Als die Netbooks kamen und reißenden Absatz fanden, musste Microsoft schwer schlucken. Anfangs war auf den meisten Geräten Linux vorinstalliert, weil Windows Vista für Netbooks zu hardwarehungrig war. Zwar ist der Marktanteil von Linux im Heimbereich im Vergleich zu Microsoft Windows erbärmlich gering, Microsoft musste allerdings dennoch rasch handeln.
Denn: auf einem winzigen Netbook macht es kaum einen Unterschied, ob Windows oder Linux drauf ist - die typischen Standardanwendungen bieten beide Systeme. Der letzte Rettungsanker was das alte Windows XP, das Microsoft eigentlich längst restlos einmotten wollte. Um im Netbook-Markt präsent zu sein, wurde die Lebensdauer von XP zumindest für mobile Geräte verlängert - andernfalls wäre dieses Marktsegment an Linux verloren gegangen.
Das Wall Street Journal hat jetzt rausgekriegt, was die Netbook-Hersteller für die XP-Lizenzen zahlen mussten: gerade mal knapp 15 Dollar. Spannend wird jetzt sicherlich der Auftritt von Windows 7, das weniger Leistung als Vista frisst und sich deshalb auch für Netbooks eignet. Microsoft wird dann gewiss XP wegschaffen und für Windows 7 auf Netbooks kämpfen - und für die Lizenzen dann sicherlich auch mehr Kohle haben wollen.
Fraglich, ob das klappt. Denn Linux können Netbook-Hersteller "ohne Kosten" draufmachen und es gibt zunehmend Linux Distributionen, die speziell für Netbooks konzipiert sind.