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News: Der Tag danach

Strobl fordert Ausweitung der Internet-Zensur

Redaktion / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Gerade erst wurde das Gesetz zur Internetzensur durchgewunken, das eigentlich nur dem Kampf gegen Kinderpornografie dienen soll. Jetzt fordert der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Strobl, dass der Zensurmotor auch zum Eindämmen der Verbreitung von "Killerspielen" genutzt werden soll.

Diese Idee hat Strobl bereits vor einer Woche geäußert (siehe CDU-Politiker fordert Zensur von Online-Spielen) aber dann im Hinblick auf die bevorstehende Gesetzesentscheidung erstmal abgewartet. Sein CDU-Kollege Wolfgang Bosbach hatte schließlich verkündet. dass es besser sei, erstmal nur vom Kampf gegen Kinderpornographie zu reden, bevor weitere Zensurmaßnahmen in Angriff genommen werden.

Noch kurz vor Durchwinken des Zensurgesetzes hatten SPD und CDU ausdrücklich betont, der Zensurmotor solle nur wegen Kinderporno-Bekämpfung aktiviert werden.

Michael Nickles meint: Sehr gut Herr Strobl! Sehr schön, dass Sie mit dieser Idee nicht erst nach der Bundestagswahl kommen. Das hilft den vielen Jung-/Erstwählern am 27. Septermber 2009 gewiss, eine vernünftige Entscheidung zu treffen.

Die SPD hat es sich bei der "Generation Internet" bereits versaut, schön, dass die CDU das auch konsequent tut. Im Mai hat das Hamburger Marktforschungsunternehmen Earsandeyes im Auftrag des Internetportals t-online.de übrigens eine repräsentative Umfrage bei 1.000 Internet-Nutzern durchgeführt (siehe Erstwähler informieren sich vor allem über das Internet).

Daraus geht hervor, dass das Internet im "Superwahljahr" einen höheren Stellenwert haben wird, als jemals zuvor. 83 Prozent der Befragten zwischen 16-19 Jahre werden sich ihre Meinung durch das Internet bilden. Bei den 20-29jährigen werden es 71 Prozent sein. Und auch in der Altersklasse von 30-65 Jahre, werden sich rund 50 Prozent im Internet schlaumachen.

Bohlusconi Olaf19
Olaf19 Borlander „Warum sollten Jung und Erstwähler eine Partei wählen die ihre geliebten...“
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Mit dem Fragezeichen hinter: "Vor allem die Jung- und Erstwähler und die gesamte "Generation Internet"?" meinte ich, dass die gerade nicht die etablierten großen Volksparteien wählen - wenn man das im Zusammenhang mit dem folgenden Satz liest, wird das klar ("Oder doch nicht eher...").

Wenn man sich die Bevölkerungspyramide anschaut, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Gruppe der Jungwähler eine eher vernachlässigbare Größe bedeutet - in anderen Bevölkerungsschichten kann man viel leichter viel mehr Stimmen abgreifen.

Bei all jenen, die das Internet nicht mit der Muttermilch aufgesogen haben, kann ich sogar das Märchen von "92% Zustimmung zur Internetzensur" glauben. Und um genau diese breite Klientel wird nun unverhohlen von unserer Politik gebuhlt.

CU
Olaf