Hi!
Letztens ist mir aufgefallen, dass Pulseaudio ziemlich viel CPU-Leistung (~10%) in Anspruch nimmt. Also habe ich mich informiert und herausgefunden, dass man über die Soundqualität auch die benötigte Rechenleistung steuern kann. Ist ja irgendwie auch logisch und ich dachte, dass wohl eine zu hohe Qualität eingestellt ist.
Allerdings stand die Resampling-Methode auf 'src-linear', was die zweitschlechteste Einstellung ist. Das hat mich dann schon sehr stutzig gemacht.
Jetzt habe ich Pulseaudio komplett runtergeschmissen und wieder auf ALSA umgestellt. Die Klangqualität ist dadurch auch merklich besser geworden (ich dachte zunächst, der schlechte Klang liegt einfach an der schlechten Soundkarte vom Laptop) und auch sonst sehe ich keine Einschränkungen dadurch, dass ich Pulseaudio nicht mehr verwende. Da die Laptop-Soundkarte kein Hardwaremixing kann hielt ich Pulseaudio schon für sinnvoll, weil der Soundserver dann ja sozusagen als Mixer für die gleichzeitige Wiedergabe fungiert. Das hatte aber auch nicht mit allen Programmen funktioniert (dürfte an OpenAL liegen). Eben jene Programme funktionieren jetzt auch noch nicht (nur mit Hilfe von 'aoss'), wenn die Soundkarte schon in Nutzung ist, aber sonst klappt alles ohne Pulseaudio - nur halt mit besserem Klang!
Jetzt frage ich mich doch, was für einen Sinn Pulseaudio dann eigentlich hat!? Ich will keinen Sound im Netzwerk und auch sonst hat Pulseaudio keine Features, die irgendeinen Nutzen für mich persönlich haben.
Nutzt ihr Pulseaudio? Und warum verwendet ihr es bzw. warum verwendet ihr es nicht? Ist es normal, dass Pulseaudio auch bei schlechter Klangqualität so viel CPU-Leistung braucht?
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PulseAudio ist noch eine relativ junge Entwicklung, die noch von längst nicht allen Programmen unterstützt wird. Du nutzt ja sogar noch Software, die noch nicht mal Alsa nativ unterstützt, sondern per aoss erst Alsa-tauglich gemacht werden muss. Auch an Stabilität, Konfigurationsmöglichkeiten etc pp muss noch viel gefeilt werden, bis es eine brauchbare Anwendung wird.
PulseAudio wird aber dennoch die Zukunft der Linux-Sound-Architektur sein und sich als Schicht zwischen Alsa-Soundsystem, welches die Hardware verwaltet und den Anwendungen sein. PulseAudio ermöglicht eine Lautstärkeregelung pro Applikation, es ist netzwerktauglich (man kann also alle Sounds auf einem zentralen Server ausgeben lassen), kann Software-Multiplexing etc pp...
Karsten:
OSS ist nicht per se veraltet. Nur unter Linux wurde es durch Alsa abgelöst. Auf allen anderen Uunixoiden Systemen stellt es aber nach wie vor State-Of-The-Art dar und ist das oft einzig vorhandene Soundsystem. Die Entwicklung von Alsa wurde letztendlich dadurch erzwungen, dass OSS lange Zeit nicht unter GPL stand und somit eigentlich illegal im Kernel war. Zwischenzeitlich wurde OSS unter GPL veröffentlicht, aber zu dem Zeitpunkt war's schon zu spät und Alsa wesentlich weiter fortgeschritten.