Kürzlich hat Microsoft den Navigationsgeräte-Hersteller TomTom verklagt. Der soll mehrere Microsoft-Patente verletzt haben. In dem Fall geht es um viel mehr als "Navigation". Die TomTom-Geräte verwenden Linux als Betriebssystem und drei der Patentverstöße sollen sich auf Linux beziehen beziehungsweise auf Elemente des verwendeten Microsoft-Dateisystems "FAT".
Das löste bei der Linux-Gemeinde einen Aufschrei aus. Microsoft hat schon vor Jahren damit gedroht, dass Linux Microsoft-Patente verletzt, sich aber bis heute geweigert, die Patente konkret zu nennen. Hersteller die Linux verwenden, sitzen somit auf einer "Zeitbombe". Im "TomTom"-Fall scheint es Microsoft allerdings weniger um einen Angriff auf Linux zu gehen, sondern ehr auf weitere Patente die TomTom angeblich verletzt und für die andere Navigationsgeräte-Hersteller bereits längst Lizenzen an Microsoft zahlen.
Eines dieser verletzten Microsoft-Patente ist beispielsweise das US-Patent 6,175,789 das Microsoft seit 2001 hat: Vehicle computer system with open platform architecture). Das sehr lesenswerte "Patent" beschreibt ein "Computersystem für Autos" das klein genug ist um in einem Auto montiert zu werden. Auf diesem Computer läuft ein multitaskingfähiges Betriebssystem auf dem verschiedene "Fahrzeug"-Software (Diagnose und Co) sowie Kommuniktions-und Unterhaltungs-Anwendungen laufen (und auch Dinge wie Textverarbeitung).
Kurzum: halt ein kleiner Computer der im Auto irgendwas macht. Das ist natürlich ein Stoff, der die Diskussion um sogenannte "Trivial-Patente" neu aufkochen lässt. Jetzt schlägt TomTom mit einer Gegenklage zurück. Microsoft soll bei seiner Routenplaner-Software "Streets and Trips", in Deutschland als "Autoroute" bezeichnet, TomTom-Patente verletzt haben. Auch hier scheint es um recht "aufregende" Patente zu gehen.