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News: Geschwindigkeitsrausch

Internet bald mit 100 MBit/s

Redaktion / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Internet über Kabel-TV-Leitungen war früher quasi eine Notlösung, wenn sonst nichts ging. Das hat sich in den letzten Jahren gravierend geändert. Inzwischen haben die Kabelnetz-Betreiber ihre Leitungen enorm aufgebohrt und bieten in vielen Fällen schnellere Verbindung als DSL-Anbieter, längst tobt der Preiskrieg.

Im Kabelnetz wird aktuell typischerweise mit bis zu 32 MBit/s Download und bis zu 2 MBit/s Upload gesurft. Ein entsprechender "All-In-One"-Vertrag inklusive Flatrate ins deutsche Telefonfestnetz kostet um 30 Euro - also die gleiche Preisklasse wie ein verwandtes DSL-Paket. Bislang haben die Kabelnetzbetreiber ihre Geschwindigkeit nur häppchenweise hochgedreht um eine "Ecke" schneller als die DSL-Konkurrenz zu sein.

Dabei ist in den Kabelleitungen noch recht viel "Luft" drinnen. Kabel Baden-Württemberg hat jetzt einen echten Kick angekündigt. Bereits ab Mitte 2009 sollen Internetzugänge mit bis zu 100 MBit/s angeboten werden, bis Mitte 2010 will Kabel Baden-Württemberg diese Geschwindigkeit flächendeckend anbieten. Mit welchen drei Regionen es in Kürze losgehen soll, wurde aktuell noch nicht bekannt gegeben. Es ist davon auszugehen, dass auch andere Kabelbetreiber in Deutschland bald an der Speed-Schraube drehen werden.

Ein Grund fürs Aufbohren ist sicherlich die zunehmende VDSL-Verfügbarkeit. Der DSL-Nachfolger gestattet aktuell rund 50 MBit/s Download-Geschwindigkeit und rund 10 MBit/s Upload. Generell hat VDSL noch viel mehr Potential, die "letzte" Meile besteht allerdings aktuell noch aus den alten "Kupfer-Leitungen", je weiter ein Teilnehmer von der Vermittlungsstelle entfernt ist, desto mehr tritt der Flaschenhals-Effekt auf. Volle VDSL-Leistung wird also nur im noch seltenen Idealfall erreicht.

Michael Nickles meint: Unklar ist momentan noch, wie weit Kabel Baden-Württemberg die Upload-Geschwindigkeit steigern wird - gemunkelt wird von bis zu 10 MBit/s. Und das ist eigentlich die einzige interessante Zahl.

Aktuell ist es total Schnuppe ob man eine Download-Leistung von 32 MBit/s oder 100 MBit/s hat. Selbst Intensiv-Datensauger schaffen es eigentlich nicht, viel mehr als 20 MBit/s rauszuholen.

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nettineu @Eisenhans „Dummerweise hat man auf dem Flachem Land weiterhin die A....karte gezogen...!“
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@ crazy eye

ganz easy wird die Leistung bestimmt. Man fragt den Provider direkt vor Vertragsabschluß. So passiert es, das man eine 16000er Vertrag macht (machen will), aber nur ca. 1500er Leistung/Speed bekommt. Nicht der Verbraucher bestimmt die Leistung, sondern der Anbieter, und der soll so ehrlich sein, in etwa das anzugeben, was er zu liefern imstande ist. Und wenn diese, schriftlich zugesagte Leistung unterschritten wird, so darf man dem Anbieter um Nachbesserung auffordern, nach entsprechender Frist die Zahlungen kürzen, oder gar bei Untätigkeit des Anbieters fristlos den Vertrag kündigen. Insgesamt ist es völlig unerheblich, welche Qualität eine Leitung hat. Ganz einfach, schlechte Leitung, wenig Kosten, gute Leitung, hohe Kosten. Leistungsprinzip. Oder gar nach Datenfluß abrechnen, dann ist die Leitungsqualität im Kostenfaktor unerheblich. Dieses Vertrags-Pauschal-Gesülze ist doch schlicht ungerecht. Oma zahlt drauf, Nickles-Harduser werden somit indirekt von Oma gesponsert.

Es gibt aber noch einen ganz ander Meinung zu Internetanbindung. Früher (und heute immer noch) konnte man kostenlos die Stadtbücherei nutzen, um an Informationen, Wissen und Unterhaltung ranzukommen. Der Kostenfaktor für eine 10000 Einwohnergemeinde allen Bürgern DSL kostenlos zur Verfügung zu stellen, ggfs. über Kabel mit 100M/bit, ist mit geringfügig anzusetzen, wenn man es den Kosten für Straßenbau und Erhaltung gegenüberstellt. Sarkastisch gesagt, da hätte ich gern mal ein Schlagloch.

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