie das passieren soll gibt es bereits.
Ein Chance sieht man beispielsweise beim Deutschen Computerspielpreis, der in 12 Tagen erstmals verliehen wird. Der auf insgesamt 600.000 Euro dotierte Preis, wird gemeinsam von den Branchenverbänden BITKOM e.V., BIU e.V., BVDW e.V. und G.A.M.E. e.V. gemeinsam mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann getragen. Der Preis wird in verschiedenen Kategorien wie "Bestes Deutsches Spiel", "Bestes Jugendspiel", "Bestes Kinderspiel" und vielen weiteren verliehen. Darunter gibt es auch die Kategorie "Beste Innovation", womit unter anderem "Technik" und "Visualisierung" gemeint ist.
Und in dieser Ecke sind es allerdings meist "Baller-Spiele" wie Farcry des deutschen Entwicklers Crytek, die technisch Maßstäbe setzen. Beim Sonderpreis "Bestes internationales Spiel" haben die Veranstalter immerhin schon mal vorsichtshalber festgelegt, dass dafür nur kulturell und pädagogisch wertvolle Spiele die Chance auf eine Nominierung haben.